St. Wendeler Volksbank wächst weiter

St Wendel · Niedrige Zinsen, zunehmender Aufwand wegen der Bankenregulierung und der demografische Wandel: Die Rahmenbedingungen für die Genossenschaftsbanken und Sparkassen in der Region sind zurzeit schwierig. Das gilt auch für die St. Wendeler Volksbank. Trotzdem: Die Bank ist mit ihrer Entwicklung zufrieden.

 Der Vorstand der St. Wendeler Volksbank: Bernd Kühn (links) und Stefan Kochems. Foto: Volksbank

Der Vorstand der St. Wendeler Volksbank: Bernd Kühn (links) und Stefan Kochems. Foto: Volksbank

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Die St. Wendeler Volksbank ist im Geschäftsjahr 2013 erneut gewachsen. Das lässt sich an einigen Zahlen festmachen. Die Bilanzsumme der Bank ist um 18 Millionen Euro oder 3,2 Prozent auf 555 Millionen Euro gestiegen. Die Kundeneinlagen sind moderat um drei Millionen Euro auf 415 Millionen gestiegen. Die Bank verzeichnet auch ein gutes Wertpapiergeschäft, die Kunden suchten verstärkt nach Anlagenalternativen.

Das bilanzwirksame Kundenkreditvolumen hat sich im Geschäftsjahr 2013 um vier Millionen Euro auf 357 Millionen Euro erhöht. Das Geschäft mit Kundenkrediten und Kundeneinlagen, die die Volksbank an ihre Verbundpartner vermittelt hat, ist laut Bank sehr positiv verlaufen. Die Kredite sind um 13 Millionen Euro und die Einlagen um 15 Millionen Euro angewachsen. "Insgesamt stieg unser betreutes Kundenvolumen um 3,2 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro", betont Vorstandsmitglied Stefan Kochems. Und sein Vorstandskollege Bernd Kühn unterstreicht: "Wir finden, das kann sich sehen lassen."

Im SZ-Gespräch berichten Kochems und Kühn über das Geschäftsjahr 2013 und die aktuelle Entwicklung der Volksbank. Ende Oktober stellten beide bei der Vertreterversammlung der Volksbank in der Kurhalle Nonnweiler das Zahlenwerk vor. Erfreulich für die Mitglieder der Genossenschaftsbank. Sie erhielten eine Dividende von vier Prozent. So hat die Volksbank für das Geschäftsjahr 2013 insgesamt 322 645 Euro an rund 12 700 Mitglieder ausgezahlt, die insgesamt 103 067 Anteile an der Bank halten. Ermöglicht wurde diese Zahlung durch das Betriebsergebnis von 4,9 Millionen Euro , das entspricht 0,9 Prozent der Bilanzsumme.

Das aktuell extreme Niedrigzinsniveau belaste regionale Universalbanken stark, erklären die beiden Bankvorstände. Da sind zum einen die Sparer. Die klassischen, aber sicheren Spareinlagen sind für sie längst nicht mehr lukrativ. "Wir mussten die Sparzinsen nach unten fahren, was uns leidtut", betont Bernd Kühn. Niedrige Zinsen für Kredite hingegen freuen auf der anderen Seite zwar die Kreditnehmer, erschweren aber den Banken die Arbeit. Denn diese haben Auswirkungen auf die Ertragslage. "Durch die niedrigen Zinsen werden auch die falschen Signale an die Sparer weitergegeben", sagt Kühn: "Der Spargedanke geht verloren." Das habe Folgen zum Beispiel für die private Altersvorsorge. Wenn dafür nicht gespart wird, steige später die Altersarmut.

Hinzu komme die demografische Entwicklung. Wenn die Bevölkerung zurückgehe, wirke sich dies auch auf den Kundenbestand der Banken aus.

Kritik an Bankenregulierung

Kühn und Kochems kritisieren darüber hinaus die aktuelle Bankenregulierung. Die bringe wesentlich mehr Aufwand mit sich, sei ein extremer Zeitfresser und binde personelle Ressourcen. "Und das, obwohl die Genossenschaftsbanken die Finanzkrise nicht verursacht haben", so Stefan Kochems. Bernd Kühn ergänzt: "Wir waren es, die in der Krise Verantwortung übernommen haben für unsere Privat- aber auch Firmenkunden und die den Mittelstand mit Krediten versorgt haben." Beide fordern eine Regulierungssperre.

Unterdessen laufen die Vorbereitungen für den Zusammenschluss der St. Wendeler Volksbank mit der Volksbank Nahe-Schaumberg weiter. "Die Fusion kommt", unterstreicht Kühn. Geplant ist diese im Jahr 2015.

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