Geschichtsorte Soviel Historie verbirgt sich im St. Wendeler Land

St. Wendel · Anlässlich des Landkreis-Aktionstags am 9. September stellen Heimatvereine in der Bosener Mühle besondere Orte vor.

 Blick auf den keltischen Ringwall bei Otzenhausen – auch ein Geschichtsort im Landkreis St. Wendel. 

Blick auf den keltischen Ringwall bei Otzenhausen – auch ein Geschichtsort im Landkreis St. Wendel. 

Foto: Bonenberger & Klos/B&K

Es gibt– teils weltweit, teils bundesweit – jede Menge Gedenk- und Aktionstage, die sich den unterschiedlichsten Themen widmen. Mal mit ernstem Hintergrund, mal mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Warum also nicht auch einen regionalen Aktionstag ins Leben rufen?

2010 wurde erstmals der Tag des St. Wendeler Landes gefeiert. Damals im Bossarium. Drei Jahre später zog die Veranstaltung in die Freisener Bruchwaldhalle. Beides mit mäßiger Resonanz, wie der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU) gesteht. Ein neues Konzept musste her.

Und so stand der dritte Tag des St. Wendeler Landes vor zwei Jahren unter einem Motto. Heimatvereine aus der Region beschäftigten sich mit „Persönlichkeiten aus dem St. Wendeler Land“ und stellten diese vor. Veranstaltungsort war das Kulturzentrum Bosener Mühle.

Daran hält der Landkreis fest, wenn am Sonntag, 9. September, parallel zum Tag des offenen Denkmals, die vierte Auflage des Tages des St. Wendeler Landes zelebriert wird. Das Motto dieses Mal: „Geschichtsorte“. Wie Recktenwald berichtet, beteiligen sich zehn Vereine an dem Aktionstag. „Sie suchen sich einen Geschichtsort aus und erarbeiten im Vorfeld Wissenswertes dazu“, erklärt der Landrat den Ablauf. Ihre Ergebnisse werden auf Roll-up-Bannern präsentiert. Und das nicht nur in der Bosener Mühle. Die Schau soll anschließend wandern, an Schulen und in Rathäusern zu sehen sein.

„Es ist interessant, welche Orte die Vereine ausgesucht haben“, so Recktenwald. Als Beispiele nennt er den Härtelwald oder das ehemalige Gefängnis in Tholey. Neben der Präsentation sind auch Vorträge geplant. Darin geht es um den Mars-Tempel im Wareswald und regionale Baukultur. Udo Recktenwald selbst wird zusammen mit Werner Feldkamp, Ehrenvorsitzender der Kultur-Landschafts-Initiative St. Wendeler Land (Kulani), eine Diskussionsrunde zum Thema „Heimat“ leiten. Diskutiert werden soll außerdem über „Hasborn-Dautweiler als soziales Dorf“. Dann sitzen Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU), Stefan Kunz, Projektmanager  Land(Auf)Schwung, und ein Vertreter aus dem Ort selbst auf dem Podium.

„Ich habe den Eindruck, es macht den Vereinen Spaß, etwas zu erarbeiten“, sagt Recktenwald. Er wisse um die Probleme, was Mitglieder und Nachwuchs betrifft. „Aber vielleicht lässt sich jemand über ein solches Projekt begeistern und schließt sich danach sogar dem Verein an“, hofft der Landrat. Denn es ist ein Anliegen des Aktionstages, Heimatvereinen eine Plattform zu bieten. Denn gerade sie leisteten einen wichtigen Beitrag, wenn es darum geht, die Geschichte der eigenen Region aufzuarbeiten.

„Ich habe manchmal den Eindruck, dass sich Gäste im Landkreis mitunter mit dessen Geschichte besser auskennen als wir Einheimischen“, sagt Recktenwald. Für viele sei die Heimat und das, was sie biete, selbstverständlich. Doch der Landrat möchte die Besonderheiten der Region wieder in das Bewusstsein der Menschen rücken. „Es geht nicht nur um den Landkreis als Verwaltungseinheit. Es geht um das St. Wendeler Land, um das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Das funktioniert nur mit Herzblut.“ Die Menschen sollen sich mit ihrem Zuhause identifizieren. „Wer Geschichte und Wurzeln kennt, geht mit anderen Augen durch die Region“, ist Recktenwald überzeugt.

Der Tag des St. Wendeler Landes ist ein Puzzleteil in einem Aktionspaket, das zum Ziel hat, die Heimatverbundenheit der Menschen zu stärken. Als weitere Beispiele von vielen nennt Recktenwald die Pflege der Mundart, das Bildungsnetzwerk, das Projekt „Zukunft Dorf“ oder auch das Heimatbuch, das seit 70 Jahren aufgelegt wird. „Der Landkreis hat sich nachhaltige regionale Entwicklung auf die Fahne geschrieben“, erinnert der Landrat. Und das gehe nur zusammen mit den Menschen.

In einer Serie im Vorfeld des Tages des St. Wendeler Landes stellt die SZ die einzelnen Heimartvereine und ihre „Geschichtsorte“ vor.

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