Abwechslung im Kindergarten in Niederlinxweiler Zauberhafte Momente — auch für den Zauberer

Niederlinxweiler · Jakob Mathias und Lucie Kuhn unterhielten die Jungen und Mädchen im Kindergarten Niederlinxweiler mit „Die Schatzinsel“.

 Selbst der Kapitän, Jakob Mathias, musste mit Mundschutz auf Schatzsuche gehen. Die Kinder halfen ihm dabei.

Selbst der Kapitän, Jakob Mathias, musste mit Mundschutz auf Schatzsuche gehen. Die Kinder halfen ihm dabei.

Foto: Andrea Tschida

Vor 50 Jahren wurde der katholische Kindergarten St. Martin in Niederlinxweiler eingeweiht. Das Jubiläum kann aufgrund der derzeitigen Corona-Bestimmungen nicht gefeiert werden. Daher hat der Förderverein des Kindergartens sich eine Alternative einfallen lassen. Als Geburtstagsgeschenk finanzierte der Förderverein den Kindern – kita-intern und coronakonform, – besondere Erlebnisse.

Los ging es dieser Tage mit dem Zaubertheater „Die Schatzinsel“, präsentiert von Kapitän Jakob Mathias und Smutje Lucie Kuhn. Und darum ging es: Der mutige und starke Kapitän Jakob lud die Kinder ein, mit ihm auf eine abenteuerliche Reise zu gehen. Wer genug Mut und Kraft hatte, kletterte an Bord seines Segelschiffs. Alle Kinder wollten mit und bildeten so die Mannschaft. Mit „Schiff ahoi“ setzten sie die Segel. Die Bordkapelle spielte das Abschiedslied, und die Matrosen stachen gut gelaunt hinaus aufs Meer. Kapitän Jakob entdeckte eine Flaschenpost mit einer Schatzkarte. Die abenteuerliche Suche nach dem Goldschatz auf der Schatzinsel konnte beginnen. Zur Verpflegung der Mannschaft wurden in der Kombüse Spaghetti gekocht, die gerecht aufgeteilt werden sollten. Dies erwies sich aber als schwierig, da die Spaghetti stets, wie aus Zauberhand, ihre Länge veränderten.

Die tollpatschigen Ungeschicklichkeiten des Kapitäns sorgten auf der Schiffsfahrt für eine fröhliche Stimmung, die Mannschaft hatte viel zu lachen. Große Aufregung herrschte, als in der Ferne ein Piratenschiff entdeckt wude. Der Kapitän trieb die Piraten jedoch mit seiner Messer-Jonglage in die Flucht.

Dann entdeckten die Kinder die Schatzkiste. Zunächst kam aus der Kiste „Käpten Huck“, der 200 Jahre auf seine Befreiung gewartet hatte. Und die Schatzkiste war tatsächlich eine Zauberkiste. Die größte Überraschung kam am Ende des Zaubertheaters: Hunderte Goldtaler purzelten schließlich aus der Kiste.

Etwa eine Stunde lang verzauberten Jakob Mathias und Lucie Kuhn die Kinder. Aber nicht nur die Jungen und Mädchen hatten den Auftritt genossen. Auch die Zauberer selbst. „Es war unglaublich schön, nach einem halben Jahr wieder zu spüren, wofür man das macht, was einen reizt und dass dies genau der Beruf ist, den ich machen will“, erzählt Jakob Mathias gegenüber der SZ. Und gerät regelrecht ins Schwärmen: „Diese strahlenden Kinderaugen – das war gut für Herz und Seele“.

 Die Kinder im katholischen Kindergarten in Niederlinxweiler machten begeistert mit und suchten mit ihren eigenen Ferngläsern nach der Schatzkiste.

Die Kinder im katholischen Kindergarten in Niederlinxweiler machten begeistert mit und suchten mit ihren eigenen Ferngläsern nach der Schatzkiste.

Foto: Andrea Tschida
 Auf Auftritte aller Art, wie hier beim Supertalent von RTL, freut sich Jakob Mathias in der Nach-Corona-Zeit.

Auf Auftritte aller Art, wie hier beim Supertalent von RTL, freut sich Jakob Mathias in der Nach-Corona-Zeit.

Foto: RTL / Stefan Gregorowius/RTL/Stefan Gregorowius

Denn Corona zwang auch den Zauberer aus Oberlinxweiler zu einer Pause. Die er nun so langsam enden sieht. „Nach und nach kommen die ersten Anfragen wieder rein“, sagt der Zauberer. Die ersten Kindergärten wollen ihn buchen. Vor allem dann, wenn im Freien gespielt werden kann. Das stimmt Jakob Mathias optimistisch. Er ist mittlerweile geimpft, weil er die freie Zeit nicht nur dazu genutzt hat, um für sein Lehramts-Studium zu büffeln, sondern auch, um in der Praxis Erfahrungen zu sammeln. Er war als „Corona-Aushilfserzieher“, wie er es selbst bezeichnet, im evangelischen Kindergarten in Niederlinxweiler aktiv. „Und das hat nicht nur Spaß gemacht, es hat mir auch für mein Studium geholfen“, sagt er. So habe er auch mal die frühkindliche Entwicklung unter die Lupe nehmen können. Wenn alles nach Plan läuft und Corona es zulässt, dann will er sein Studium im kommenden Jahr abschließen. Und vor allem wieder viele Menschen verzaubern.

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