Insolvenzantrag abgelehnt Schicksal von Keep Local ist besiegelt – Auf welcher Millionensumme Gutscheinbesitzer jetzt wohl sitzen bleiben

St. Wendel · Das St. Wendeler Start-Up-Unternehmen Keep Local ist nicht mehr zu retten. Der Anbieter für regionale Gutscheinsysteme wollte Insolvenz anmelden. Doch nun hat das zuständige Gericht den Antrag abgelehnt. Auf wie viel Geld die Menschen im Saarland damit wohl sitzen bleiben, zeigt eine Liste detailliert auf.

 Das Schicksal des St. Wendeler Unternehmens „Keep Local“ ist besiegelt. Das Insolvenzgericht hat hat seinen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens „mangels Masse“ abgewiesen.

Das Schicksal des St. Wendeler Unternehmens „Keep Local“ ist besiegelt. Das Insolvenzgericht hat hat seinen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens „mangels Masse“ abgewiesen.

Foto: xxxx/Christian Schwinn/SRD

Das Schicksal des Unternehmens Keep Local aus St. Wendel ist besiegelt. Fünf Jahre nach der Firmengründung bleibt Geschäftsführer Andreas Maurer nichts anderes übrig als das Start-Up für Gutscheinsysteme aufzulösen. Nachdem das Unternehmen am 12. Juli aufgrund von Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Saarbrücken Insolvenz angemeldet hatte, wurde der Saarbrücker Rechtsanwalt Andreas Liebaug als Insolvenzverwalter benannt.

Keep Local in St. Wendel: Wert nicht eingelöster Gutschein höher als geschätzt

Wie die Kanzlei am Mittwoch, 7. August, mitteilte, ist Keep Local zahlungsunfähig und überschuldet. Demnach liegen die Gläubigerforderungen bei knapp 5,24 Millionen Euro, wovon etwa 2,15 Millionen Euro auf nicht eingelöste Gutscheine fallen. Zu Beginn des Insolvenzeröffnungsverfahrens war dieser Wert noch auf rund 1,2 Millionen Euro geschätzt worden.

Wie die Kanzlei weiter berichtet, konnte auch kein Interessent gefunden werden, der dazu bereit war, die Firma zu übernehmen. Da das Unternehmen nicht in der Lage ist, die Kosten des Verfahrens zu stemmen, lehnte das Insolvenzgericht zu Freitag, 2. August, den Insolvenzantrag „mangels Masse“ ab. Geschäftsführer Maurer ist jetzt damit beauftragt, das Unternehmen zu liquidieren.

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Gibt es noch Hoffnung für die Besitzer von nicht eingelösten Gutscheinen?

Keep-Local-Geschäftsführer Maurer hat angekündigt, bis Ende des Monats über den Internet-Auftritt der Firma Informationen zur Auflösung des Unternehmens liefern zu wollen. Für alle Handelspartner und Gutscheinbesitzer, die auf Vermögensansprüche in Form von Insolvenzforderungen gehofft haben, dürfte das ein Nackenschlag sein. Aufgrund der bevorstehenden Liquidierung des Unternehmens dürften die Chancen für Besitzer von Gutscheinen, Geld zu bekommen, allerdings gegen null gehen.

So viele offene Gutscheinwerte gibt es noch

Der Saarbrücker Zeitung liegt eine Liste vor, die alle offenen Gutscheinwerte von Keep Local deutschlandweit aufzeigt. Die Angaben umfassen Papier- und App-Werte sowie jene von Mitarbeiterkarten. So viel Geld ist im Saarland noch offen:

  • Saarbrücken: 16 762,09 Euro
  • St. Wendel: 246 317,91 Euro
  • St. Ingbert: 40 816,40 Euro
  • Völklingen: 32 360,78 Euro
  • Saarlouis: 25 653,16 Euro
  • Dillingen/Saar: 19 817,20 Euro
  • Rehlingen-Siersburg: 19 257,77 Euro
  • Eppelborn: 14 701,19 Euro
  • Mettlach: 11 140,99 Euro
  • Blieskastel: 4757,17 Euro
  • Schmelz: 2747,79 Euro
  • Schiffweiler: 2632,17 Euro
  • Nohfelden: 1984,23 Euro
  • Kleinblittersdorf: 1452,50 Euro
  • Neunkirchen: 1417,18 Euro
  • Ensdorf: 473,01 Euro
  • Tholey: 319,00 Euro
  • Wadern: 181,00 Euro
  • Namborn: 175,00 Euro
  • Losheim: 90,00 Euro
  • Oberthal: 90,00 Euro
  • Schmelz: 20,00 Euro

Saarland gesamt: 736 092,90 Euro

Auch in anderen Bundesländern sind noch Gutscheinwerte offen. Hohe fünfstellige Summen bleiben in Brandenburg, Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen offen. In Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) beläuft sich die Summe auf rund 214 000 Euro. Eine beträchtliche Summe zeigt die Liste auch für die Westpfalz auf. Dort kommen in allen Städten und Regionen rund 300 000 Euro zusammen.