Polizei St. Wendel ermittelt Rechtsradikale Symbole auf Friedens-Skulptur hinterlassen

St Wendel · Die Installation mit dem Titel „Chemin amuse, amusant“ im St. Wendeler Stadtpark wurde von Unbekannten mit Farbe beschmiert. Die Polizei ermittelt und hofft auf Hinweise.

„Chemin amuse, amusant“ heißt die Skulptur von Valérie Thuillier, die im Stadtpark in St. Wendel zu finden ist. Sie wurde von Unbekannten mit Schmierereien verunstaltet. Foto: Cornelieke Lagerwaard

„Chemin amuse, amusant“ heißt die Skulptur von Valérie Thuillier, die im Stadtpark in St. Wendel zu finden ist. Sie wurde von Unbekannten mit Schmierereien verunstaltet. Foto: Cornelieke Lagerwaard

Foto: Cornelieke Lagerwaard

Die meisten werden sie im Vorbeigehen schon einmal wahrgenommen haben: Die sechs Ringe aus Stahl, die im St. Wendeler Stadtpark nahe des Kinderspielplatzes positioniert sind. Der Standort des im Jahr 1993 errichteten Kunstwerkes passt zu dessen Intention. Denn Valérie Thuillier ist das spielerische Element in ihren Installationen sehr wichtig. Für sie ist Spielen ein notwendiges Gegengewicht zu der im (erwachsenen) Leben oft vorherrschenden Unbeweglichkeit und Starrheit.

Was hingegen nicht zu dem Kunstwerk, das Teil des Projekts „Straße des Friedens“ ist, passt, sind die Zeichen, die Unbekannte unlängst darauf hinterlassen hatten. Wie ein Sprecher der St. Wendeler Polizei berichtet, waren „rechtsradikale Symbole“ mit weißer Farbe aufgesprüht worden. Ein Hakenkreuz und daneben der Schriftzug „Hitler“ prangten auf dem Stahl. Wann genau diese angebracht wurden, ist nicht bekannt. Aber es muss vor dem 5. Oktober gewesen sein. „Die strafrechtlichen Ermittlungen wurden aufgenommen und dauern an“, erklärt der Polizei-Sprecher.

 „Chemin amuse, amusant“ heißt die Skulptur von Valérie Thuillier, die im Stadtpark in St. Wendel zu finden ist. Sie wurde von Unbekannten mit Schmierereien verunstaltet.

„Chemin amuse, amusant“ heißt die Skulptur von Valérie Thuillier, die im Stadtpark in St. Wendel zu finden ist. Sie wurde von Unbekannten mit Schmierereien verunstaltet.

Foto: Cornelieke Lagerwaard

Entdeckt hat die Schmierereien Cornelieke Lagerwaard, Vorsitzende des Vereins „Straße des Friedens“. Immer wieder, so berichtet sie, finden sich auf der Skulptur mit Kreide aufgetragene Hinweise auf Gott. Doch der Hinweis auf Hitler samt Hakenkreuz sei neu gewesen. Und die dafür genutzte Farbe deutlich schwieriger wegzuwischen, als die Kreide. Dennoch sind die Stahlringe inzwischen gesäubert.

„Eine solche Skulptur darf in das Alltagsleben eingebunden werden, Kinder dürfen durchklettern“, sagt Lagerwaard. Doch sie fordert auch den entsprechenden Respekt für Kunstwerke im öffentlichen Raum.

Hinweis: Die Polizei St. Wendel sucht Zeugen, die Angaben zu dem Vorfall machen können: Tel. (0 68 51) 89 80.

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