Student begeistert an der Orgel

St Wendel · Herzlichen Beifall erntete der Saarbrücker Johannes Bernhard Bernarding für seine Darbietung bei der „Orgelmusik am Abend“. Im Repertoire hatte er Werke von César Franck.

Obwohl man die unerwartete Verhinderung des Kantors Klemm sehr bedauerte, fand die erste "Orgelmusik am Abend" des Jahres 2014 zahlreiche Liebhaber. Sie freuten sich über die reife Leistung des Saarbrücker Studenten Johannes Bernhard Bernarding, dessen Repertoire und Können es ihm ermöglicht hatten, sehr kurzfristig ein glanzvolles Programm zusammenzustellen.

Er präludierte geläufig in barocker Manier mit Dietrich Buxtehudes vielgesichtiger Toccata in d-Moll und kostete gerne deren Überraschungseffekte aus. Ein erster Höhepunkt war César Francks großer Choral in h-Moll, eine voluminöse, basskräftige Komposition aus dem Jahre 1890. Bernarding gestaltete den dichten Satz mit großem Atem und hoch differenzierter Dynamik bis hin zum Pianissimo des Schlusses.

Ein Intermezzo mit neueren Klängen des 1984 verstorbenen Hermann Schroeder führte zurück zu Robert Schumann , der eine Folge von Fugen über den Namen B-A-C-H schrieb. Der Interpret hatte die lebhafte Nummer 5 gewählt, in der das berühmte Motiv zunächst in schnellen Werten den Hintergrund strukturiert, bis es in gewohnter Behäbigkeit erklingen darf. Danach spielte er es im würdevollen gemäßigten Tempo der sechsten Fuge und wusste es unter Einbeziehung der Zungenregister kraftvoll zu beschleunigen.

Als zweites Intermezzo präsentierte er Max Regers Choralvorspiel über "Ein feste Burg ist unser Gott", eine Fortissimo-Studie mit Cantus firmus im Bass. Größtes Hörvergnügen bereitete abschließend die viersätzige Sonate in B-Dur von Felix Mendelssohn Bartholdy: Nach dem festlich bewegten Allegro, sanften Flötenklängen im Andante und reizvollen Gegensätzen der Registrierung im Allegretto bot Bernarding im letzten Satz mit vollem Werk ein wirkungsvolles Finale. Der herzliche Beifall war Dank für ein gelungenes Konzert und Anerkennung freundlicher Kollegialität: Der Solist war kein Unbekannter, da er schon früher in wichtigen Hilfsdiensten die Musik in der Wendelinusbasilika bereichert hatte.

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