Und plötzlich war das Wasser da

St. Wendel · Ein bisschen Schnee, ein wenig Regen, dazu trockene Abschnitte - das Wetter hat sich am Mittwoch deutlich beruhigt. Zu sehen sind sie hier und da noch - die Folgen des Hochwassers am Dienstag. Dauerregen ließ Regeneinläufe kollabieren und Flüsse und Bäche über die Ufer treten. Die Folge: Im Minutentakt gab es für die Rettungskräfte neue Einsätze. 75 zählte Feuerwehr-Sprecher Dirk Schäfer bis in die Abendstunden. 250 Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und Deutschem Roten Kreuz (DRK) waren fast pausenlos unterwegs. Vom Hochwasser betroffen waren die Gemeinden Freisen, Nohfelden, Marpingen, Namborn und Tholey sowie die Kreisstadt St. Wendel. Vielerorts entspannte sich die Lage am Dienstagabend gegen 20 Uhr. Bis zu diesem Zeitpunkt waren nach Angaben von Schäfer fast alle Einsätze abgearbeitet. Für die Helfer in Nohfelden und St. Wendel gab es allerdings noch keinen Feierabend. In Nohfelden, in der Bahnhofstraße, setzten die Feuerwehrleute alles daran, zu verhindern, dass ein Schutzwall bricht. Dies gelang. Hart traf es die Retter in St. Wendel. Bis 1 Uhr arbeiteten sie noch 30 Einsätze ab. Hier ging es am Abend nochmal richtig zur Sache. "Die verzögerte Welle der Regenmassen im Zulauf der Bäche sorgte für eine Verschärfung der Situation", erläutert Dirk Schäfer. In kürzester Zeit stiegen die Pegel der Blies und des Todtbachs sprunghaft. Statt eines Normalwerts von 50 Zentimetern erreichte die Blies in der Nacht zirka 1,30 Meter; der Pegel des Todtbachs stieg gar von 50 Zentimetern auf 2,20 Meter an. Mitten im Geschehen war am Abend auch die Redaktion der Saarbrücker Zeitung. Angrenzend an den Parkplatz der Büroräume steht eine Trafostation. Diese wurde von den Einsatzkräften vor dem Wasser geschützt. Der Energieversorger stand bereit, um die Station im Notfall vom Netz zu nehmen. "Es haben nur wenige Zentimeter gefehlt", schildert Schäfer die Dramatik der Situation. Dann hätte die Station abgeschaltet werden müssen. Anwohner der Mia-Münster-Straße, der Brühlstraße und der Wilhelmstraße wären dann ohne Strom gewesen. Doch dazu kam es nicht, denn der Pegel stagnierte. Reichlich zu tun gab es für die Helfer auch bei einem Discounter in der Jahnstraße. Mit Sandsäcken verhinderten sie das Eindringen des Wassers in den Markt. Dann drohten sich die Fluten ihren Weg durch die Bodenplatten zu bahnen. Doch Wassersauger verhinderten Schlimmeres. Sperrungen wurden ignoriert

Ein bisschen Schnee, ein wenig Regen, dazu trockene Abschnitte - das Wetter hat sich am Mittwoch deutlich beruhigt. Zu sehen sind sie hier und da noch - die Folgen des Hochwassers am Dienstag. Dauerregen ließ Regeneinläufe kollabieren und Flüsse und Bäche über die Ufer treten. Die Folge: Im Minutentakt gab es für die Rettungskräfte neue Einsätze. 75 zählte Feuerwehr-Sprecher Dirk Schäfer bis in die Abendstunden. 250 Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und Deutschem Roten Kreuz (DRK) waren fast pausenlos unterwegs. Vom Hochwasser betroffen waren die Gemeinden Freisen, Nohfelden, Marpingen, Namborn und Tholey sowie die Kreisstadt St. Wendel.

Vielerorts entspannte sich die Lage am Dienstagabend gegen 20 Uhr. Bis zu diesem Zeitpunkt waren nach Angaben von Schäfer fast alle Einsätze abgearbeitet. Für die Helfer in Nohfelden und St. Wendel gab es allerdings noch keinen Feierabend. In Nohfelden, in der Bahnhofstraße, setzten die Feuerwehrleute alles daran, zu verhindern, dass ein Schutzwall bricht. Dies gelang.

Hart traf es die Retter in St. Wendel. Bis 1 Uhr arbeiteten sie noch 30 Einsätze ab. Hier ging es am Abend nochmal richtig zur Sache. "Die verzögerte Welle der Regenmassen im Zulauf der Bäche sorgte für eine Verschärfung der Situation", erläutert Dirk Schäfer. In kürzester Zeit stiegen die Pegel der Blies und des Todtbachs sprunghaft. Statt eines Normalwerts von 50 Zentimetern erreichte die Blies in der Nacht zirka 1,30 Meter; der Pegel des Todtbachs stieg gar von 50 Zentimetern auf 2,20 Meter an.

Mitten im Geschehen war am Abend auch die Redaktion der Saarbrücker Zeitung. Angrenzend an den Parkplatz der Büroräume steht eine Trafostation. Diese wurde von den Einsatzkräften vor dem Wasser geschützt. Der Energieversorger stand bereit, um die Station im Notfall vom Netz zu nehmen. "Es haben nur wenige Zentimeter gefehlt", schildert Schäfer die Dramatik der Situation. Dann hätte die Station abgeschaltet werden müssen. Anwohner der Mia-Münster-Straße, der Brühlstraße und der Wilhelmstraße wären dann ohne Strom gewesen. Doch dazu kam es nicht, denn der Pegel stagnierte. Reichlich zu tun gab es für die Helfer auch bei einem Discounter in der Jahnstraße. Mit Sandsäcken verhinderten sie das Eindringen des Wassers in den Markt. Dann drohten sich die Fluten ihren Weg durch die Bodenplatten zu bahnen. Doch Wassersauger verhinderten Schlimmeres.
Sperrungen wurden ignoriert

 Das THW Theley half in Lebach aus. Dort pumpten sie etliche Keller leer. Foto: Michael Rausch

Das THW Theley half in Lebach aus. Dort pumpten sie etliche Keller leer. Foto: Michael Rausch

Foto: Michael Rausch
 Das Wasser stand wie hier auf der B269 zwischen Winterbach und Alsweiler zentimeterhoch auf der Straße. FOTO: B&K

Das Wasser stand wie hier auf der B269 zwischen Winterbach und Alsweiler zentimeterhoch auf der Straße. FOTO: B&K

 Straßensperrungen samt Durchfahrt-Verbotsschild wie hier in Hofeld-Mauschbach gab es am Dienstag hochwasserbedingt einige. Trotz eindeutiger Beschilderung ignorierten Autofahrer das Verbot. Foto: B&K

Straßensperrungen samt Durchfahrt-Verbotsschild wie hier in Hofeld-Mauschbach gab es am Dienstag hochwasserbedingt einige. Trotz eindeutiger Beschilderung ignorierten Autofahrer das Verbot. Foto: B&K

Foto: B&K
 Feuerwehr und THW St. Wendel beim gemeinsamen Einsatz in der Alsfassener Straße in St. Wendel. Foto: Feuerwehr/Schäfer

Feuerwehr und THW St. Wendel beim gemeinsamen Einsatz in der Alsfassener Straße in St. Wendel. Foto: Feuerwehr/Schäfer

Foto: Feuerwehr/Schäfer
 Eine Zugmaschine steht in Baltersweiler verlassen im Wasser, wo noch Stunden zuvor keines war. Foto: Feuerwehr/Schäfer

Eine Zugmaschine steht in Baltersweiler verlassen im Wasser, wo noch Stunden zuvor keines war. Foto: Feuerwehr/Schäfer

Foto: Feuerwehr/Schäfer
 Da, wo in der Niederlinxweiler Straße in Oberlinxweiler, normalerweise die Fahrbahn zu sehen ist, steht am Dienstagabend das Wasser. In Teilen musste die Straße gesperrt werden. Leser-Foto: Tina Müller

Da, wo in der Niederlinxweiler Straße in Oberlinxweiler, normalerweise die Fahrbahn zu sehen ist, steht am Dienstagabend das Wasser. In Teilen musste die Straße gesperrt werden. Leser-Foto: Tina Müller

Foto: Tina Müller
 Kaum zurückgekehrt an der Göckelmühle geht die Storchendame in der plötzlich entstandenen Wasserlandschaft spazieren. Foto: G. Müller

Kaum zurückgekehrt an der Göckelmühle geht die Storchendame in der plötzlich entstandenen Wasserlandschaft spazieren. Foto: G. Müller

Foto: G. Müller

Hand in Hand halfen THW und Feuerwehr den Anwohnern der Alsfassener- und Kelsweilerstraße im Kampf gegen das Wasser . Kapitulieren mussten die Rettungskräfte in der Niederlinxweiler Straße in Oberlinxweiler. Hier gewann das nasse Element. Den Wassermassen war nicht Herr zu werden. In Teilen wurde die Straße gesperrt.

Nicht die einzige Straßensperrung im Verlauf des Dienstagnachmittags und -abends. Und für alle gab es einen guten Grund. Dennoch haben Einsatzkräfte ein ums andere Mal beobachtet, wie Autofahrer die Sperrung umfuhren. Ein Verhalten, das Feuerwehr-Sprecher Schäfer nicht verstehen kann: "Sie brachten sich selbst und die Rettungskräfte in Gefahr."

Ansonsten kann Schäfer vermelden, dass bei den Einsätzen niemand verletzt wurde. Als glücklich bewertet er den Umstand, dass die starken Regenfälle am Dienstagnachmittag nachließen. Dadurch seien größere Schäden verhindert worden.

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