Ein volles Jahrhundert Hoch soll er leben, der SV Oberlinxweiler

Oberlinxweiler · Ab Freitag feiert der Oberlinxweiler Sportverein seinen 100. Geburtstag. Ein Blick in die Chronik des Vereins mit 200 Mitgliedern.

 2013 feierte der SV Oberlinxweiler die Meisterschaft. Die Mannschaft ließ Trainer Dirk Böffel  hochleben.

2013 feierte der SV Oberlinxweiler die Meisterschaft. Die Mannschaft ließ Trainer Dirk Böffel  hochleben.

Foto: TAF/Moersdorf

Einmal pro Woche wird im Clubheim des Oberlinxweiler Sportvereins (SV) über die schönste Nebensache der Welt philosophiert und so manche alte Anekdote ausgepackt. Fußballer von einst treffen sich und werden vom Vorsitzenden Peter Lorang bedient. Zuletzt war der 100. Geburtstag des SVO vorrangiges Thema. Das Jubiläum wird mit der Festwoche vom 12. bis 21. Juli gefeiert.

Angefangen hat es, wie in allen Dörfern, mit dem Fußball auf der Straße. In Oberlinxweiler seien vor einem Jahrhundert zahlreiche Jugendliche dem Ball hinterhergelaufen, berichtet die Chronik. Einige Erwachsene haben dann das Vorhaben gefasst, die Interessen der „Straßenclubs“ zu einer Einheit zusammenzuschließen. Ihnen schwebte die Gründung eines Vereins vor. Anfang Mai 1919 wurden im Saale Bleymehl Nägel mit Köpfen gemacht. Und der Vorsitzende hieß Albert Theil. Gekickt wurde auf notdürftig hergerichteten Wiesen. Doch die organisierten Wettkämpfe in der Leichtathletik und beim Fußball verlangten Mindestanforderungen, die nur durch den Bau eines Sportplatzes erfüllt werden konnten. Ein Gelände „Auf der Lehm“ wurde 1922 für eine symbolische Reichsmark gepachtet.

Bis 1939 spielte der SVO in der A-Klasse. Erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges konnte der Verein dann seine Aktivitäten wieder aufnehmen. Wiesen mussten  „Auf dem Graben“ angekauft werden. 1956 ist mit dem Bau eines adäquaten Sportplatzes begonnen worden, ein Jahr später stand die Einweihung an. Mit dem Bau einer Turn- und Festhalle 1972 erlebte der Verein zusätzlichen Aufschwung. Die Fußballer zählten 30 Aktive, 81 Jugendliche und 20 AH-Kicker sowie eine Frauengymnastikgruppe. Pech. Die A-Jugend scheiterte 1967/68 in den Gruppenspielen um die Kreismeisterschaft am späteren „Vize“ VfL Primstal. Jubel. Zum 50-jährigen Vereinsbestehen errangen die A- und B-Jugend jeweils die Staffelmeisterschaft.

Überhaupt verzeichnete der Fußballsport von 1971 bis 1977 in Oberlinxweiler einen Aufschwung. „Höhepunkte für uns waren auch immer die Lokalderbys gegen die Nachbarn aus Niederlinxweiler und Remmesweiler“, blickte Vereinschef Lorang, der seit 1976 im Vorstand mitarbeitet, zurück. Des Weiteren konnte zwischendrin das sportliche Angebot mit Tischtennis und Tennis ausgebaut werden.

Aktuell zählt der SVO 200 Mitglieder, auf dem Rasenplatz rollt seit zehn Jahren der Ball. Mit dem benachbarten Fußball (FC) Niederlinxweiler hat der SVO ab der Saison 2013/14 die Spielgemeinschaft (SG) Linxweiler gegründet. „Es läuft prima. Und es war wichtig, dass wir den Schritt vollzogen haben“, meint der SVO-Vorsitzende Lorang. Sportlich lief es in der abgelaufenen Runde allerdings nicht so rund. Die SG Linxweiler konnte den Abstieg aus der Bezirksliga nicht vermeiden und tritt nun in der A-Liga an.

Doch das soll die Freude bei der Geburtstagsfete nicht trüben. Für die Organisation der Feierlichkeiten wurde ein Festausschuss aufgestellt. „Alle 14 Tage haben wir uns zu Sitzungen getroffen“, erklärt Michael Recktenwald, bei dem die Fäden zusammengelaufen sind. Gefeiert wird mehr als eine Woche lang am Sportplatz in Oberlinxweiler und dazu, teilt Recktenwald erfreut mit, würden alle Ortsvereine und der SG-Partner aus Niederlinxweiler tatkräftig anpacken.

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