Sozialmedaille für zwei Engagierte

St Wendel · Es war eine Premiere im St. Wendeler Land. Zum ersten Mal hat das Saarland die Sozialmedaille an zwei engagierte Bürger aus dem Landkreis verliehen, an Gisela Hoffmann und Bernhard Müller. Dabei handelt es sich um die höchste Ehrung des Landes für sozial engagierte Menschen.

 Bei der Verleihung der Sozialmedaille (von links): Hermann Scharf, Gisela Hoffmann und Bernhard Müller, Sozial-Staatssekretär Stephan Kolling und Peter Schön.

Bei der Verleihung der Sozialmedaille (von links): Hermann Scharf, Gisela Hoffmann und Bernhard Müller, Sozial-Staatssekretär Stephan Kolling und Peter Schön.

Foto: B&K

"Sie sind die sozialen Botschafter unseres Landes." Mit diesen Worten würdigte Sozial-Staatssekretär Stephan Kolling Gisela Hoffmann und Bernhard Müller in einer Feierstunde in der Kulturhalle der Lebenshilfe St. Wendel (wie kurz berichtet). Beide hätten sich über Jahre mit Liebe, Ideenreichtum und Engagement für hilfsbedürftige Menschen eingesetzt. Kolling: "Ich bin beeindruckt von der Vielfalt ihres Engagements." Durch ihren Einsatz hätten Hoffmann und Müller "unser Land liebenswürdiger und wärmer gemacht".

Gisela Müller wurde unter anderem für ihr Engagement für Frauen, die ungewollt schwanger werden, geehrt. Beim Verein Donum Vitae setzt sie sich für deren Rechte und die Akzeptanz alleinerziehender Mütter in der Gesellschaft ein. 1993 gründete sie den Ortsverein des Sozialdienstes katholischer Frauen in St. Wendel . Hier steht sie mit den anderen ehrenamtlich arbeitenden Mitgliedern sozial gefährdeten Kindern, Jugendlichen sowie Frauen und deren Familien kostenlos zur Seite. Im Förderverein Kleine Hände ist sie die stellvertretende Vorsitzende. Der Verein unterstützt hilfsbedürftige Menschen. Im Pflegeförderverein St. Wendel engagiert sich Gisela Hoffmann für die häusliche Kranken-, Behinderten-, Alten- und Familienpflege sowie in der Hospizhilfe. Kolling unterstrich auch den Einsatz des Sozialdienstes bei der Betreuung von Flüchtlingen.

"Bernhard Müller hat die Behindertenhilfe im Land geprägt wie kein anderer", betonte der Staatssekretär in seiner Laudatio. Er ist Vorsitzender der Lebenshilfe-Kreisvereinigung St. Wendel , leitete diese von 1987 bis 2005 und nun wieder seit 2013. "Dadurch war er an praktisch allen innovativen Projekten der Lebenshilfe unmittelbar beteiligt", unterstrich Kolling. Etwa beim Ausbau des vorschulischen Bereichs mit Frühförderung und integrativer Kindertagesstätte. "Neben dem Ausbau der stationären war es ihm ein Herzensanliegen, die ambulanten Angebote der Lebenshilfe zu fördern", sagte Kolling. Gerade die Eltern behinderter Kinder benötigten diese Hilfe, um die Versorgung zu Hause sicher stellen zu können. Seit 2011 sei Müller zudem als Landesvorsitzender der Lebenshilfe ein wichtiger Ansprechpartner und vertrete die Interessen der Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen.

Förderzusage für Heimplätze

Stephan Kolling überreichte an Gisela Hoffmann und Bernhard Müller die Sozialmedaille des Saarlandes. Er hatte aber darüber hinaus eine gute Botschaft für die Lebenshilfe St. Wendel . Er übergab den Geschäftsführern Hermann Scharf und Peter Schön die Förderzusage des Sozialministeriums zum Bau neuer Wohnheimplätze für Behinderte in der Beethovenstraße in St. Wendel . Damit geht ein lang gehegter Wunsch der Lebenshilfe in Erfüllung. Insgesamt geht es dabei um 37 Plätze in unterschiedlichen Wohnformen (Bericht folgt).

Gisela Hoffmann und Bernhard Müller bedankten sich vor zahlreichen Gästen in der Kulturhalle für die Auszeichnung. Musikalisch gestalteten die Feierstunde die Sängerin Alegra Bartnicki und Oliver Knoob am Klavier.

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