Täter schießt aus fahrendem Auto

St. Wendel · Zwei Nächte hintereinander hat ein Unbekannter quer durchs St. Wendeler Land Baustellenfahrzeuge, Privatautos und zwei Busse demoliert. Dabei soll er laut Ermittlern eine Schusswaffe eingesetzt haben.

 Der Unbekannte hat mit Schüssen mehrere Autoscheiben zertrümmert.

Der Unbekannte hat mit Schüssen mehrere Autoscheiben zertrümmert.

Foto: Fotolia

Sogar mit verdeckten Ermittlern hat die St. Wendeler Polizei mittlerweile versucht denjenigen zu stellen, der zurzeit im Landkreis St. Wendel wild um sich schießt. In der Nacht auf Freitag legten sich dafür die Beamten erstmals auf die Lauer - in der Hoffnung, den Unbekannten auf frischer Tat zu erwischen. Doch ohne Erfolg, wie ein Sprecher der Polizeiinspektion in der nordsaarländischen Kreisstadt am Freitagnachmittag zugeben musste.Es geht - wie es im Fachjar- gon recht nüchtern in einer Pressemitteilung heißt - um "Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen und anderen Gegenständen". Was auch in Verbindung mit dem Begriff "Serie" auf den ersten Blick noch nicht sonderlich spektakulär wirkt. Doch der Täter hat nicht einfach mit einer Stange oder dergleichen aus blinder Zerstörungswut auf die Autos geschlagen und diese demoliert. Wovon die Polizei bislang ausgeht, ist dagegen hochbrisant: Der Gesuchte soll mit einer Schusswaffe unterwegs gewesen sein. Mehr noch: Er nahm wohl aus einem fahrenden Auto seine Ziele ins Visier und drückte ab.

Seine Tour zieht sich dabei quer durchs St. Wendeler Land. Nach bisher vorliegenden Anzeigen war der Schütze in Tholey, Oberthal, Nohfelden und im St. Wendeler Stadtteil Bliesen unterwegs. Er schoss dabei immer auf abgestellte Fahrzeuge. So erwischte er Privatautos, die vor Häusern standen. Windschutzscheiben wurden komplett zertrümmert. Zudem nahm er sich Baustellen- und Arbeitsmaschinen vor.

Zielscheiben wurden dann noch zwei Busse und die Scheiben einer Bushaltestelle. Nach SZ-Informationen handelt es sich dabei um ein Wartehäuschen im Oberthaler Zentrum. Einmal wichen seine Projektile offensichtlich während der Fahrt von dem eigentlichen Ziel ab und trafen das Fenster eines Wohnhauses.

Verletzt wurde bei den Angriffen zum Glück niemand. Auch interessierte er sich nicht für Beute. Zumindest ist bislang kein Diebstahl bekannt.

Dafür lagen der St. Wendeler Dienststelle bis Freitagabend bereits 34 Anzeigen zu dieser Zerstörungsserie vor. Dabei geht die Polizei davon aus, dass sich noch weitere Opfer melden werden. Die Vorfälle ereigneten sich an zwei aufeinander folgenden Tagen: erstmals in der Nacht auf Dienstag, 3. November, und ein weiteres Mal in der nächsten Nacht.

Was die Untersuchungen des Weiteren ergaben: Der Täter soll mit einer Luftdruckwaffe geschossen haben. Dabei musste er nicht für jeden Schuss erneut laden, sondern konnte mehrmals hintereinander abfeuern. Eine Schadensbilanz steht noch aus.

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