Und wie heißt Ihr Auto?

St. Wendel · Zum Gib-deinem-Auto-einen-Namen-Tag an diesem Donnerstag hörte sich die SZ in der St. Wendeler Innenstadt bei einigen Passanten um. Ein Ergebnis: Sowohl Frauen als Männer sind nicht abgeneigt, ihrem Wagen einen Namen zu geben. In manchen Fällen ist die Namensgebung auch mit einer kleinen Geschichte verknüpft.

Sie heißen Herbie, Dudu, K.I.T.T. oder Lightning McQueen. Die Rede ist von Filmhelden auf vier Rädern. Dem fahrbaren Untersatz einen Namen zu geben, hat auch bei Sebastian Vettel Tradition. Es gab schon eine Kinky Kylie, Hungry Heidi und Randy Mandy. Anlässlich des Gib-deinem-Auto-einen Namen-Tag an diesem Donnerstag hat die SZ in der St Wendeler Innnenstadt nachgefragt, was Autobesitzer davon halten einen Wagen zu taufen.

"Seinem Auto einen Namen zu geben? Nein, also davon habe ich noch nie gehört", sagt die 59-jährige Gisela Backes. Das kenne sie nur für Kinder und Katzen. Sie verurteilt die Taufe des Autos aber nicht, "das kann jeder so machen, wie er will." Die Nambornerin sieht Autos eher praktisch, als Transportmittel. Ihr Bruder hingegen sehe das nicht so, "er behandelt sein Auto , wie ein eigenes Kind", verrät die St. Wendelerin.

Gisela Wagner aus St. Wendel hat zwar auch noch nichts von der Idee gehört, findet sie aber dennoch lustig. Auch ohne einen Namen hat sie eine Beziehung zur ihrem Gefährt aufgebaut. "Wenn ich mein Auto verkaufe und es dort so allein stehen lassen muss, ist das so als würde ich mein Kind verlassen", sagt die 62-Jährige.

Dieses Gefühl beim Verkauf kennt Nicole Henz ebenfalls. Ihr jetziges Auto , ein Peugeot 207, hat zwar keinen Namen, es fühle sich jedoch männlich an. "Wenn ich ihm einen Namen geben würde, hieße es Merlin, wie mein Kater", berichtet die 43-Jährige. Das erste Auto der Illingerin war ein Ford Escort und von einer Freundin liebevoll Rote Emma getauft worden.

Klaus Heidinger aus Oberthal hält überhaupt nichts davon, eine Beziehung zu einem Auto aufzubauen. "Ein Auto ist nur ein Transportmittel, nicht mehr", sagt der 54-Jährige. Seiner Meinung nach sei das Thema Auto sowieso uninteressant geworden. Wegen der oftmals verstopften Straßen und den hohen Spritpreisen würde es keinen Spaß mehr machen zu fahren.

Robert Rozumek fährt gerne, am liebsten auf zwei Rädern. Der Wagen des 31-Jährigen hat keinen Namen, aber sein Motorrad, eine Suzuki, heißt Susi. "Ich habe eher ein Verhältnis zu meinem Motorrad, als zum Auto ", gesteht der St. Wendeler.

"Klar hat mein Hyundai Coupe einen Namen. Ich nenne ihn de Alt", sagt Tim Scheer aus St. Wendel . Der Name entstand, weil er seinen Wagen öfter an seinen Vater auslieh. Wenn den 35-Jährigen jemand fragte, wer sein Auto habe, sagte er immer "De Alt." Auch seine Freunde taufen ihre Fahrzeuge. Ein Freund von Scheer habe seinen 59er Chevrolet nach dem Vorbesitzer, Mister Schubert, Schubi, benannt.

Der Wagen des KFZ-Mechanikers Timo Küntzer hat schon aus Prinzip keinen Namen, denn er ist der Meinung, "nur Frauen haben Namen für ihre Autos." Ein Indiz dafür sei für ihn, dass seine Mutter ihren fahrbaren Untersatz Julchen nenne, sagt der 32-Jährige bei der SZ-Umfrage. Auch die Facebook-Leser hat die St. Wendeler Zeitung auf ihrer kostenlosen Seite im Internet nach ihren Namen fürs Auto gefragt.

Für Norman Peter Hess ist es Gesetz, dass Autos nur mit Frauennamen benannt werden dürfen. "Meine Süße heißt Elke. Sie hat zwei dicke Auspuffrohre", schreibt Hess. Sabrina Stiessel sieht das anders. Ihr grüner Bus heißt Hugo und ihr Mazda 2 Sausi. Sivia Keßler hat ihr Auto nicht selbst benannt. Sie berichtet: "Mein Auto , ein Opel Tigra Cabrio wurde an dem Tag als ich ihn bekam, von der Nachbarschaft Tieger getauft."

Herbert Weise hatte sogar ein Fanmobil mit Aufruck auf der Motorhaube. Damit zeigte er seine Treue zu den Original-Buchwald-Musikanten. Der TÜV hätte Weise leider von seinem Fanmobil getrennt, berichtet er.

Auch für Josef Hans Fischer ist die Namensgebung des Autos etwas Besonderes, "sie drückt eine besondere Verbundenheit aus." Sein erster Wagen, ein Käfer 1302, hieß Moni. Seinen weißen Honda Civic nannte er Idefix. Für seinen jetzigen fahrbaren Untersatz suche er noch einen passenden Namen.

facebook.com/

saarbrueckerzeitung.wnd

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort