Wintervarieté im Saalbau Nonverbale Kommunikation vom Feinsten

St. Wendel · Das fünft Wintervarieté im Saalbau mit internationaler Besetzung lockte am Samstag mehr als 700 Zuschauer an.

 Das Duo ExtraArt unterhielt mit Gleichgewichtsakrobatik. Die Entertainer hatten aber auch Jonglage und Zaubertricks im Programm.

Das Duo ExtraArt unterhielt mit Gleichgewichtsakrobatik. Die Entertainer hatten aber auch Jonglage und Zaubertricks im Programm.

Foto: Jennifer Fell

Schon gegen 19 Uhr säumten etwa 300 Menschen die Balduinstraße und warteten darauf, den Saalbau betreten zu können: die fünfte Auflage des Wintervarietés „WND staunt und lacht“ stand unmittelbar bevor.

Nach der Begrüßung durch Veranstalter Georg Lauer erwartete die Gäste Monsieur Agon. Dieser war auch der einzige der ausschließlich männlichen Akteure, der die Sprache als Kommunikationsmittel einsetzte. Da die ursprünglich angekündigte Lonely HusBand krankheitsbedingt absagen musste, hatte der Entertainer, der im realen Leben Manfred Göhler heißt, kurzfristig die Moderation übernommen. Für ihn jedoch kein Problem: „Ich kenne Georg Lauer schon lange, wir haben bereits beim Zauberfestival und der Halloween-Party zusammengearbeitet. Er ist ein treuer Weggefährte, da springe ich gerne ein.“

Monsieur Agon hatte bereits vor Veranstaltungsbeginn die Zuschauer auf dem Balkon des ausverkauften Saalbaus mit kleinen Späßen und Tricks für sich gewonnen. Und auch sein erster Auftritt auf der Bühne ließ Stimmung aufkommen. Mit französischem Akzent kündigte er ein Lied an, „das der gute Freddie vor vielen Jahren kompostiert hat.“ Zu Queens „We will rock you“ brachte er das Publikum auf Betriebstemperatur, indem er es zum Mitklatschen und Mitsingen animierte.

Das Duo ExtraArt (Bernd Schwarte und Fabian Flender) unterhielt anschließend mit Artistikeinlagen zu Harold Faltermeyers „Axel F.“. Dabei brachte Fabian Flender das Publikum allein durch seine unnachahmliche Mimik und Gestik zum Lachen. Im weiteren Verlauf des Abends waren die beiden Künstler noch mehrmals zu sehen, sei es mit anspruchsvoller Gleichgewichtsakrobatik oder aber mit Jonglage und Zaubertricks, immer gewürzt mit viel Humor. Georg Lauer vom Veranstalter Gog Concept dazu: „Die beiden haben hier ihr halbes Programm gezeigt, das war schon toll.“

Auch Ted McKoy, der vielen als Protagonist des Zauberfestivals ein Begriff sein dürfte, begeisterte sich für die Show des Duos: „ExtraArt ist einfach phantastisch.“ Der gebürtige Schotte, der jedoch in Holland wohnt, bekannte zudem, dass er immer zum Wintervarieté nach St. Wendel komme und die fünf, sechs Stunden Fahrt dafür gerne in Kauf nehme.

Aber die Veranstaltung hatte noch weitere Programmpunkte zu bieten. So bezauberten Alex Mihajlovski und seine Marionette Barti die Gäste mit musikalisch untermalten Einlagen. Dabei wirkte die Puppe geradezu lebendig und echt. Als Barti dann noch für eine auf die Bühne gebetene Zuschauerin Frank Sinatras „Strangers in the Night“ performte und sich auf ihren Schoß setzte, tobte das Publikum. Der Künstler Alex hatte 2016 mit Barti bei der Sendung „Supertalent“ mitgewirkt und dadurch einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht.

Auch das Duo Kvas aus der Ukraine hatte 2016 an der RTL Show teilgenommen, hatte jedoch bereits 2014 beim Zirkusfestival in Monte Carlo brilliert. Mit ihrer Partnerakrobatik, die sich durch Kraft und Ästhetik auszeichnet, hatten sie dort den Bronzenen Clown gewonnen. Die Zuschauer im Saalbau waren ebenfalls mehr als angetan von der Darbietung der beiden Artisten Vladimir Kostenko und Anton Savchenko. Als kleines Schmankerl trat Kostenko außerdem noch zusammen mit seinem elfjährigen Sohn Marlen auf. Der Jugendliche bewies beeindruckende Körperbeherrschung und eroberte die Herzen der Anwesenden im Sturm.

Das gelang auch Moderator Monsieur Agon. Für eine Gesangseinlage als Reinhard Mey lieh er sich kurzerhand die Brille des St. Wendelers Thomas Deutscher aus. Im Gegenzug erhielt dieser ein Luftballontier. Der gewünschte Elefant entpuppte sich letztlich als Pudel. Anschließend erschien der Entertainer noch als asiatischer Mediationsmeister und entführte die Besucher mit einer Lichtshow mit Leuchtstäben nach Afrika.

 Das Duo Kvas zeigte eine Darbietung voller Kraft und Körperbeherrschung. Die Artisten haben bereits an der RTL-Show „Das Supertalent“ teilgenommen.

Das Duo Kvas zeigte eine Darbietung voller Kraft und Körperbeherrschung. Die Artisten haben bereits an der RTL-Show „Das Supertalent“ teilgenommen.

Foto: Jennifer Fell

Zu Reinhard Meys „Gute Nacht, Freunde“ betraten dann noch einmal alle Künstler gemeinsam die Bühne. Veranstalter Georg Lauer war mit dem Verlauf des Abends sehr zufrieden, es erfreute ihn vor allem, dass das Wintervarieté mittlerweile über die Region hinaus beliebt ist: „Zu Anfang kamen nur Leute aus St. Wendel und Umgebung . Mittlerweile haben wir Gäste aus dem ganzen Saarland hier.“ Auch für Carola Dellwo aus St. Wendel, die mit ihrer Familie in den Saabau gekommen war, war es ein gelungener Abend: „Alle Künstler haben mir super gefallen, es war eine gelungene Mischung.“ Am Sonntag fand eine weitere Vorstellung statt – und vermutlich wird es im kommenden Jahr die sechste Auflage des Wintervarietés geben.

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