American Football Fällt für die Wölfe die nächste Saison aus?

St Wendel · 2019 gingen die Footballer der South West Wolves in der Oberliga zum letzten Mal auf Punktejagd. Wie es weitergeht, ist völlig offen. Der Verband plant, die Saison Ende Juni zu starten. „Wolves“-Vorstandsmitglied Anton Felix ist aber skeptisch.

 Wann wird das Wolfsrudel wieder losgelassen? Der Verband plant derzeit mit Ende Juni, die Wolves glauben da nicht so recht dran.

Wann wird das Wolfsrudel wieder losgelassen? Der Verband plant derzeit mit Ende Juni, die Wolves glauben da nicht so recht dran.

Foto: Gerhard Bolz

Lang, lang ist’s her: Am 17. August 2019 stand das American-Football-Team der South West Wolves, eine Abteilung des SV Baltersweiler, zum letzten Mal in einem Pflichtspiel auf dem Rasen des St. Wendeler Sportzentrums. Vor gut gefüllten Rängen unterlag der Aufsteiger in seiner Premieren-Saison in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar den Haßloch 8-Balls im letzten Spiel der Saison ganz knapp mit 14:17.

Trotzdem gab es bei den „Wölfen“ am Ende der Runde Grund zum Jubeln: Denn als Tabellenvorletzter sicherte sich der Neuling den Ligaverbleib. Damals konnte noch niemand ahnen, dass es der letzte Auftritt des Teams von Cheftrainer Bill Roberts für eine ganz lange Zeit sein würde. Denn an Corona dachte im Sommer 2019 noch niemand. Doch seit Beginn der Pandemie fliegt das Ei nicht mehr.

Die Spielzeit 2020 wurde im American Football unterhalb der beiden ersten Ligen komplett abgesagt. Und spätestens seit bei der jüngsten Bund-Länder-Konferenz der Lockdown bis zum 18. April verlängert wurde, wackelt auch die Saison 2021 im American Football ganz gewaltig – das ist zumindest die Meinung von Wolves-Vorstandsmitglied Anton Felix.

„Der Verband hat zwar schon eine Ligen-Einteilung und einen inoffiziellen Spielplan erstellt, demzufolge das erste Spiel Ende Juni wäre – aber ich halte es nicht für realistisch, dass es eine Saison geben wird“, erklärt der 34-Jährige, der auch selbst noch als Spieler auf dem Feld steht.

Dass Felix einen Rundenstart Ende Juni für nahezu unmöglich hält, liegt vor allem an zwei Gründen: Zum einen wäre da die hohe Personenzahl, die beim American Football auf dem Feld steht. Jedes Team hat am Spieltag an die 50 Akteure auf dem Spielberichtsbogen aufgelistet, dazu kommen noch Trainer, Betreuer und Verantwortliche. „Das sind dann locker 150 Leute – und Veranstaltungen in dieser Größenordnung sehe ich im Juni noch nicht“, erläutert der 34-Jährige.

Zum anderen wäre da die nicht ausreichende Vorbereitungszeit: „Im Football brauchst du mindestens drei Monate“, weiß das Wolves-Vorstandsmitglied. Denn da es sich beim amerikanischen Nationalsport um einen Vollkontakt-Sport handelt, macht es nur Sinn, die Akteure aufs Feld zu schicken, wenn diese körperlich topfit sind. Ansonsten wären Verletzungen programmiert. Zudem lebt der Football von präzisen Spielzügen – diese einzustudieren, ist nicht binnen kürzester Zeit möglich.

Felix hätte eine gehörige Portion Bauchweh, wenn er Akteure aufs Feld schicken müsste, ohne dass diese richtig vorbereitet sind, oder bevor das Infektionsrisiko deutlich geringer ist als bisher, sprich bis die Spieler geimpft sind.

Deshalb sagt der 34-Jährige: „Wenn tatsächlich Ende Juni gespielt werden sollte, würden wir uns im Verein noch einmal beraten, ob wir da überhaupt mitmachen. Ich würde auch gerne spielen, aber die Gesundheit geht einfach vor. Es nützt ja nichts, wenn wir einmal spielen und dann alle in Quarantäne müssen.“

Ebenso wie der Spiel- ruht bei den „Wolves“ auch der Trainingsbetrieb – zumindest auf dem Feld. „Wir bieten Online-Seminare, beispielsweise mit Yoga oder taktischen Themen an“, berichtet Felix. Das ist aber nur eine Notlösung. „Gerade unser Sport lebt nämlich davon, auf dem Feld zu stehen und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu spüren“, erläutert das Vorstandsmitglied.

Felix hätte noch einen Alternativvorschlag, wie die Saison 2021 vielleicht doch noch über die Bühne gehen könnte: „Was vielleicht möglich wäre, wäre eine Herbst-Saison, die nach den Sommerferien startet. Das hatten wir bereits vergangenes Jahr beim Verband angeregt, aber da wurde bislang noch nicht groß drauf eingegangen.“

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