Show, Zauber und Grimassen in der Stadt

International renommierte Magier und Straßenkünstler verzauberten die St. Wendeler Innenstadt am Wochenende. Zum 14. Mal traten sie an, um Zuschauer und Wettbewerbsjury zu begeistern.

 Meister Eckart zieht Grimassen während seines Auftritts in der St. Wendeler City. Neben Zauberei gehört auch schauspielerische Ausdrucksweise zum Programm. Fotos: Bonenberger & Klos

Meister Eckart zieht Grimassen während seines Auftritts in der St. Wendeler City. Neben Zauberei gehört auch schauspielerische Ausdrucksweise zum Programm. Fotos: Bonenberger & Klos

St. Wendel. Kurz vor Beginn der Zaubergala am Samstagabend - Höhepunkt des dreitägigen Festivals "Zauberhaftes St. Wendel" zogen dunkle Wolken auf. Ein Regenschwall setzte den Schloßplatz und die Showbühne unter Wasser. Die Zuschauer flüchteten unter Sonnenschirme , doch der Wettergott zeigte Erbarmen: Nach dem ergiebigen Guss wurden Bühne und Bänke flugs getrocknet, und die Künstler traten mit leichter Verspätung vors Publikum.

Durch die Gala führte Herr Niels, der zwischen den Acts in Zeitlupenpantomime seine Körperbeherrschung demonstrierte.

Viele der Zauberstars haben einen weiten Weg auf sich genommen, um beim 14. Magiewettstreit in St. Wendel teilzunehmen. Darunter die spanische Truppe Leonardo & Co., die im Stummfilm-Stil und mit Swing-Musik eine Hochzeitsfeier anbahnte. Wohl dem, der seiner Angebeteten einen Blumenstrauß aus dem Ärmel schütteln kann.
Zuschauer, Originalität, Geld

 Jonglieren und Strippen zugleich: Auch das klappt. Erster Platz für Nick Nickolas.

Jonglieren und Strippen zugleich: Auch das klappt. Erster Platz für Nick Nickolas.

Während der Gala wurden auch die Gewinner des Zauberwettbewerbs geehrt. Ihre Leistungen wurden anhand der Zuschauermenge, Orginalität und des Hutgelds bewertet. Den ersten Platz belegte der Australier Nick Nickolas, ein international renommierter Zauberkünstler, der in 30 Jahren auf Bühnen, Clubs, Straßen in aller Welt die Menschen begeistert, zum dritten Mal zu Gast in St. Wendel.

Erstmals in Deutschland: Mago Flip aus Italien . Er ließ eine Glaskugel durch die Luft schweben und brachte das Publikum, allen voran die Kinder, mit seinem frechen Stoffeichhörnchen Mario zum Lachen. Mago Flip bezeichnet sich als Mischung zwischen Clown und Magier und heimste den zweiten Platz ein. Fürs Publikum hatte er warme Worte: "In Italien gelten die Deutschen als etwas zurückhaltend. Hier ist die Stimmung aber toll. Es kommt ein gutes Gefühl rüber."

Aber nicht nur internationale Magier verwandelten Schloßplatz, Mott und die Straße rund um die Wendalinusbasilika in ihre Bühne. Lokalmatador Jakob Matthias aus Oberlinxweiler, der bereits mit 19 Jahren bei zahlreichen Wettbewerben sein Können unter Beweis stellte, gab seine Kunst zum Besten. Er ließ Bälle verschwinden und wandelte seine Kleidung samt Getränk von Coladosenrot in Limonadengelb.

Das Festival "Zauberhaftes St. Wendel" lockte abermals nicht nur Künstler aus aller Welt an. Viele Besucher nahmen eine weite Anreise in Kauf, aus Belgien und Italien . Die Familien Wilken und Biller aus Wilhelmshaven logierten dafür extra in einem Hotel am Schloßplatz, um die Gala aus ihren Zimmern mitverfolgen zu können. Heike Wilken berichtet: "Wir sind schon zum dritten Mal hier. Wenn's mit den Sommerferien klappt, ist nächstes Jahr wieder Pflicht."

Organisator Georg Lauer: "Wir wollten den Zuschauern etwas Neues bieten." Die Hälfte der Show-Acts sind zum ersten Mal in St. Wendel. Laut Lauer sind noch nie so viele Besucher gekommen. Das Festival wird von der Stadt mit zirka 40 000 Euro gefördert. Für 2015 stellt Bürgermeister Klaus Bouillon (CDU ) eine Zauber-Weltmeisterschaft in Aussicht - es wäre die zweite in der Kreisstadt.

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