Überraschende Begegnung nach 22 Jahren

St Wendel · Seit 22 Jahren leben die beiden Brasilianerinnen Jucimara Brill und Silvana Wittmann gleichzeitig im Landkreis St. Wendel. Brill in Alsweiler, Wittmann in Winterbach. Rein zufällig sind sie sich bei der Einbürgerungsfeier im Landratsamt erstmals begegnet.

 Dede Mazietele trommelte bei der Einbürgerungsfeier im Landratsamt. Foto: Archiv/Seeber

Dede Mazietele trommelte bei der Einbürgerungsfeier im Landratsamt. Foto: Archiv/Seeber

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Feierlicher Multikultiabend im historischen Sitzungssaal des St. Wendeler Landratsamtes. Während einer Einbürgerungsfeier heißt Landrat Udo Recktenwald (CDU ) eine Reihe von neuen deutschen Staatsbürgern willkommen. "Viele leben schon seit Jahren in Deutschland und im Landkreis St. Wendel ", berichtet der Landrat. Die Brasilianerin Jucimara Brill wohnt seit 22 Jahren in Alsweiler. "Was! Warum sind wir uns bislang noch begegnet?", fragt ihre erstaunte Landsmännin Silvana Wittmann, die ebenfalls seit 22 Jahren in Winterbach lebt. Auch darüber habe sie nichts gehört, so Wittmann, dass eine Brasilianerin im Nachbarort wohne. Sie stammt aus der nordöstlich in Brasilien gelegenen Hafenstadt Recife. "Dort ist es immer sehr heiß", sagt Wittmann. Dass Brasilianer vor der Kälte im deutschen Winter fliehen, hält sie für ein typisches Klischee. "Es war am Anfang eine große Umstellung für mich, aber ich liebe den Winter", schwärmt Wittmann. Ihren Mann Udo hat sie seinerzeit auf einer Hochzeitsfeier in der Heimatstadt kennengelernt. Jucimara, geboren in Taubate im Bundesstaat São Paulo, ist ihrem Ehemann Klaus Brill über den Weg gelaufen, als er beruflich im südamerikanischen Land unterwegs war. Hat die Familie Brill denn nicht einmal daran gedacht, in Brasilien zu leben? Jucimara Brill: "Wir haben zwei Töchter. In Deutschland ist die Schuldbildung wesentlich besser und das ist für uns das wichtigste", verdeutlicht sie.

Beim Plausch im Sitzungssaal haben die Familien Brill und Wittmann abschließend beschlossen, nun weiterhin in Kontakt zu bleiben. Im Laufe dieses Jahres haben 41 Menschen aus 19 Ländern die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Seit 2009 müssen Ausländer, die die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen, anhand eines Wissenstests ihre Kenntnisse über Deutschland nachweisen. In einem solchen Einbürgerungstest werden Fragen zum Staat, den Gesetzen und Rechten sowie zur Kultur und Gesellschaft gestellt.

 Die neuen deutschen Staatsbürger beim Empfang im St. Wendeler Landratsamt. Foto: Faber

Die neuen deutschen Staatsbürger beim Empfang im St. Wendeler Landratsamt. Foto: Faber

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Zum Thema:

Auf einen BlickEingebürgert wurden: Rachid Abdourabi, Marokko, Abdiz und Pihi Agirmann, Türkei, Fiorentina Ajrizaj, Serbien, Raja Amellah, Marokko, Aziza Asane-Mazietele und Dede Mazietele, Kongo, Ewa Malgorzata-Astapczyk, Polen, Nesrin Belice, Türkei, Serhat Boga, Türkei, Jucimara Brill, Brasilien, Patrick Brkic, Kroatien, Maik Nicola Buffone, Italien, Chrirayut Bunkaew, Thailand, Laura Giuseppina Caruana, Italien, Vlora Dervishi, Kosovo, Vitaly Doroshev, Kasachstan, Andre Ene, Rumänien, Tahsin Gören und Tochter Asmin, Türkei, Kemal Gündesli und Tochter Aylin, Türkei, Karina Beata Haßdenteufel, Polen, Jatuporn Haupenthal, Thailand, Reso Karaca, Türkei, Armend Kryeziu, Kosovo, Siniwil Kurt und Vatio Kurt, Türkei, Filippo Messina, Italien, Horst Mossconi, Italien, Tahseen Onizat, Jordanien, Yusuf Özgün, Türkei, Suphawadee Phuksch, Thailand, Elena Roob, Ukraine, Olga Schulz, Russland, Grace Wanjiku Trampert, Kenia, Rosemarie Trost, Philippinen, Diana-Laura Walter, Rumänien, Tatjana Weisgerber, Weißrussland, Silvana Wittmann, Brasilien, und Liliana Zemelka, Rumänien. frf

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