St. Wendeler Gymnasiasten in Saarbrücken Schüler suchen nach geheimer Formel

St. Wendel · Das Cusanus-Gymnasium hat bei dem Escabe-Lap mitgemacht. Die Jungen und Mädchen fuhren dazu an die Universität nach Saarbrücken.

 Die Cusanus-Schüler im Escape-Lab an der Universität des Saarlandes.

Die Cusanus-Schüler im Escape-Lab an der Universität des Saarlandes.

Foto: Thorsten Kunz

Sogenannte Escape-Rooms sind bei Jugendlichen bekannt und beliebt. Dabei handelt es sich um ein Spiel: Dabei werden die Teilnehmer in einen Raum eingesperrt und müssen einen Weg nach draußen finden, indem sie eine Reihe von Rätsel lösen. Um zu entkommen, steht den Spielern nur ein begrenztes Zeitfenster zur Verfügung.

Ein ähnlich motivierendes Konzept für Schüler bietet das Nano-Bio-Lab an der Universität des Saarlandes. Ein Escape-Lab ist dort mittlerweile fester Bestandteil des Schülerlabors. 25 Schüler des Cusanus-Gymnasiums ließen sich auf einer freiwilligen Nachmittagsexkursion darauf ein. Das berichtet ein Sprecher der Schule. Mithilfe von chemischen Experimenten suchten sie einen vierstelligen Geheimcode, der einen Safe öffnet. Darin sollte sich die lebensrettende Formel für die Menschheit befinden.

Ein Einführungsvideo, das einen tödlichen Laborunfall durch einen Virus zeigte, motivierte die Gymnasiasten der Klassenstufen neun bis zwölf, die Rätsel möglichst schnell zu lösen. In fünf Experimenten sollte der vierstellige Geheimcode und die Reihenfolge der Ziffer bestimmt werden. Reines Ausprobieren hätte bei 10 000 Möglichkeiten in den drei Stunden kaum zum Ergebnis geführt. Vielmehr galt es, Hinweise im Labor und den angrenzenden Fluren zu finden.

An einer Station untersuchten die Schüler unter dem Mikroskop verschiedene Arten von Wollfäden aus Baumwolle, Schurwolle und Synthetik-Wolle, denn nach dem Laborunfall wurde ein Wollfaden gefunden. Das Ergebnis führte zur ersten Geheimzahl. Deutlich chemischer wurde es an den anderen Stationen. Das Trennverfahren Chromatografie, mit dessen Hilfe Skittles und Smarties auf ihre Zusammensetzung hin untersucht wurden, führte einen weiteren Schritt in Richtung Ziel.

Durch den Nachweis von Blutspuren mittels Luminol und Kenntnisse über Säure-Base-Indikatoren waren die Geheimzahlen schließlich entschlüsselt. Es blieb die entscheidende Frage: „In welcher Reihenfolge müssen die Zahlen eingegeben werden?“ „Bei nun vier bekannten Ziffern wurde die Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten auf 24 Möglichkeiten stark reduziert. Das steigerte den Ehrgeiz, auch das letzte Rätsel zu lösen“, erinnert sich der begleitende Lehrer Thorsten Kunz. Die Fingerabdrücke der umgekommenen Labormitglieder führten die Schüler letztendlich zur Reihenfolge der Geheimzahlen.

Der Geheimcode war geknackt und der Safe geöffnet. Darin befand sich allerdings nicht die geheime Formel zur Rettung der Menschheit, sondern ein Rezept zur Herstellung von Cookies-Eis mithilfe von flüssigem Stickstoff. Diese Formel durften die Schüler selbst anwenden und das Eis hinterher genüsslich verspeisen. Die Welt wurde dadurch zwar nicht gerettet, aber das Eis war eine leckere Belohnung für drei Stunden anspruchsvolle Laborarbeit. „Im Escape-Room vom Nano-Biolab konnten wir die Theorie, die wir zuvor im Unterricht erlernt haben, mit viel Spaß verbunden praktisch anwenden“, fasste Josina Lesch aus der zwölften Klasse den Nachmittag zusammen. „Wir haben an der Uni Chemie von einer ganz anderen Seite kennengelernt.“

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