Sommerfest in St. Wendel Wenn die Grenzen verschwinden

St. Wendel · Die Lebenshilfe in St. Wendel feierte ihr Sommerfest. Behinderte und nicht behinderte Menschen gestalteten das Programm.

 Judoka Laura legt Marco Schorr auf die Matte. Das war ein Programmpunkt beim Sommerfest der Lebenshilfe.

Judoka Laura legt Marco Schorr auf die Matte. Das war ein Programmpunkt beim Sommerfest der Lebenshilfe.

Foto: Frank Faber

Es war ein Tag voller ansteckender Lebensfreude. Die St. Wendeler Lebenshilfe hat ihr Sommerfest gefeiert und dazu strahlte vom Himmel die Sonne. Menschen mit und ohne Behinderung sangen, tanzten, spielten und lachten zusammen im Lebenshilfezentrum in der Werkstraße. „Hier verschwinden die Grenzen zwischen mit und ohne Behinderung. Wir sind einfach mitten im Stadtbild drin, ein Teil von St. Wendel“, freute sich Lebenshilfe-Geschäftsführer Peter Schön. Und die Menschen mit Handicap zählten beim seinerzeit von Bruno Marx ins Leben gerufene Sommerfest wieder zu den Akteuren im Programm. „Das ist Inklusion in seiner besten Form. Eine weitere Besonderheit ist es, dass Menschen mit Behinderung durch Bühnenauftritte einmal richtig im Mittelpunkt stehen. Viele genießen das und freuen sich über den Zuspruch“, sagte Schön. Und dabei kann es schon etwas lauter zugehen. Auf der Bühne im Zelt sorgten der Freisener Musikverein und die Sambagruppe für Stimmung. Seit 1992 geht bereits die Judogruppe auf die Matte. In Zusammenarbeit mit dem Judoclub Grügelborn und dem Trainingsleiter Peter Frank wurde eine Judomannschaft für geistig, körperlich oder mehrfach behinderte Menschen gegründet. „Wir zeigen heute einen Abriss aus der Trainingsarbeit“, teilte Frank mit. Falltechniken und Griffe demonstrierten die Judokas, und so ganz nebenbei legten die Lebenshilfe-Judokämpfer mit Marco Schorr den Deutschen U17-Vizemeister aus dem Jahre 1989 auf die Schulter. „Gemeinsam bereiten wir die Teilnehmer auf Gürtelprüfungen vor, nehmen an Veranstaltungen teil und haben Spaß“, berichtete Frank weiter.

Im Showteil sang und spielte Grandpa Giesbert Mc Guinness irische Songs und bekannte Titel, ehe die Tanzgruppe der Spielvereinigung (Spvgg) aus Sötern und die Zumba-Gold-Gruppe das Programm mit Bewegung fortsetzten. Während Schminken und das Zöpfeflechten bei den Mädchen beliebt waren, versuchten sich die Jungen beim Torwandschießen, tobten auf den Kletteranlagen, bastelten Buttons oder standen am Kistenkletterstand Schlange. Dort wurden Getränkekisten übereinandergestapelt, und die Kinder mussten den stets höher werdenden Turm erklimmen. Parallel dazu konnten Besucher an einem Stand selbst gestaltete Kunstwerke der Bewohner bestaunen.

 Die Samba-Gruppe heizte mit ihren Instrumenten die Stimmung an.

Die Samba-Gruppe heizte mit ihren Instrumenten die Stimmung an.

Foto: Frank Faber

Eröffnet wurde das Fest mit einem Gottesdienst, den die Lebenshilfe-Bewohner und die Chöre Aufbruch und Saint Michael Gehweiler mitgestalteten. „Ganze Familien sind in das Fest integriert und freuen sich darauf“, berichtete Schön weiter. Zu den Höhepunkten im Kinderprogramm gehörte die Show der Zauberkünstler Martin und Tatjana Mathias. Alex Sander setzte mit Oldies und aktueller Popmusik den Schlusspunkt.

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