St. Wendels Polizeistatistik: Straßen sind sicherer

St Wendel · Raser sind nach wie vor jene, die zumeist für Zusammenstöße im Verkehr der Region verantwortlich sind. Und: Die jungen Fahrer bilden einen traurigen Spitzenreiter, was die Verursacher betrifft.

50 Prozent weniger Unfalltote im Landkreis - das bilanziert die Statistik, wie sie St. Wendels Polizeichef Martin Walter vorgelegt hat. So waren 2014 vier Menschenleben zu beklagen. Sie starben bei tragischen Zwischenfällen in St. Wendel , Marpingen, Tholey und Nonnweiler. Ein Jahr zuvor waren es noch acht Verkehrsteilnehmer , die bei Zusammenstößen umkamen.

Mit dem Rückgang bei den Verkehrsunfallzahlen liege die Region im mehrjährigen Mittel auf Saar-Landesebene, hier sei ein vergleichbarer Rückgang um 25 Prozent zu verzeichnen. Der hiesige Dienststellenleiter führt diese Entwicklung unter anderem auf die Verkehrssicherheitsarbeit seiner Kollegen zurück.

Ähnliches gelte für die Unfallzahlen insgesamt, die Ermittler innerhalb von zwölf Monaten im St. Wendeler Land registrierten. Allerdings fällt hier der Rückgang prozentual wesentlich geringer aus als bei der Zahl der Verkehrstoten. Konkret: 2766 Mal krachte es laut Statistik auf den Straßen der Region. Das sind 87 Unfälle weniger als 2013, ein kleines Minus von drei Prozent.

Von "leicht rückläufiger Tendenz" spricht Walter des Weiteren bei Unfällen mit Verletzten. 314 Einsätze hatten die Beamten deswegen im vergangenen Jahr, 427 hieß es für das Jahr 2013. 432 Opfer zählte die Polizei 2014, davon mussten 68 Menschen schwer verletzt in die Klinik. 440 Menschen waren 2013 betroffen.

Was oder vielmehr wer löst Zusammenstöße in der Heimat aus? An erster Stelle stehen jene, die offensichtlich nicht mit dem Gaspedal umzugehen wissen. Laut Walter waren sie an 30,3 Prozent aller Unfälle beteiligt, die mit Verletzten ausgehen. "Gegenüber dem Vorjahr ist hier nochmals ein Anstieg um 6,1 Prozentpunkte festzustellen." In diesem Fall unterscheide sich der Landkreis vom übrigen Saarland. Hauptunfallursache in der Fläche seien demnach Fehler bei Vorfahrt (14,3 Prozent), Abbiegefehler sowie misslungene Wendemanöver und Rückwärtsfahrten folgen (13,2 Prozent). Erst an dritter Stelle stehe falsche Geschwindigkeit (10,6 Prozent). Im St. Wendeler Land werde es deswegen weiterhin "gezielte Geschwindigkeitskontrollen" geben.

"Erfreulicherweise sinkende Zahlen" vermeldete der Polizeichef bei Zwischenfällen im Zusammenhang mit Drogen- oder Alkoholrausch. Um 22,3 Prozent sei sie zwischen 2009 und 2013 gesunken. Zuletzt machten sie demzufolge 1,7 Prozent an allen Unfällen aus. Das waren 46 Fälle 2014. Trotzdem müssten sich Fahrer nachts und an Wochenenden verstärkt auf entsprechende Polizeikontrollen gefasst machen.

Risikogruppe: Junge Leute

Junge Fahrer oder Senioren - wer ist eher für schwerwiegende Zusammenstöße verantwortlich? Als "Hauptunfallverursacher" macht Walter die Gruppe der 18- bis 24-Jährigen aus, wenn es um Unfälle mit Verletzten geht. Ihnen schreibt er 67 Fälle zu. Damit bleiben sie Spitzenreiter bei der Risikogruppe. 42 Unfälle gingen 2014 aufs Konto der 24- bis 34-Jährigen. 28 Mal krachte es hingegen dann, wenn Verkehrsteilnehmer über 65 ausschlaggebend dafür waren.

Polizeiinspektion St. Wendel , Mommstraße 37 - 39, 66606 St. Wendel , Telefon: (0 68 51) 89 8 0 Fax: (0 68 51) 89 82 05, E-Mail: pi-st-wendel@polizei.slpol.de

Zum Thema:

Auf einen BlickDie vier tödlichen Unfälle 2014: 19. November: Ein Radfahrer (36) kommt auf der B 269 von Sotzweiler nach Tholey ums Leben. Er kollidiert mit einem Bus.3. November: Ein Mann (19) stirbt, als er bei Primstal mit seinem Auto gegen einen Baum prallt.8. Oktober: Bei einem Unfall wird in Winterbach ein Beifahrer (19) tödlich verletzt.23. Mai: Auf der B 41 kurz vor Ottweiler erwischt es einen Autofahrer. hgn

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