Schlendern, schlemmen, staunen

St Wendel · Trotz des regnerischen Wetters kamen viele Besucher zum ersten Bauern-, Handwerker- und Winzermarkt in St. Wendel. An den Ständen gab es eine breite Palette an selbst Hergestelltem zu entdecken.

 Gut beschirmt ließen sich die Besucher das Vergnügen am Marktbummel auch von dem regnerischen Wetter nicht verderben. Foto: Sick

Gut beschirmt ließen sich die Besucher das Vergnügen am Marktbummel auch von dem regnerischen Wetter nicht verderben. Foto: Sick

Foto: Sick

Birnen und Äpfel direkt von der Obstwiese, Babyschuhe aus Lammfell und -leder, Würstchen vom Auerochsen oder Obstweine aus eigener Herstellung: Das alles und noch einiges mehr gab es beim ersten Bauern-, Handwerker- und Winzermarkt in der St. Wendeler Innenstadt. Rund 120 Aussteller waren gekommen, um nachhaltige Produkte aus der Region anzubieten und Einblicke in ihr Handwerk zu geben. Auch Informationen über Erzeugungs- und Transportwege standen im Vordergrund. Thematisch teilte sich der Markt in drei Bereiche.

Einer der drei Themenschwerpunkte war die Landwirtschaft. Zahlreiche Bauern aus der näheren Umgebung stellten ihre Produkte vor. Neben Käse, Nudeln und Marmeladen waren es vor allem die ausgefalleneren Waren, die zahlreiche Besucher an die Stände lockten. Dazu gehörten zum Beispiel ungewöhnliche Senfsorten der historischen Senfmühle, die von Knobisenf bis hin zu Mostrich mit weihnachtlichen Gewürzen reichten, oder auch der Wildsaumagen vom Wildgehege Erich Auer . Kostproben inklusive.

Zusätzlich zu den Bauern waren auch viele Handwerker und Bastler vor Ort. Bemalte Vogelhäuschen, liebevoll gefertigte Handtaschen, selbstgenähte Kinderkleidung und handgeflochtene Korbwaren waren genauso erhältlich wie Kleiderschränke direkt vom Schreiner. Alles, was die Besucher kaufen konnten, stellten die Standbetreibern selbst her. Dabei ließen sich viele auch gerne mal über die Schulter sehen. So auch Günther Bachmann. Er ist Stuhlflechter und demonstrierte das alte Kunsthandwerk. 24 Arbeitsstunden braucht er für eine Sitzfläche, die er aus Palmfasern herstellt. Warum das etwas Besonderes ist, war schnell erklärt. "Das Stuhlflechten stirbt langsam aus", berichtete Bachmann. "Die meisten Leute lassen ihre Stühle einfach nicht mehr aufbereiten."

Und wen beim Schlendern Durst und Hunger packten, der war auf dem Markt ebenfalls gut aufgehoben. Es lockten süße Schaumbergstriezeln, deftige Bauernfladen aus dem Holzbackofen oder ein edler Tropfen Wein. In gemütlicher Runde saßen und standen die Leute beisammen und genossen Dornfelder, Burgunder, Secco oder auch Mischgetränke wie Hugo oder Ingo.

"Ich bin total froh, dass wir trotz des Wetters hierhergekommen sind", meinte eine Besucherin, die ebenso wie ihr Mann ein Glas Riesling am Stand von Bernd Klein genoss. "Und das nicht nur wegen des guten Weins, den es hier überall gibt", ergänzte sie noch schnell. "Sondern auch wegen der tollen Atmosphäre."

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