THW Seit 50 Jahren zuverlässige Retter in der Not

Nohfelden · Vor fünfzig Jahren gründeten eine Handvoll Idealisten den THW-Ortsverband Nohfelden. Einige von ihnen sind auch heute noch dabei.

 In einer Feierstunde im Rathaus ehrten Bürgermeister Andreas Veit (3. von links) und Nadine Schön (1. Reihe rechts), Mitglied des Deutschen Bundestages, langjährige Mitglieder des THW-Ortsverbandes Nohfelden,

In einer Feierstunde im Rathaus ehrten Bürgermeister Andreas Veit (3. von links) und Nadine Schön (1. Reihe rechts), Mitglied des Deutschen Bundestages, langjährige Mitglieder des THW-Ortsverbandes Nohfelden,

Foto: Markus Tröster/THW/Markus Tröster

Was im Dezember 1967 noch eine Schubkarre und einfaches Gerät war, ist heute – 50 Jahre später – ein technisch hochmoderner Gerätewagen. Das Technische Hilfswerk (THW) Nohfelden feiert in diesem Jahr seinen Geburtstag und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Langjährige und engagierte Mitglieder wurden im Verlauf der Feier ausgezeichnet.

Wie so viele der 24 THW-Ortsverbände im Saarland, gründeten auch in Nohfelden Idealisten mithilfe von äußerst einfachen und improvisierten Möglichkeiten den Verband. Anfangs waren die wenigen Gerätschaften in den feuchten Garagen des alten Kinos in Nohfelden und die ersten Fahrzeuge in der Gemeinde verteilt untergebracht. Die Helfer selbst kamen provisorisch in den Räumen der ehemaligen Bäckerei Hartmann unter. Trotz widriger Bedingungen konnte noch im Gründungsjahr erfolgreich geholfen werden. So brachten die damals noch grau gekleideten Mitglieder im Winter 1969/70 eine auf einem Hof eingeschneite schwangere Frau mit Blaulicht zur Entbindung ins Krankenhaus.

Beinahe zur Katastrophe kam es, als im März 1977 ein Abwasserrohr des Bostalsees brach. Dank der Hilfe des THWs konnte das Leck mit Sandsack-Bomben provisorisch gestopft und ein Dammbruch verhindert werden. Im gleichen Jahr noch bezog der Ortsverband die bis heute genutzte Unterkunft in der früheren Volksschule in der Von-Boch-Straße.

Im Laufe der Geschichte war das THW bei verschiedensten Notsituationen gefragt: Zum Beispiel nach Sturmschäden, bei der Sprengung der Mühlenscheune und der Hochbehälter in Eckelhausen und Wolfersweiler. 1985 begann eine lange Historie an Auslandseinsätzen. Im Sudan, Zaire und Albanien unterstützten THW-Helfer Menschen vor Ort bei der Aufbereitung von lebensnotwendigem Trinkwasser. In den Folgejahren entsendete der Nohfelder Ortsverband helfende Hände unter anderem in die Türkei, Taiwan, San Salvador, Indien, Algerien, Iran, Pakistan, Thailand und zuletzt im Jahr 2011 nach Japan aufgrund der Nuklearkatastrophe von Fukushima.

Als 2002 und 2013 die Oder-Hochwasser Leib und Leben bedrohten, eilten Kameraden des Nohfelder THW zur Hilfe. Sie waren auch 2015 zur Stelle, als in der Landesaufnahmestelle Lebach Schlafplätze für Flüchtlinge hergerichtet werden mussten.

Die in Nohfelden stationierte Fachgruppe Ortung stellt seit einigen Jahren insbesondere Rettungshundeteams. Die Gruppe gehört mittlerweile zu der sogenannten „Vermisstensuche Saarland“, ein Verbund aus Suchteams mehrerer THW-Ortsverbände und anderer Organisationen. Sie wird vom Lagezentrum der Polizei Saarland alarmiert, um vermisse Personen aufzuspüren. Im Frühjahr organisierte der ausschließlich ehrenamtlich organisierte Ortsverband mit 76 Aktiven und 25 Junghelfern anlässlich seines Geburtstages ein Frühlingsfest für die Bürger.

Landrat Udo Recktenwald (CDU) und Bürgermeister Andreas Veit (CDU) zeigten sich dankbar und würdigten die Helfer des THW als verlässliche und motivierte Menschen. Der Ortsverband habe sich über die fünf Jahrzehnte außerordentlich für die Mitmenschen engagiert. Der Ortsverband Nohfelden sei im Landkreis St. Wendel nicht mehr wegzudenken, sagte Recktenwald.

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