Wahl St. Wendeler erobert die Welt der Schönheits-Wettbewerbe

St. Wendel · Rizgar Gören modelt gerne nebenbei. Mit Beginn des Jahres hat er auch die Laufstege für sich entdeckt: bei Mister-Wahlen.

 Rizgar Gören aus St. Wendel (rechts) nahm an der Wahl zum Mister Saarland Mitte Januar in Saarbrücken teil. Es war sein erster Wettbewerb und er wurde prompt Dritter.

Rizgar Gören aus St. Wendel (rechts) nahm an der Wahl zum Mister Saarland Mitte Januar in Saarbrücken teil. Es war sein erster Wettbewerb und er wurde prompt Dritter.

Foto: Andreas Noll/SOL.de

Platz drei erreichte er bei seiner Premiere bei einer Mister-Wahl. Seine zweite Teilnahme brachte ihm Platz zwei. Wird er den nächsten Wettbewerb für sich entscheiden können? Der 22-jährige Rizgar Gören hat ein klares Ziel vor Augen: Er möchte einmal an der Mister Deutschland-Wahl teilnehmen. „Inzwischen habe ich richtig Lust auf den Laufsteg. Es macht mir Spaß“, gesteht der St. Wendeler Gastronom.

Sein Start in die Welt der Mister-Wahlen Mitte Januar war eher spontan. Der ehemalige Mister Saarland und Berlin-Tag-und-Nacht-Darsteller Pascal Kappés habe ihn bei dem sozialen Netzwerk Instagram auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht. Gören grübelte nicht lange und fuhr in die Europagalerie nach Saarbrücken, wo eine Jury die schönste Frau und den attraktivsten Mann des Saarlandes küren sollte. „Die Stimmung im Backstage-Bereich war gechillt“, beschreibt der 22-Jährige. Die Teilnehmer hätten sich entspannt miteinander unterhalten. Dann wurde es ernst. Es galt, sich zwei Mal auf dem Laufsteg zu präsentieren – einmal im schicken Anzug beziehungsweise die Damen im Abendkleid und einmal im Sommeroutfit. „Das bedeutet für die Männer Jeans und offenes Hemd“, erklärt Gören. Früher seien die Männer oberkörperfrei über den Laufsteg gegangen. Das wurde geändert. Ebenso falle bei den Frauen die Runde im Bikini weg.

„Die Nervosität war groß“, gesteht der 22-Jährige. Der Lauf werde kurz geübt. Dann sei es aber an jedem selbst, was er daraus macht. Sich in modischen Outfits gekonnt zu präsentieren, ist das eine, vor Publikum und der Jury frei zu reden, das andere. Nach Einschätzung Görens sind die meisten Teilnehmer wegen des Interviews angespannt. „Darauf legt die Jury viel Wert. Sie achtet genau darauf, wie Du reagierst“, findet Gören. Er habe sich bemüht, zu lächeln und die Jurymitglieder direkt anzuschauen.

Mit Platz drei war prompt die erste Teilnahme an einem solchen Wettbewerb erfolgreich. Was ihm aufgefallen ist: Es stellten sich deutlich mehr Missen zur Wahl als Mister. „Ich fände es schön, wenn mehr Männer mitmachen würden“, sagt der St. Wendeler. Möglicherweise scheue sich der ein oder andere vor den Reaktionen aus dem Bekanntenkreis. Gerade im Saarland gelte: Jeder kennt jeden. Rizgar Görens Freundeskreis stehe hinter ihm. „Sie waren positiv überrascht, als sie von meiner Teilnahme erfahren haben und gratulierten mir.“ Und wie das bei Freunden nun mal ist, haben sie auch gleich noch den Druck erhöht: „Sie meinten, nächstes Mal müsse ich mir den Sieg holen bei der Mister Saarland-Wahl“, sagt Gören und lacht.

Für ihn ging es zunächst einmal nach Kassel zur Mister Westdeutschland-Wahl. Dort erreichte er am vergangenen Freitag Platz zwei. Den Wettbewerb in der drittgrößten Stadt Hessens beschreibt Gören als „professioneller“. Außerdem sei mehr Publikum gekommen. „Beim zweiten Mal fiel mir alles leichter und es hat mehr Spaß gemacht“, sagt der 22-Jährige.

Das Blitzlichtgewitter, das gerade die Erstplatzierten solcher Wahlen über sich ergehen lassen müssen, ist für Rizgar Gören Routine. Der Shisha-Bar-Inhaber wirft sich regelmäßig für Aufnahmen in Pose. „Ich modele nebenbei und werde von verschiedenen Unternehmen gesponsert.“ Soll heißen, er präsentiert sich beispielsweise in speziellen Klamotten, lichtet sich darin ab und veröffentlicht die Bilder auf seinem Instagram-Profil. Seine Modelkarriere möchte der junge Mann auf jeden Fall weiter verfolgen. „Auch, wenn ich leider keine Modelmaße habe.“ Bei Männern liegt die Mindestgröße bei 1,84 Meter. Dieses Maß erreicht Gören nicht.

In seiner Freizeit ist der 22-Jährige gerne im Fitnessstudio, um seinen Körper zu formen und fit zu halten. Auch auf gesunde Ernährung achtet er. Das gehöre für ihn einfach dazu. „Du brauchst Disziplin, um Deine Ziele zu erreichen.“

Während Rizgar Gören bei den Schönheits-Wettbewerben von vielen hübschen Frauen umgeben ist, geht er privat aktuell alleine durchs Leben. Wie müsste seine Traumfrau denn sein? Legt er großen Wert auf das Aussehen? Der 22-Jährige lächelt und gesteht: „Der erste Blick fällt nun mal auf das Äußere. Da sollte man doch ehrlich sein.“ Was aber im Endeffekt zähle, seien Werte wie Respekt, Ehrlichkeit, Vertrauen, Treue und Bildung. Nur wenn es charakterlich passe, habe eine Beziehung eine Zukunft.

Der nächste Mister-Wettbewerb kommt auf jeden Fall. Denn sich auf dem Laufsteg zu präsentieren, „ist schon wie ein Hobby für mich.“ Der St. Wendeler wirkt locker, scheint den Erfolg nicht erzwingen zu wollen. Sieht in den Schönheitswahlen auch die Chance, Erfahrungen zu sammeln. „Du wirst durch die Teilnahme offener. Das kann einem im Leben weiterhelfen.“ Zwei Schärpen hängen bereits in seiner Wohnung. Wer weiß, wie viele noch dazukommen.

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