Aktion in St. Wendel Minister überreicht Bienenfutter-Automat

St. · Aus dem Gerät können Naturfreunde Blühmischungen und Krokus-Knollen ziehen und damit ihren Garten in ein Paradies für Insekten verwandeln.

 Landrat Udo Recktenwald (links) und Minister Reinhold Jost mit dem Bienenfutter-Automaten, der in der St. Wendeler Mommstraße 31 steht.

Landrat Udo Recktenwald (links) und Minister Reinhold Jost mit dem Bienenfutter-Automaten, der in der St. Wendeler Mommstraße 31 steht.

Foto: Lukas Kowol

Umweltminister Reinhold Jost (SPD) hat einen Bienenfutter-Automaten der Initiative Bienenretter an Landrat Udo Recktenwald (CDU) überreicht.

Der Automat steht in der St. Wendeler Mommstraße 31, vor dem Kreisbauamt. „Aus dem Bienenfutter-Automaten können Bürger zukünftig Krokus-Knollen oder Blühmischungen ziehen“, erläutert ein Sprecher der Verwaltung. In den Garten gepflanzt, bilden diese im kommenden Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. „Gerade im frostigen Frühjahr ist das Futterangebot für Insekten noch sehr knapp. Frühjahrsblüher sind deshalb für Bienen, Hummeln und andere Insekten, die auf Nektar angewiesen sind, Gold wert“, betont Umweltminister Jost. „Damit unsere Insekten nach einem entbehrungsreichen Winter genug Nahrung finden, kann schon jetzt jeder Saarländer im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon etwas tun.“ Die Bienenfutter-Automaten seien eine Möglichkeit hierzu.

„Der Automat ist eine schöne Ergänzung unserer zahlreichen nachhaltigen Aktivitäten für Insekten und Wildbienen“, fügt Landrat Recktenwald hinzu. Im Frühjahr 2019 startete das Projekt „Der Kreis St. Wendel blüht auf“. Dazu wurden kostenlos Saatgutmischungen, die insbesondere eine Nahrungsgrundlage für Wildbienen bilden, verteilt. Mittlerweile würden fast 800 Bürger mitmachen. Vor kurzem hat der Landkreis den Bundeswettbewerb Naturstadt gewonnen. „Die 25 000 Euro Preisgeld investieren wir in die Schaffung insektenfreundlicher Lebensräume im Umfeld von Schulen“, verrät Recktenwald. 25 000 Euro gab es auch für den Gewinn des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune“, und zwar für den Probeanbau der Energiepflanze Durchwachsene Silphie – die auch besonders insektenfreundlich ist.

Der quietschgelbe Bienenfutterautomate in der Mommstraße entstand aus einem alten Kaugummi-Automaten, der recycelt einen neuen Zweck erfülle. Statt Kaugummis enthalten sie derzeit Kapseln mit Krokusknollen, die bei frostfreiem Boden bis in den Dezember gepflanzt werden können und sich mit den Jahren selbst vermehren. Wer 50 Cent einwirft, bekommt eine solche Kapsel mit mehrjährigem Saatgut. „Damit die Kapseln nicht einfach im Müll landen, sondern wieder befüllt werden können, sollte man sie nach der Leerung in den dazugehörigen Briefkasten neben den Bienenautomaten werfen“, sagt der Sprecher. Der Erlös aus den Automaten soll in die Nachbestellung von Saatgut reinvestiert werden und so der ehrenamtlichen Initiative Bienenretter zugute kommen, die das Bienenfutter zur Verfügung stellt und in Kooperation mit dem Erfinder, dem Dortmunder Sebastian Everding, die Idee der Futterautomaten in die Tat umgesetzt hat.

„Besonders Bienen und Wildbienenarten gehören zu den wichtigsten Bestäubern und haben eine enorme ökologische Bedeutung für Natur, Landwirtschaft und somit auch für den Menschen. Da die Automaten gleich ins Auge fallen, sind sie auch eine ausgezeichnete Werbung. Sie erinnern die Bürger daran, dass sie selbst viel tun können, damit es Bienen und anderen Insekten gut geht“, sagt Minister Reinhold Jost.

In Zukunft sollen weitere Automaten nicht nur an Landratsämter, sondern auch an ehrenamtliche Vereine und Naturschutzinitiativen übergeben werden. Eine Liste mit den Standorten der Automaten wird fortlaufend auf der Website des Ministeriums ergänzt werden.

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