Selbst Christkind werden

St Wendel · Manche Eltern haben einfach nicht genug Geld, um ihren Kindern ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen. Um auch diesen ein Geschenk zu ermöglichen, riefen der Caritasverband Schaumberg-Blies und die Dom-Galerie die Aktion „Mein Weihnachtswunsch“ ins Leben.

 Winfried Maurer und Heidi Schmidt betreuen die Geschenk-Aktion. Foto: Caritas

Winfried Maurer und Heidi Schmidt betreuen die Geschenk-Aktion. Foto: Caritas

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Für viele von uns mag es wirklich befremdlich klingen. Aber Tatsache ist, dass es bei manchen Familien finanziell nicht zu einem Geschenk für ihre Kinder an Weihnachten reicht. Diese Erfahrung macht nicht nur Caritas-Mitarbeiter Winfried Maurer: "Ich weiß aus meiner Beratungsarbeit, dass es immer wieder Kinder gibt, die an Weihnachten vergeblich auf ein Geschenk hoffen. Sei es, weil gerade die Waschmaschine vor Weihnachten kaputt geht, oder weil es im Budget einer Familie einfach nicht für ein Geschenk reicht."

Um auch diesen Kindern die Freude über ein Geschenk unter dem Weihnachtsbaum zu ermöglichen, veranstaltete der Caritasverband Schaumberg-Blies in Zusammenarbeit mit der Dom-Galerie in der Vorweihnachtszeit die Aktion "Mein Weihnachtswunsch". Dabei können bedürftige Kinder, deren Eltern nicht oder nur geringe Möglichkeiten haben, ihre Kinder zu beschenken, ihren Weihnachtswunsch dem Christkind mitteilen. Diese Wünsche, die der Caritasverband sammelt, hängen dann mit Vornamen und Alter des Kindes am "Wunschbaum" in der Domgalerie - dieser steht bereits seit wenigen Tagen.

Die Erfahrungen, die die Initiatoren dann machten, waren überwältigend. Denn die Wunschbaumaktion stieß in der Bevölkerung auf ein sehr breites Echo mit einer bisher kaum gekannten Breitenwirkung; von den mehr als 500 Wünschen, die bedürftige Kinder oder deren Eltern für ihre Kinder geäußert hatten, konnten alle erfüllt werden - jedes Kärtchen, das am Wunschbaum hing, wurde beachtet und bearbeitet, der Wunsch ging in Erfüllung.

Mit Eifer verpackt

"Das Interesse, selbst zum Weihnachtsmann zu werden", meint Caritasmitarbeiter Maurer, "und einem bedürftigen Kind oder Jugendlichen einen solchen Wunsch zu erfüllen, war sehr groß. Von den Spendern kamen vielfältige positive Rückmeldungen." Die Freude ist ihm anzumerken als er weiter erzählt: "Und wenn die Caritasmitarbeiter sich dann mit den Spendern, die die Geschenke vorbeibrachten, unterhielten, dann war es wunderbar zu erfahren mit welchem Eifer die Geschenke ausgesucht und auch verpackt worden waren". Maurer fügt hinzu: "Das waren keine halbherzigen Spenden von A nach B. Nein, das waren zum größten Teil Menschen, die sich die Kärtchen und die Kinder genau ausgesucht hatten und sich wahrscheinlich vorstellten wie das Kind aussieht und wie es sich darüber freut." Maurer erläutert die Gründe für die große Resonanz. "Wahrscheinlich liegt die Faszination einer solchen Geschenkaktion zu Weihnachten in dem Wissen, dass sich ein Kind oder ein Jugendlicher direkt über das gemachte Geschenk freut, auch wenn der eigentliche Spender meist anonym bleibt. Viele Spender legten dem Geschenk allerdings oftmals eine Weihnachtskarte mit persönlichen Worten an das Kind bei."

Jeder, der will, kann auch in diesem Jahr zum Weihnachtsmann werden und sich ein solches Wunschkärtchen abpflücken und einem Kind oder Jugendlichen seinen Weihnachtswunsch erfüllen. Die Spender kaufen dann das Geschenk direkt oder kaufen einen Gutschein, den sie in der Domgalerie oder dem Caritasverband abgeben. Der Wert des Geschenkes oder des Gutscheines sollte 30 Euro nicht übersteigen (Ausnahmen möglich).

Info: Winfried Maurer, Tel. (0 68 51) 93 56 21, oder an Heidi Schmidt, Tel. (0 68 51) 8 46 08, in der Domgalerie.

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