Solidarität mit den Ärmsten zeigen

St Wendel · Sie gehören zu den Ärmsten der Armen. Und sie sind schwer krank. Die Rede ist von an HIV erkrankten Kindern und Jugendlichen in Südindien und HIV-Kranken in Thailand. Ihnen wollen die Organisatoren des 38. St. Wendeler Hungermarsches an diesem Sonntag helfen.

 Danke sagen schon jetzt die kranken Jugendlichen in Thailand, die Bernd Ruffing aus Niederkirchen (links) betreut. Foto: Ruffing

Danke sagen schon jetzt die kranken Jugendlichen in Thailand, die Bernd Ruffing aus Niederkirchen (links) betreut. Foto: Ruffing

Foto: Ruffing
 Ob in Thailand oder Indien: Ausreichendes Essen ist Voraussetzung dafür, die Abwehrkräfte zu stärken. Foto: Ruffing

Ob in Thailand oder Indien: Ausreichendes Essen ist Voraussetzung dafür, die Abwehrkräfte zu stärken. Foto: Ruffing

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 Peter Adams hilft bei seinem jüngsten Aufenthalt in Indien Anfang dieses Jahres bei der Ausgabe von Lebensmitteln für an Aids erkrankte Kinder und ihre Familien. Foto: Adams

Peter Adams hilft bei seinem jüngsten Aufenthalt in Indien Anfang dieses Jahres bei der Ausgabe von Lebensmitteln für an Aids erkrankte Kinder und ihre Familien. Foto: Adams

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"Wandern für die andern" ist seit Jahren das Motto des St. Wendeler Hungermarsches. Das Ziel ist es, Geld zu sammeln für Hilfsprojekte in der Dritten Welt. So auch bei der 38. Aktion Hungermarsch am Sonntag, 28. September. Los geht es um 11 Uhr mit einem Gottesdienst in der Missionshauskirche in St. Wendel .

Mit dem Erlös des Hungermarsches sollen dieses Jahr zwei Hilfsprojekte für kranke Menschen in Südindien und Thailand mitfinanziert werden.

Das Projekt in Südindien betreut Peter Adams von der Indienhilfe des Jochen-Rausch-Zentrums in St. Wendel . Hier geht es um ein Ernährungs-Programm für an Aids erkrankte Kinder. Diese leben in armen Familien und haben oft nicht genug zu essen. Die Kinder wurden unwissend mit der Krankheit angesteckt, die von ihren Vätern auf die Mütter und dann an die Kinder übertragen wurde. In einer ganzen Reihe von Fällen sind die Väter schon gestorben, was die Armut noch erhöht. Der indische Staat zahlt zwar die Medizin und eine jährliche Untersuchung. "Was fehlt und wichtig für die Gesundheit der Kinder ist, ist eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung", beschreibt Peter Adams die Situation. Deshalb gibt es für die Familien jeden Monat ein Elf-Kilo-Paket mit 13 wichtigen Grundnahrungsmitteln. Dieses Paket hat einen Wert von etwa 20 Euro. Die Koordination des Projektes hat die Witwe Usha übernommen, die im südlichen Teil des Bundesstaates Tamil Nadu etwa 700 infizierte Frauen mit ihren Kindern betreut.

Darüber hinaus finanziert das Jochen-Rausch-Zentrum immer wieder Herzoperationen für Kinder aus ärmsten Verhältnissen, die ohne diese Hilfe aus dem Saarland sterben müssten.

Das zweite Förderprojekt betreut der Steyler Missionar Bernd Ruffing. Er stammt aus Niederkirchen. Ruffing lebt mit weiteren Steyler Missionaren im Norden Thailands und leitet in Nong Bua Lamphu das "Mother of Perpetual Help Center". Sein Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Begleitung und Betreuung von Menschen, die HIV-positiv oder an Aids erkrankt sind. Bernd Ruffing lehrt Aidskranke, ihre Medikamente und Arzttermine selbstständig zu verwalten. Er hat ein offenes Ohr für die traurigen Lebensgeschichten HIV-positiver Jugendlicher und bereitet sie auf ein eigenständiges Leben vor. Bruder Bernd vermittelt Schülern vorbeugend, wie sie sich besser vor Aids schützen können. Und er begleitet jene auf ihrem letzten Weg, die von der Krankheit schon schwer gezeichnet sind.

Beispiele konkreter Hilfe aus der Arbeit von Bernd Ruffing: Mit 30 Euro können fünf Tüten Milchpulver für Familien mit aidskranken Neugeborenen finanziert werden. Mit 60 Euro wird ein wichtiger HIV-Workshop mit Kindern und Jugendlichen ermöglicht. Mit 125 Euro kann ein erkrankter Jugendlicher einen Monat lang im "Haus Mutter Maria" versorgt werden.

Organisiert wird die St. Wendeler Solidaritäts-Aktion gegen Hunger und Krankheit, Unwissenheit und Ungerechtigkeit in der Welt vom Verein Jochen-Rausch-Zentrum St. Wendel , der Aktionsgruppe Hungermarsch und den Steyler Missionaren. Den Gottesdienst in der Missionshauskirche am Sonntag ab 11 Uhr umrahmt musikalisch der Taizé-Projektchor St. Wendel . Anschließend geht es über einen einstündigen Rundweg um den Wendelinushof und zurück zum Missionshaus. Abschluss ist im Bildungshaus (Internat) des Missionshauses, wo auch über Indien und Thailand informiert wird. Auch wer nicht mitwandert, kann die Hilfsaktion unterstützen. Peter Adams versichert, dass jeder Euro ohne Abzug den Bedürftigen zugutekommt.

Spenden können auf das Konto "Jochen-Rausch-Zentrum" überwiesen werden, Kreissparkasse St. Wendel , IBAN: DE47 5925 1020 0000 0846 16, BIC: SALADE51WND, Kennwort Hungermarsch. Weitere Infos bei Peter Adams, Tel. (0 68 51) 76 81.

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