Smart Village Mehr als nur Besorgungen machen

Remmesweiler · Testphase abgeschlossen – 25 Menschen nutzen in Remmesweiler regelmäßig die Möglichkeit zum smarten Einkaufen.

 Projektleiter Reiner Cullmann, Projektmanager Stefan Kund und der zuständige Dezernent im Landratsamt, Uwe Luther, zogen in Remmesweiler eine positive Bilanz des Projekts Smart Village.

Projektleiter Reiner Cullmann, Projektmanager Stefan Kund und der zuständige Dezernent im Landratsamt, Uwe Luther, zogen in Remmesweiler eine positive Bilanz des Projekts Smart Village.

Foto: Ralf Mohr

In Winterbach, Hoof, Osterbrücken, Leitersweiler und in Remmesweiler ist die Testphase des Modellprojekts „Smart Village“ abgeschlossen. Die Projektmanager Stefan Kunz und Julian Schneider sowie der zuständige Dezernent im Landratsamt, Uwe Luther, haben nun zusammen mit Projektleiter Reiner Cullmann vom Wendelinushof eine Bilanz gezogen.

Smart Village bedeutet so viel wie kluges Dorf. Es geht darum,  dass es im ländlichen Raum immer weniger Einkaufsmöglichkeiten für die Dinge des täglichen Bedarfs in der Fläche gibt. Die Geschäfte in den Dörfern sind nicht mehr vorhanden.  Gleichzeitig wächst – bedingt durch den demografischen Wandel – der Anteil der älteren Menschen in der Bevölkerung, der  weniger mobil ist. Hier setzt Smart Village an und bietet Einkaufsmöglichkeiten, beispielsweise von Lebensmitteln und Hygieneartikeln. „Wir wollen mit der Unterstützung von regionalen und ehrenamtlichen Akteuren eine innovative, digitale Nahversorgungsplattform etablieren, um die flächendeckende Nahversorgung im ländlichen Raum zu erhalten“, erklärt dazu Stefan Kunz.

Wie funktioniert Smart Village? Der Kunde sucht selbst oder mithilfe der Dorfcoaches seine Lebensmittel auf der Internetplattform Keep-Fresh aus. Die Waren werden bei regionalen Händlern kommissioniert und dann mithilfe der Stadt St. Wendel in das jeweilige Dorfgemeinschaftshaus geliefert, wo die Waren für den Kunden bereitgestellt werden. Zurzeit sind der Globus und der Wendelinushof sowie andere regionale Händler an dem Projekt beteiligt. Federführend ist die Regionale Entwicklungsagentur  Land(auf)Schwung, gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

An den wöchentlichen Abholtagen findet in den Dorfgemeinschaftshäusern wird auch gemeinsam gefrühstückt. Uwe Luther bewertet gerade dieses Zusammenkommen als einen wichtigen Beitrag für den Erhalt und die Stärkung der Dorfgemeinschaft. Gerade die sozialen Kontakte, das Gespräch, die gegenseitige Unterstützung und Hilfe seien wesentliche Bestandteile des Projekts und gehen damit weit über die bloße Erledigung der täglichen Besorgungen hinaus.

Luther zeigt sich mit der Resonanz des Projekts sehr zufrieden. 25 Menschen nutzen in Remmesweiler regelmäßig die Möglichkeit zum smarten Einkauf. „In der Testphase mussten unsere Testkäufer einiges aushalten“, bedankt er sich für die Geduld der Käufer der ersten Stunde. „Oft haben Bestellungen nicht so geklappt, wie man sich das gewünscht hat. Aber trotzdem sind viele bei der Stange geblieben, nicht zuletzt dank der beiden Dorfcoaches Walter Krämer und Bernd Engel“, so Luther weiter. Heute funktioniere das Einkaufen problemlos. Dabei werde besonders darauf geachtet, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Ein ausgeklügeltes Kontrollsystem stelle die Einhaltung der Hygienevorschriften sicher.

Nach der Testphase geht das Projekt in die nächste Förderphase über, dieses Mal als Leader-Projekt, wie Luther erläutert. In diesem Zuge soll ein Verteilzentrum eingerichtet werden, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Somit wird es künftig so sein, dass in einem Paket die Produkte mehrerer Anbieter zu finden sein werden.

 Viel Leckeres wird in Remmesweiler beim Dorffrühstück aufgetischt. „Das gemeinsame Frühstück ist ein wichtiges Element des Einkaufserlebnisses und fördert die Dorfgemeinschaft und die Integration innerhalb des Dorfes“, stellt Uwe Luther vom Landkreis fest.

Viel Leckeres wird in Remmesweiler beim Dorffrühstück aufgetischt. „Das gemeinsame Frühstück ist ein wichtiges Element des Einkaufserlebnisses und fördert die Dorfgemeinschaft und die Integration innerhalb des Dorfes“, stellt Uwe Luther vom Landkreis fest.

Foto: Ralf Mohr

„Das ist ein tolles Projekt, kann man abschließend sagen. Als wir gestartet sind, haben wir alle noch nicht gewusst, was da wirklich auf uns zukommt. Somit können wir alle ein gutes Stück stolz darauf sein, was wir hier bewegt und geschafft haben, dass wir damit die Basis dafür gelegt haben, dass es weiter gehen kann“, so Luther. Er kündigte  an, dass Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) bei seiner n Sommertour am Mittwoch, 24. Juli, nach Remmesweiler kommen werde, um sich das Projekt bei einem gemeinsamen Frühstück persönlich erläutern zu lassen. Es ist angedacht, das Projekt auch für andere Landkreise zu adaptieren.

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