St. Wendel investiert weiter kräftig

St Wendel · Die Finanzsituation von St. Wendel hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert. Trotzdem kann die Stadt 20 Millionen investieren.

 Im Haushaltsplan 2017 steht Geld für eine ganze Reihe von Projekten bereit, um St. Wendel weiterzuentwickeln. Darüber berät der Stadtrat. Foto: B&K

Im Haushaltsplan 2017 steht Geld für eine ganze Reihe von Projekten bereit, um St. Wendel weiterzuentwickeln. Darüber berät der Stadtrat. Foto: B&K

Foto: B&K

Der St. Wendeler Bürgermeister Peter Klär spricht von einer schwierigen Finanzsituation und freut sich trotzdem über ein Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro in diesem Jahr. Schatten und Licht. Beides findet sich im Haushalt 2017, über den der Stadtrat in seiner Sitzung an diesem Donnerstag, 11. Mai, ab 17 Uhr im Kulturzentrum Alsfassen berät.

Das Volumen des Stadthaushalts beläuft sich auf insgesamt 59,2 Millionen Euro. Im Ergebnishaushalt stehen Aufwendungen von rund 54,5 Millionen Euro Erträgen von 48,1 Millionen Euro gegenüber. Das jahresbezogene Defizit summiert sich somit auf 6,4 Millionen Euro. 2016 waren es nur 1,6 Millionen Euro. Die Stadt rechnete seinerzeit damit, 2018 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können. Davon ist man nun weit entfernt. Die Ursache liege in den enormen Einzahlungsschwankungen aus Schlüsselzuweisungen des Landes einerseits und Gewerbesteuereinnahmen andererseits, erklären Bürgermeister Klär und sein Kämmerer Thomas Gregorius im SZ-Gespräch. Diese Ausschläge seien nicht planbar.

Trotz dieser nur bedingt beeinflussbaren Faktoren schaffe es St. Wendel, 2017 ein Investitionsvolumen von insgesamt 20 Millionen Euro zu halten. Eingerechnet sind dabei die Investitionen der Stadtwerke und Eigenbetriebe.

Klär und Gregorius listen eine Reihe von Projekten auf. Für die Erhaltung der Infrastruktur der Dorfgemeinschaftshäuser, Mehrzweckhallen und Grundschulen stehen 1,5 Millionen Euro bereit. Für den Ausbau der Krippenplätze in Niederlinxweiler und St. Wendel werden 590 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Die Sanierung städtischer Gebäude wie des Mia-Münster-Hauses, des Saalbaus und des Baubetriebshofs werde 2,1 Millionen Euro kosten, finanziert unter anderem aus dem kommunalen Investitionsförderprogramm.

1,6 Millionen Euro stehen für die Umsetzung des Friedhofskonzeptes für das mittlere Ostertal bereit. Geplant wird dabei auch eine neue Leichenhalle in Niederkirchen. Bis 2020 fließen mehr als zwei Millionen Euro in die Dorferneuerung in Winterbach. Für die Sanierung und den Endausbau von Straßen und Kanälen sind sieben Millionen Euro vorgesehen. Erste Projekte laufen seit März.

Die Stadt will auch neue Bauplätze erschließen. Etwa in den Baugebieten Abendstall in St. Wendel und Eckenthal in Oberlinxweiler. Für den Brandschutz gibt St. Wendel dieses Jahr 850 000 Euro aus. Die Planung für die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes beginnt, ein Verkehrsgutachten soll Infos liefern.

Größtes Projekt in den kommenden Jahren mit einem Gesamtvolumen von 15,7 Millionen Euro wird der Bau der neuen Sporthalle in St. Wendel sein. Dieses Jahr wird die Planung europaweit ausgeschrieben. Klär rechnet nach eigener Aussage damit, dass die Halle 2020 oder 2021 fertig sein wird (siehe Infokasten). Und um die Nachfrage nach Gewerbeflächen zu befriedigen, werde das Gewerbegebiet Hottenwald in Bliesen erweitert.

Die freiwilligen Sonderleistungen im sozialen Bereich blieben auch 2017 erhalten, unterstreicht der Verwaltungschef, so die Schülerbeförderung und die Schulbuchausleihe, um nur zwei Beispiele zu nennen. 1,8 Millionen Euro gibt die Stadt dafür aus. Rechne man die kostenlose Nutzung der Hallen durch die Vereine hinzu, engagiere sich St. Wendel hier mit 3,2 Millionen Euro.

Hinzu kommen mehr als 70 Veranstaltungen in diesem Jahr. So erfülle der Haushalt 2017 zu Recht vier wichtige Ziele, sagt der Bürgermeister: "Neues schaffen, Strukturen erhalten, die Gemeinschaft stärken und die Wirtschaft fördern."

Zum Thema:

Globus-Familie Bruch spendet zwei Millionen Euro Die Kosten für die neue Sporthalle in St. Wendel schätzt die Stadt auf 15,7 Millionen Euro. Fünf Millionen Euro kommen als Bedarfszuweisung des Landes, 3,1 Millionen Euro vom Landkreis. Bei der Sportplanungskommission ist ein Zuschuss von zwei Millionen Euro beantragt. 5,6 Millionen Euro müsste, auf mehrere Jahre verteilt, die Stadt tragen. Dieser städtische Anteil wird sich deutlich verringern. Denn laut Bürgermeister Peter Klär wird die Globus-Familie Bruch das Projekt wie schon bei der Sanierung des Freibades mit zwei Millionen Euro unterstützen. "Eine tolle Nachricht", betont Klär und unterstreicht: "Ich freue mich, dass die St. Wendeler Unternehmerfamilie Bruch ihre Heimatstadt so stark fördert und sich zum Wohle der Menschen in St. Wendel und im Landkreis engagiert."

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