Schüler feiern Ende der Schulzeit

St Wendel · Mit dem Abitur-Zeugnis in der Tasche fühlen die die 64 Abiturienten des St. Wendeler Arnold-Janssen-Gymnasium den zukünftigen Herausforderungen gewachsen. Der Abi-Jahrgang der Schule erreichte einen Notenschnitt von 2,23.

 Die Abiturienten des Arnold-Janssen-Gymnasium lassen zur Feier des Tages bunte Luftballons in den Himmel aufsteigen. Foto: B&K

Die Abiturienten des Arnold-Janssen-Gymnasium lassen zur Feier des Tages bunte Luftballons in den Himmel aufsteigen. Foto: B&K

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"Alle sollten alle Chancen bekommen wie beim Kartenspiel. Der Schule ist zwingend auferlegt, Benachteiligte zu fördern. Wenn die Schule Förderung aber mit inhaltlicher Verdünnung verwechselt, schadet sie allen Schülern, auch wenn diese das erst nach der Schulzeit zu spüren bekommen." Mit diesen Worten hielt Hans-Georg Frank, Schulleiter des Arnold-Janssen-Gymnasiums, in seiner Abiturrede in der voll besetzten Aula der Schule ein Plädoyer für das Gymnasium als solches. Dabei gab er eine klare Stellungnahme für dessen Berechtigung und Erhalt ab. Kritisch setzte er sich mit der Forderung auseinander, nach der das heutige Gymnasium "pflegeleicht und stressfrei" zu sein habe, das Lernen nur Spaß machen und keine Hindernisse bereithalten solle, deren Überwindung Mühe und Schweiß kosteten. Diese Forderungen wertete Frank "als Folge des Schacherns um G8/G9" und der OECD-Vorgabe, wonach sich die Abiturientenquote eines jeden Jahrgangs auf 80 Prozent zu erhöhen habe. Der Schulleiter wörtlich: "Das Ziel des Gymnasiums, wenn es nicht zur ‚Höheren Gemeinschaftsschule' wird, muss sein, möglichst viele Bildungschancen zu eröffnen, sie aber frei zu halten von einer rein quantitativen Betrachtung."

Ein Schulfach "Praktische Lebenshilfe", das neuerdings auch für das Gymnasium vehement gefordert werde, sei, so der Rektor, "reine Übung". Die klassischen Schulfächer am Gymnasium, die herkömmlichen Berufe und die Universität seien aber Bereiche, in denen Übung am wenigsten bringe, weil die Anforderungen immer wieder anders seien. Wer sich, so Frank, mit einem Studienfach oder einem Beruf schwertue, den mache auch das reine Lernen nicht zum Master oder wahren Meister.

Der AJG-Leiter hatte in seiner Rede vor den 64 Abiturienten , deren Familienangehörigen und den Lehrern der Schule das von den Abschluss-Schülern vorgegebene Motto des Abends - "Fabulous Abi Vegas - Um jeden Punkt gepokert" - aufgenommen. Wie im Spielcasino sei es allerdings bei der AJG-Abiturprüfung nicht zugegangen. Gepokert werde dagegen eher bei den Regelungen der einzelnen Bundesländer für die Berechnung der Durchschnittsnote im Abiturzeugnis. Gleiche Halbjahres- und Prüfungsnoten führten hier je nach Bundesland zu völlig unterschiedlichen Notendurchschnitten.

Die Arnold-Janssen-Absolventen, die das Motto vorgegeben hatten, fühlen sich mit dem Abitur in der Tasche für die kommenden Herausforderungen gewappnet. Ihre Sprecher Andreas Becker und Philipp Meiser betonten, dass man sich "von Mau-Mau bis zur hohen Kunst des Pokerns" alle Techniken des Spielens aneignen konnte. Mit den Tutoren "als Spielleiter" seien am Ende alle zu Gewinnern geworden. Becker abschließend: "Wir haben gute Karten, etwas aus uns zu machen."

Abschließend zur offiziellen Abiturfeier wurden diese "guten Karten" dann verteilt, wobei Schulleiter Frank bei der Zeugnisausgabe noch einige statistische Anmerkungen zum aktuellen Abiturjahrgang parat hatte. So wurde diesmal von den 64 Prüflingen, die das Abitur bestanden haben, ein Notendurchschnitt von 2,23 erreicht. 21 Prüflinge haben eine Gesamtnote von 2,0 und besser. Gleichzeitig warnte Frank vor einer "Inflation der Bestnoten." Falls nämlich Noten als Differenzierungskriterium wegfallen sollten, würden Arbeitgeber und Unis bei der Auswahl auf andere Kriterien zurückgreifen und die Bildungsgerechtigkeit bleibe auf der Strecke.

Den besten Abi-Notendurchschnitt 2015 erzielte Marcel Kunz mit 1,0, gefolgt von Caroline Klemm und Lukas Dörr mit 1,1 sowie Philipp Meiser und Luisa Spaniol mit 1,2. Mit Preisen und Auszeichnungen bedacht wurden auch weitere Abiturienten für besondere Leistungen und Einsätze auf vielen Gebieten.

Zum Thema:

Auf einen BlickDie Abiturienten 2015: Kurs 12 At: Carolin Backes, Lukas Dörr, Lena Fries, Tobias Jennewein, Robert Keller, Fabienne Kirch, Julia Aileen Kreutz, Marcel Kunz, Nele Müller, Maximilian Scheer, Lukas Scheid, Elaine Scholl, Felix Schwarz, Luisa Spaniol, Florian Wilhelm, Tim Wolterhoff. Kurs 12 Gm: Andreas Becker, Stefan Bingert, Elias Dewes, Julia Heidinger, Caroline Klemm, Leon Kunz, Jonas Leist, Julian Loch, Niklas Meiser, Philipp Meiser, Maximilian Mörsdorf, Kevin Naumann, Lea Recktenwald, Francesca Ruschel, Michel Scheid, Miriam Werner. Kurs 12 Sk: Tamara Becker, Anabelle Drokur, Jonas Hauch, Clara Hippchen, Tim Honig, Alexander Klein, Marie-Christine Krämer, Jannik Kulesha, Simon Kutscher, Michelle Meisberger, Anna-Lena Morsch, Kathrin Ring, Matthias Schütt, Lars Sell, Anna Christina Zender. Kurs 12 St: Michelle Ballof, Noa-Klara Bard, Laura Becker, Lisa-Marie Blasius, Lisa Braun, Vivienne Halemeier, Jacqueline Jochem, Marilyn Klees, Larissa Kraß, Vanessa Kurz, Sophie Nebel, Marie Christine Schmidt, Sinah Schnur, Adriana Schu, Tamara Trapp, Laura Ulrich, Sophie Wilhelm. red

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