Jubiläum Seit zehn Jahren in der Dorfentwicklung aktiv

Hoof · Ohne Feier, dafür aber mit einer Schlemmer- wanderung, wird der Verein zur Förderung der Dorfentwicklung in Hoof sein Jubiläum begehen.

 Farbenfroher Gruß: Am Ortseingang von Hoof zeigt das Kunstwerk am Bunker die Schönheiten des Ostertaldorfs.

Farbenfroher Gruß: Am Ortseingang von Hoof zeigt das Kunstwerk am Bunker die Schönheiten des Ostertaldorfs.

Foto: Frank Faber

An diesem Donnerstag feiert der Verein zur Förderung der Dorfentwicklung in Hoof sein mittlerweile zehnjähriges Bestehen. Eine Jubiläumsfeier wird es für diesen Ehrentag nicht geben. Jedoch steht am Samstag, 9. September, ab 11 Uhr die erste Schlemmerwanderung auf dem Programm. Dabei geht es für die Teilnehmer über eine Wegstrecke von insgesamt sechs Kilometern (siehe Infokasten). Einen längeren und erfolgreichen Weg hat der Ostertalort im zurückliegenden Jahrzehnt bereits bei der konzeptionellen Dorfentwicklung hinter sich gebracht. Rückblick. „Im Dorf ist nichts mehr los, man trifft sich mittlerweile schon auf dem Friedhof, um miteinander zu sprechen“, lautete die Beanstandung von Hoofer Bürgern an die Adresse des 2005 angetretenen Ortsvorstehers Gernot Müller (SPD). Den Vorwurf nahm er ernst.

Am 7. September 2007 wurde der Verein zur Förderung der Dorfentwicklung im Dorfgemeinschaftshaus mit dem Ziel gegründet, sich den Veränderungen des demografischen Wandels anzunehmen und die Interessen und Kompetenzen aller Dorfvereine zu bündeln, um Hoof als liebens- und lebenswerten Ort zu erhalten. „Der Verein sollte sich auch Themen annehmen können, die einzelne Vereine alleine nicht leisten können“, erklärt Müller, der den Vereinsvorsitz übernahm und bis heute innehat.

1020 Bürger lebten seinerzeit im St. Wendeleler Stadtteil. Mittlerweile haben 27 Prozent der Bevölkerung im heute 950 Einwohner zählenden Ort ein Alter von über 65 Jahren erreicht. „Wir sind voll im demografischen Wandel, der vor zehn Jahren niemand so richtig wahrhaben wollte“, meint Müller. Im zurückliegenden Zeitraum, so der Ortsvorsteher, habe der Verein viele Projekte umsetzen können, die auch rechtlich abgesichert seien. „Es erfüllt uns mit Stolz, dass andere Dörfer wie Leitersweiler und Gronig unsere Vereinssatzung übernommen wurde. Das war auch so gewollt“, sagt Müller.

Als Ortsvorsteher hatte er sich das Ziel gesetzt, die Dorfmitte zu beleben. „Das hat durch die Vereine und vielen ehrenamtlichen Helfern funktioniert“, resümiert er. Ab 2008 machte dann das Dorf in regelmäßigen Abständen auf sich aufmerksam. Hoof wurde beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ aus dem Stand mit der Note sehr gut bewertet, 2011 als hervorragend klassifiziert und 2015 zum Kreissieger und auf Landesebene jeweils mit Silber dekoriert. In diesem Jahr präsentiert sich Hoof erneut beim Landeswettbewerb. Längst ist das Dorfladen-Bistro im ehemaligen Kelterhaus zu einem Treffpunkt auch für die Bürger aus den Nachbardörfern geworden. Nach wie vor ist die Bekämpfung des Riesenbärenklaus für Müller ein Problem. „Im elften Jahr haben wir ihn im Griff, es wird für uns aber eine Daueraffäre bleiben“, weiß der Vorsitzende.

Als Erfolg wertet Müller die Arbeit des kleinen Bauhofs, bei dem zwei Ein-Euro-Jobber eingesetzt sind und eine ehrenamtliche Kraft vom Verein finanziert wird. „Der kleine Bauhof ist im Dorf unterstützend tätig“, sagt Müller. Das 2009er-Projekt mit der „Heemer Betreuungsschwester“ und der haushaltsnahen Hilfe ist zur Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz ausgebaut worden. „In diesem Monat wird das Projekt auf neue Füße gestellt und wir bieten die Beratung für das ganze Ostertal an“, berichtet er. Des Weiteren seien unter anderem große Feste organisiert und gefeiert worden, beispielsweise das Dorffest 2008 als Open-Air in der Ortsmitte, die 666-Jahrfeier und 2012 die erste „Heemer Wiesn“. Kreativ legten sich die Hoofer bei der Gestaltung des Kunstwerkes am Bunker ins Zeug. „Wenn jeder seine eigene Kompetenz im Dorf einbringt, dann hat man schon ein gutes Team zusammen“, meint Müller.

 Hoofs Ortsvorsteher Gernot Müller.

Hoofs Ortsvorsteher Gernot Müller.

Foto: Ralf Mohr

Der Verein sehe auch nach zehn Jahren seine Aufgabe nicht darin nur zu verwalten, sondern viel mehr zu gestalten. „Wenn ein Dorf bisschen Geld hat, kann man mit ehrenamtlicher Arbeit etwas umsetzen“, ist Müller überzeugt. Alle öffentlichen Häuser im Dorf seien belebt und würden genutzt, meinte er zufrieden. Derzeit bereitet der Verein die Präsentation für den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft vor“, am 23. September besuchen die Ortsvorsteher aus dem Regionalverband Saarbrücken das Ostertaldorf.

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