St. Remigius Remmesweiler wird 75 Jahre

Remmesweiler. "Man feiert ein Fest zu Ehren einer alt gewordenen Dame namens Kirche. Man hält sich gerne in ihrer Nähe auf, findet es gut, dass es sie noch gibt. Man fragt sich, ob sie noch gut beieinander ist. Doch so ganz sicher ist man sich da nicht

 Wolfgang Goebel, Walter Morbach und Michael Schaefer (von links) beim Hochamt. Foto: Markus Tröster

Wolfgang Goebel, Walter Morbach und Michael Schaefer (von links) beim Hochamt. Foto: Markus Tröster

Remmesweiler. "Man feiert ein Fest zu Ehren einer alt gewordenen Dame namens Kirche. Man hält sich gerne in ihrer Nähe auf, findet es gut, dass es sie noch gibt. Man fragt sich, ob sie noch gut beieinander ist. Doch so ganz sicher ist man sich da nicht." Mit diesen Worten von Christoph Quarch, einem evangelischen Christen, über den Katholikentag in Osnabrück, begann Pastor Walter Morbach seine Predigt am vergangenen Sonntag. Mit einem Festhochamt, an dem 250 Gläubige teilnahmen, feierte die Filialgemeinde St. Remigius in Remmesweiler den 75. Geburtstag ihres Gotteshauses. Am Anfang des Jubiläumsgottesdienstes stand der große Einzug mit den Geistlichen, den Messdienern und Kerzen.Der Leitgedanke "Du führst mich hinaus ins Weite" (Psalm 18), der auf einem blauen Transparent über dem Altarraum hing, sollte die Feier prägen. "Die Kirche der Weite soll wachsen, soll werden", sagte Pastor Walter Morbach, der mit Wolfgang Goebel (Nalbach), Michael Schaefer (Lebach) sowie mit Bruder Jörg Recktenwald am Altar stand. Er fügte in seiner Ansprache hinzu: "Das gelingt nicht, wenn wir als Kirche einfach so weitermachen wie bisher und 'flächendeckende Seelsorge' betreiben." Das Wachsen der Kirche in die Weite sei auch nicht durch bloße strukturelle und organisatorische Änderungen zu erreichen, so wichtig und notwendig sie auch sein mögen. Eine Kirche, die in die Weite wachsen will, dürfe den Blick in die Tiefe nicht verlieren, mahnte Morbach. "Sie muss dorthin blicken, wo es wehtut, wo Menschen Leidenswege gehen und wo sie Gott nicht mehr verstehen."In einem Rollenspiel zwischen einem Reporter und dieser "Weite" wurde deutlich, wie begehrt sie heutzutage ist. "Sie liegen voll im Trend", erzählte der Reporter. "Viele denken, das eigentliche Leben ist weit, wartet irgendwo unter Palmen." Doch trotz der Freude, am Zusammenwachsen der Völker und Kulturen beteiligt zu sein, fällt der "Weite" auf: "Als Weitwerden von Geist und Herz, da bin ich nicht mehr gefragt."Buntes ProgrammMitgestaltet wurde die Feier von 25 Kirchenchorsängern aus Remmesweiler und Niederlinxweiler unter der Leitung von Organist Michael Therre. Am anschließenden Beisammensein und an dem bunten Programm im Dorfgemeinschaftshaus beteiligten sich die Dorfmusikanten Remmesweiler, der Kirchen- und Kinderchor Urexweiler sowie der Niederlinxweiler Kindergarten. In diversen Ansprachen wurde der Filialgemeinde zum Jubiläum ihrer Kirche gratuliert. mat

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