Unwetter Sturm pustet St. Wendeler Land kräftig durch

St Wendel · Vom Winde umgeweht wurde gestern Abend um kurz vor sieben ein Baum an der Nahestrecke Saarbrücken-Mainz. Genauer gesagt zwischen dem Haltepunkt Nohfelden und dem Bahnhof Neubrücke. Grund waren die starken Sturmböen, die am gestrigen Dienstag das St. Wendeler Land durchpusteten. 78 Kilometer in der Stunde war der dabei der Spitzenwert, der an der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Tholey gemessen wurde. "Die sturmartigen Böen waren mit den Gewittern und Schauern verbunden, die gestern immer wieder über dem Saarland niedergingen. Dabei wurde Wind aus großen Höhen mit erheblicher Geschwindigkeit auf den Boden gedrückt", erklärt ein Sprecher des DWD die Ursache des partiell immer wieder stärker werdenden Sturms. Gleich orkanartig ging es indes gar beim Nachbarn in Rheinland-Pfalz zu, wo am Petrisberg bei Trier Windgeschwindigkeiten von bis zu 109 Kilometern in der Stunde aufgezeichnet wurden - Windstärke elf. Doch auch die deutlich schwächeren Sturmböen im St. Wendeler Land reichten aus, um Feuerwehren ausrücken zu lassen.

 Noch hängt der Baum in Oberthal quer über der Fahrbahn, aber gleich ist er ab. Der Feuerwehrmann hat die Motorsäge bereits im Anschlag.

Noch hängt der Baum in Oberthal quer über der Fahrbahn, aber gleich ist er ab. Der Feuerwehrmann hat die Motorsäge bereits im Anschlag.

Foto: D. Schäfer

Eingangs beschriebenen Sturmschaden, bei dem ein mit Zugführer, Zugbegleiter und einem Fahrgast besetzte Regionalbahn mit einem Baum kollidierte, beseitigten die Feuerwehrleute aus Nohfelden und Türkismühle. Unterstützt wurden sie durch Polizei und Rettungsdienst. Zudem waren mehrere Mitarbeiter der Deutschen Bahn im Einsatz, wie Feuerwehrsprecher Daniel Gisch mitteilt. Die Einsatzstelle war laut Gisch nur über unwegsames Gelände zu erreichen. Der Zug war rund 200 Meter von einer möglichen Zufahrt entfernt zum Stehen gekommen. Und der Weg zu ihm führte ausschließlich über die Gleise. Da durch den Aufprall die Oberleitung beschädigt wurde, musste die Strecke für mehrere Stunden gesperrt und ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen den Bahnhöfen Neubrücke und Türkismühle eingerichtet werden. Verletzt wurde bei dem Zusammenstoß niemand. Die drei Insassen wurden evakuiert und der Fahrgast durch die Feuerwehr zum Bahnhof nach Neubrücke gebracht. "Dor wäre der Zug eh geendet. Darum waren wohl auch nicht mehr Fahrgäste im Zug - zum Glück", sagt Gisch. Glück sei auch gewesen, dass es sich bei dem Zug um eine Regionalbahn gehandelt habe und nicht um eine Regionalexpress. Auch sei die Bahn gerade erst losgehfahren, sagt Gisch: "Der Baum war rund einen Kilomter hinter dem Halterpunkt Nohfelden auf die Gleise gestürzt, da hatte der Zug noch keine hohe Geschwindigkeit erreicht. Ein Express hat an dieser Stelle bestimmt 100 bis 120 Kilometer in der Stunde drauf." Dieses Szenmario mag sich Gisch lieber nicht vorstellen.

Etwas früher schon, nämlich genau um 17.49 Uhr musste der Löschbezirk Mittleres Ostertal ausrücken. Auch hier war ein Baum umgestürzt. Und auch hier war eine Bahnstrecke beteiligt, nämlich die der Ostertalbahn in Niederkirchen, wie Feuerwehrsprecher Dirk Schäfer meldet.

Indes gleich drei umgestürzte Bäume an drei unterschiedlichen Stellen hielten die Feuerwehrleute in Oberthal-Gronig auf Trab. Gegen 19.30 Uhr wurde der Löschbezirk alarmiert. In der Straße "Im Tiefenthal" auf der Zufahrt zur Kompostieranlage blockierte ein umgestürzter Baum die Fahrbahn, ebenso im "Höhenring" und in der "Alten Trierer Straße" in Güdesweiler. "In allen Fällen beseitigten die Feuerwehren rasch mit Hilfe von Motorsägen die Hindernisse auf den Fahrbahnen und dem Gleisbereich", berichtet Schäfer. Auch, dass niemand von den Bäumen verletzt worden sei.

 Dieser Baum liegt bereits, gleich wird er zu Kleinholz und die Straße wieder frei gemacht. Fotos: D. Schäfer

Dieser Baum liegt bereits, gleich wird er zu Kleinholz und die Straße wieder frei gemacht. Fotos: D. Schäfer

Foto: D. Schäfer

Auch in der Kreisstadt gab es Sturmschaden zu beseitigen. So war in der Kelsweilerstraße nahe einem Speiselokal ein Baum umgestürzt. Glücklicherweise nicht auf die Straße selbst, sondern auf ein Grundstück.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort