Viel Geld, wenige Worte
St Wendel · Ob schon im Werden, längst umgesetzt oder noch Zukunftsmusik: Für Bauprojekte in St. Wendel gab es jetzt Zuschüsse aus dem Innenministerium.
Mehr als 3,7 Millionen Euro in knapp zehn Minuten. Das ist kein schlechter Schnitt. Saar-Innenminister Klaus Bouillon (CDU) ist ja bekannt für seine knackig-kurzen Ansprachen. Während seiner Rede im Sitzungssaal des neuen St. Wendeler Rathauses verteilte er am Mittwochabend zudem noch drei Schecks für Projekte in seiner Stadt, in der er von 1983 bis 2014 Bürgermeister war. "Ich bin dahemm", sagte er und blickte in die Gesichter langjähriger Weggefährten aus Verwaltung, Stadt- und Ortsräten. 22 Jahre habe er dafür gearbeitet, um auf dem einstigen Areal Colbus/Schaadt ein modernes Verwaltungsgebäude zu errichten. Es sei ein "Schmuckstück für die Stadt". Dies hat insgesamt zwölf Millionen Euro gekostet. Für St. Wendels Bürgermeister Peter Klär (CDU) gab es jetzt einen symbolischen Scheck über zwei Millionen Euro. Damit hat das Land das Projekt neues Rathaus seit 2009 mit insgesamt 8,7 Millionen Euro unterstützt.
Im Sommer 2016 begannen die Bauarbeiten für ein Mehrfamilienhaus in der Bertha-von-Suttner-Straße in Oberlinxweiler. Auf einer Fläche von etwa 700 Quadratmetern entstehen zwölf Wohnungen für Flüchtlinge und Sozialschwache. 1,5 Millionen Euro kostet das Gebäude insgesamt. Hierfür gab es von Bouillon einen Scheck über 500 000 Euro. Die gleiche Summe geht an ein Projekt im Stadtteil Winterbach. Dort soll an Stelle der einstigen Grundschule ein neues Gemeindezentrum entstehen. Nach Angaben des Stadtpressesprechers Volker Schmidt, werden in den kommenden zwei Monaten zunächst der Ostflügel sowie der Verbindungsbau zum Westflügel des Gebäudes abgerissen. Denn der Westflügel selbst bleibt erhalten und bekommt eine neue Fassade. Nach dem Abriss geht es an den Neubau. Der Treff für die Winterbacher Bürger bekommt einen Saal mit Platz für bis zu 150 Personen. Knapp 2,2 Millionen Euro sind für das Gemeindezentrum veranschlagt.
Abseits der Geldspritzen in Sachen Städtebauförderung hat der Innenminister ein neues Programm aufgelegt. Darin geht es um die Unterhaltung und Instandsetzung kommunaler Straßen. 20 Millionen Euro stehen insgesamt zur Verfügung. Für St. Wendel gab es jetzt schon mal einen symbolischen Scheck mit einer Summe von 728 527 Euro.
Ein üppiger Geldsegen für die Kreisstadt. Doch Bouillon stellte schon mal in Aussicht, dass wohl weitere Besuche - ebenfalls mit übergroßen Schecks im Gepäck - in den kommenden Monaten folgen könnten. Für Projekte wie die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses oder die energetischen Arbeiten an Saalbau und Mia-Münster-Haus könnte es nochmals Förderungen in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro geben.