Stammgast schnappt sich den Titel

St Wendel · Ted McKoy, „die Seele des Festivals“, hat den 16. internationalen Wettbewerb der Straßenzauberer in St. Wendel gewonnen. Ausschlaggebend, dass der Oldie aus Schottland seinen Erfolg von 2012 wiederholen konnte, war der Umgang des Magiers mit seinem Publikum. 16 Zauberer zeigten ihre Künste in der Kreisstadt, während der rasanten Open-Air-Gala auf dem Schlossplatz wurden die Preisträger verraten.

 Stammgast und zum zweiten Mal nach 2012 Sieger des St. Wendeler Zauberfestivals: Der Schotte Ted McKoy. Hier steht er auf der Bühne der Zaubergala auf dem Schlossplatz.

Stammgast und zum zweiten Mal nach 2012 Sieger des St. Wendeler Zauberfestivals: Der Schotte Ted McKoy. Hier steht er auf der Bühne der Zaubergala auf dem Schlossplatz.

Foto: B&K

Wenn Ted McKoy zaubert, fliegen ihm die Kinderherzen zu. Beim 16. internationalen Wettstreit der Straßenzauberer in St. Wendel auch die positiven Bewertungen der Jury. Nach 2012 hat "die Seele des Festivals" den Wettbewerb in der Kreisstadt gewonnen. "Die Darbietungen der Kollegen waren alle sehr gut. Hier Erster zu werden, ist schon sehr schwierig und freut mich umso mehr", meinte der 69-jährige Zauberfestival-Stammgast McKoy. Sein großes Plus gegenüber der Konkurrenz, so Martin Mathias, Mitglied der international besetzten Jury, sei der Umgang mit seinem Publikum gewesen. Der nette Großvater von nebenan lässt besonders Kinder an seinen Tricks teilhaben und vermittelt ihnen das Gefühl, sie hätten magische Fähigkeiten. "Mit Kindern zu zaubern, ist das Allerschönste, was es gibt", schwärmte McKoy über seinen Job als Straßenzauberer. Den lebt er seit 1974 aus, nach römischen Gräbern oder Überresten von Legionen und Siedlungen habe der studierte Archäologe nicht mehr buddeln wollen.

"Das diesjährige Niveau der Wettbewerbsteilnehmer war schon sehr hoch", erklärte der Oberlinxweiler Juror Mathias. Gemeinsam landeten Vorjahressieger Kamimaro aus Japan und der Liechtensteiner Zauberfuzzi Albi auf Platz zwei. Neben dem Umgang mit ihrem Publikum hat die Jury vor allem Originalität, Kostüme sowie das Geschick, am Ende "die Kollekte" einzusammeln, bei den Zauberprofis bewertet. Sie präsentierten ihre Shows für die Besucher zum Nulltarif an drei Plätzen und einige Auszüge davon in der rasanten Open-Air-Gala am Samstagabend auf dem Schlossplatz.

Tausende begeisterte Besucher lachten lauthals, wenn Moderator Christoph Engels sympathisch ausrastete. Mit einer Kettensäge schnibbelte er Obst und Gemüse, strampelte auf dem Hochrad über den Schlossplatz und hing an einer megagroßen Tüte über einer Windmaschine. Genial, krass und umwerfend verrückt. Wie die rührselig-tragische Szene aus dem Märchen Romeo und Julia, die Tobi van Deisner mit drei spontan ausgewählten Freiwilligen inszenierte. Allerdings für das Darstellertrio gab's kein Happy End, für den als Ballonkünstler beliebten Augsburger, der im Wettbewerb als "Tobi, der Erschrecker" gruselte, schon: van Deisner wurde mit dem Sonderpreis Comedy dekoriert.

Die 19 Zauberfestivalfans aus dem belgischen Antwerpen hatten sich zuvor festlegt, ihr Favorit auf den diesjährigen Titel war der Chilene Flash Gonzales. Mit famoser nonverbaler Situationskomik, erinnerte der Künstler an Stummfilm-Idole, was ihm den Sonderpreis der Jury einbrachte. "Das war schon klasse, aber für ganz vorne waren zu wenig Tricks in seinem Programm", berichtete Mathias.

 Der „Andersmagische“ Mario Richter begeisterte das Publikum vor dem Dom mit seiner magischen Show. Foto: Frank Faber

Der „Andersmagische“ Mario Richter begeisterte das Publikum vor dem Dom mit seiner magischen Show. Foto: Frank Faber

Foto: Frank Faber

Ob Kartentrick oder Fesselnummer, die magischen Momente zauberten eine einzigartige Stimmung in die Gassen der Stadt. "An der einen Stelle ist man von den Tricks der Künstler gefangen, eine halbe Stunde beim nächsten lacht man sich schief, und die ganze Atmosphäre rundum ist einfach grandios", beschrieb der Besucher Pascal Mattenen aus Luxemburger seinen Tag in St. Wendel . Festivalleiter Georg Lauer meinte am Samstag: "Dieses Zauberfestival macht mir so viel Spaß, ich würde es auch umsonst machen." Am Sonntag ist die Veranstaltung mit dem Familien-Zaubertag zu Ende gegangen. 20 Zauberer haben fast an jeder Straßenecke Jung und Alt mit ihren Tricks erfreut.

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