So könnte Winterbach aufgepeppt werden

Winterbach · Ein Ingenieurbüro hat sich Gedanken darüber gemacht, wie der Winterbacher Ortskern attraktiver werden kann. Dazu steht am heutigen Donnerstag eine Informationsveranstaltung in der Mehrzweckhalle an.

 Blick von oben auf Winterbach. Foto: Kernplan

Blick von oben auf Winterbach. Foto: Kernplan

Foto: Kernplan

Ein modernes Dorfgemeinschaftshaus, genügend Parkplätze und zur Krönung ein Garten, in dem Bürger Obst anbauen. Diese Vision eines perfekten Wohnorts soll in Winterbach in einigen Jahren Wirklichkeit werden. Wenn's nach St. Wendels Bürgermeister Peter Klär (CDU ) geht. Mit Hugo Kern und Michael Burr vom Planungsbüro Kernplan stellte er ein Konzept für die Ortsmitte vor.

Als Hauptvorhaben soll ein neues Dorfgemeinschaftshaus errichtet werden. Das hat der Stadtrat im Dezember beschlossen und rund zwei Millionen Euro eingeplant. Entstehen soll das neue Bürgerhaus anstelle des maroden Ostflügels der alten Schule. Der steht seit Jahren leer, verfällt zunehmend. "Er ist ein Schandfleck im Ort", sagt Burr.

Klär möchte daher, dass so schnell wie möglich mit den Bauarbeiten begonnen wird. "Vorgesehen ist, noch dieses Jahr loszulegen. Das wäre der Startschuss für die Ortskernentwicklung Winterbach ", sagt er. Ein Startschuss für eine ganze Reihe von Veränderungen. Um diese zu verdeutlichen, schickte Kern eine Drohne in die Luft, die bewegte Bilder von Winterbach lieferte. "Darauf sieht man, wie viel Potenzial in dem 2000-Einwohner-Dorf steckt", sagt Kern.

Mit dem Finger umkreist er auf seinem Computerbildschirm den Bereich von Kirche über alte Schule bis zu den Tennisplätzen. "In Winterbach gibt es noch ein Lebensmittelgeschäft , Ärzte, Bäckereien und einen Kindergarten. Die Ortsmitte ist gut ausgeprägt", erklärt er. Dadurch sei das Dorf überlebensfähig.

Allerdings gebe es, neben der maroden alten Schule, weitere Kritik. So sei es dringend notwendig, das Vereinshaus zu modernisieren. "Das muss auf einen neuen Stand gebracht werden. Dazu gehört ein barrierefreier Zugang", sagt Kern.

Wieder ruft er die Drohnenbilder auf, zeigt die Hauptstraße und sagt: "Hier sieht man das nächste Problem." Der Verkehr in Winterbach sei massiv. Letzte Messungen hätten ergeben, dass 13 700 Autos und 450 Lastwagen pro Tag durch den Ort fahren. Hinzu komme die schwierige Parkplatzsituation. "Wenn die Leute einkaufen, parken sie meist auf der Hauptstraße und behindern den Verkehr noch zusätzlich", erklärt Kern. Deshalb sehe das neue Konzept einen zentralen Parkplatz vor. Der könne von Besuchern des Bürgerhauses, aber auch der Geschäfte genutzt werden.

Um Älteren zu ermöglichen, den Lebensabend in Winterbach zu verbringen, soll betreutes Wohnen entstehen. "Wenn das Hotel Hans nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft gebraucht wird, könnte man diese Fläche für Generationenwohnen nutzen", schlägt Kern vor. In dem Zusammenhang biete sich ein Gemeinschaftsgarten an - eine grüne Mitte. Dort könnten Bürger Freizeit verbringen, Obst und Gemüse anbauen.

Damit mehr junge Familien hierherziehen, solle für sie Wohnraum geschaffen werden. Etwa in der Lebacher Straße, gegenüber des Hotels Hans. Dort könnte man bis zu fünf Doppelhäuser bauen, sagt Burr. Weitere Punkte des Entwicklungskonzeptes sehen vor, die Fußwege zu optimieren, einen Kreisel an der Kirche zu bauen, den Wanderparkplatz am Sportplatz aufzuwerten sowie die den Ort mit Blumenbeeten zu verschönern. All das sei ein Entwurf, der sich ändern und erweitern lässt, betont Kern abschließend.

Das städtische Bauamt, Ortsvorsteher und Winterbachs Heimatverein hätten fürs Konzept viele Ideen geliefert. "Für uns ist wichtig, nicht nur irgendeinen Plan zu entwickeln, sondern diesen umzusetzen", ergänzt Klär. Daran sollen sich die Winterbacher beteiligen. Aus diesem Grund stellt die Stadtverwaltung den Plan am heutigen Donnerstag in der Mehrzweckhalle vor. Beginn: 19 Uhr.

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