VdK „Verteilungsfrage gehört auf die politische Agenda“

Dirmingen · Der SPD-Kreisvorsitzende Magnus Jung stellt beim Neujahrsempfang des Sozialverbandes VdK die Gerechtigkeitsfrage.

„Ihr Hiersein ist gleichzeitig auch eine Auszeichnung und Anerkennung für die Arbeit unserer unentbehrlichen und hochgeschätzten Ehrenamtlichen, die von den anwesenden Gästen repräsentiert werden“, begrüßte die St. Wendeler Kreis-Vorsitzende des Sozialverbands VdK, Gerlinde Koletzki-Rau, die Gäste des Neujahrsempfangs des Kreisverbandes im Freizeitzentrum Finkenrech. Der Sozialverband VdK wurde 1947 als Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner gegründet. „Die unbeschreibliche Notlage der Menschen nach dem zweiten Weltkrieg führte zu einer Solidarität, die sich zum dauerhaften Leitbild des heute modernen Sozialverbandes entwickelt hat,“ blickte die Kreisvorsitzende auf die Geschichte des Verbandes zurück. Auch heute gäbe es noch große soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit. Der Sozialverband VdK helfe mit Rat und Tat und er vertrete die Interessen der Hilfesuchenden unabhängig von Herkunft, politischer Ausrichtung oder religiöser Überzeugung, führte sie weiter aus.

Der soziale Friede im Land hänge im Wesentlichen davon ab, wie sich die Menschen verstanden fühlten in ihrer jeweiligen Lebenssituation. „Da läuft so einiges schief in unserem Land“, so die Kreisvorsitzende. Sie sieht es daher als eine dauerhafte Aufgabe des VdK an, einen friedlichen Sozialstaat zu verwirklichen. Angesichts der im Mai bevorstehenden Europa- und Kommunalwahl sagte sie: „Dieses Wahljahr ist eine besondere Chance für den VdK, die erkannt worden ist.“ Jetzt sei die Zeit, sich bei Politikern Gehör zu verschaffen.

Landrat Udo Recktenwald (CDU) würdigte den VdK als „Verband der Kümmerer“, als Anwalt der Menschen in sozialen Fragen, als Vitamin-B aus Beratung, Begleitung und Betreuung. „Für den Landkreis als unterem sozialem Netz, von der Wiege bis zur Bahre, ist der VdK ein verlässlicher und unverzichtbarer Sozialpartner“, führte der Landrat aus. Dabei seien Themen wie Gesundheitsprävention für arme Menschen, Paten mit Herz und auch die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum aktuell von zentraler Bedeutung.

„Der VdK ist als Wohlfahrtsverband wichtiger Verfechter für soziale Gerechtigkeit“, sagte Magnus Jung. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Saar-Landtag und SPD-Kreisverbandsvorsitzender befand, dass Armut noch immer ein großes Problem in unserer Gesellschaft sei. Der Reichtum konzentriere sich nur auf wenige. „Das muss man ändern, die Verteilungsfrage gehört wieder auf die politische Agenda“, so Jung. Gleichzeitig sei der VdK vielen Menschen eine wichtige Hilfe im Antragsdschungel mit Kassen und Ämtern. „Auch das ist ein guter Beitrag zum sozialen Frieden, wenn Menschen so zu ihrem Recht kommen. Als Vorsitzender des Sozialausschusses im Landtag arbeite ich gut und gerne mit dem VdK zusammen“, schloss Jung seine Betrachtungen.

„Unsere Mitglieder sind Sensoren, die uns sagen, wo der Schuh drückt“, erklärte der Landesvorsitzende des Sozialverbandes VdK, Armin Lang. „Zur Kommunalwahl macht der VdK auf Schwachstellen in den Kommunen aufmerksam und vertritt die Interessen unserer Mitglieder. Wir wollen, dass sich die Kandidaten beispielsweise um barrierefreies und bezahlbares Wohnen, kontaktfördernde Angebote für ältere Menschen, eine gute Versorgung in kleinen Dörfern und mehr Mobilität kümmern.“ Außerdem müssten die Kommunen Profis engagieren, um Ehrenamtliche bei der Umsetzung von Selbsthilfeprojekten zu unterstützen. „Wenn wir unsere Gründer nicht verraten wollen, müssen wir auch unsere Stimme zur Europawahl geben, denn die Europäische Union sichert seit mehr als 70 Jahren den Frieden in Europa.“ Der VdK gebe aber keine Wahlempfehlung ab.

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