Abriss Sakralbau verschwindet Stück für Stück

St. Wendel · Die evangelische Kirche in Oberlinxweiler wird nach dem Sprengverbot nun abgerissen.

 Jetzt ist es amtlich: Die evangelische Kirche in Oberlinxweiler darf nicht gesprengt werden. Ein Abrissunternehmen muss ran.

Jetzt ist es amtlich: Die evangelische Kirche in Oberlinxweiler darf nicht gesprengt werden. Ein Abrissunternehmen muss ran.

Foto: B&K/Bonenberger

(red) Die geplante Sprengung der ehemaligen evangelischen Kirche in Oberlinxweiler musste vor wenigen Tagen aus Sicherheitsgründen abgesagt werden (wir berichteten). Der Grund: Während einer Probebohrung hatten die zuständigen Experten des Technischen Hilfswerkes (THW) festgestellt, dass die Qualität des Stahlbetons der Kirche deutlich über den Standardwerten für Gebäude dieser Art aus der entsprechenden Zeit liegt.

Um das Bauwerk zum Einsturz zu bringen, hätte die Sprengstoffmenge um einiges höher sein müssen, als ursprünglich von den Fachleuten des Technischen Hilfswerkes veranschlagt. Die neu berechnete Menge hätte zur Folge gehabt, dass die Erschütterungen der Sprengung zu groß würden. Daraufhin verständigten sich die Verantwortlichen der Kreisstadt St. Wendel und des THW darauf, auf die Sprengung zu verzichten. Eine neue Lösung in Sachen Abbriss musste her und wurde dann auch schnell gefunden.

Jetzt steht fest, wie es mit dem Gebäude weitergeht. Wie ein Sprecher der St. Wendeler Stadtverwaltung berichtet, wird der ehemalige Sakralbau nun umgehend abgerissen. „Nachdem die Sprengung  – auch für uns überraschend  – nun doch nicht durchgeführt werden kann, haben wir schnell reagiert und zeitnah eine Alternative organisiert“, sagt St. Wendels Bürgermeister Peter Klär (CDU). Diese ermögliche es, das Projekt ohne Zeitverlust zu Ende zu bringen. Auf dem Grundstück sollen nach dem Abriss zehn neue Bauplätze entstehen. Die Kreisstadt St. Wendel hatte das Kirchengelände im vergangenen Jahr gekauft, nachdem der Sakralbau am 9. November 2014 außer Dienst gestellt worden war.

Bereits am Freitag sind die für den Abriss erforderlichen Geräte auf die Baustelle in Oberlinxweiler gebracht, dort zusammengebaut und getestet worden. Gleich nach diesem Wochenende sollen die Arbeiten beginnen. So könne die ursprünglich geplante Bauzeit für den Abbruch eingehalten werden. Denn genau wie im Fall der Sprengung werden die gesamten Arbeiten voraussichtlich Ende September abgeschlossen sein. Um den Unterricht in der angrenzenden Schule nicht zu stören, wird ein Teil der Arbeiten noch während der Ferien erledigt.

Wie es weiter aus dem Rathaus heißt, soll der Abriss im Interesse der Anwohner und Betroffenen so zügig und belastungsfrei wie möglich abgewickelt werden. Daher werde die Abrissfirma mit einer hydraulischen Schere die Betonteile des Kirchengebäudes und des Turms Stück für Stück abtragen. Zum Schutz der Anlieger vor dem entstehenden Staub setzen die Abbruch-Spezialisten zudem eine Wasserkanone ein, die Wasser zerstäuben kann.

Kontakt bei Fragen zum Abriss: Bauamt der Kreisstadt St. Wendel, Tel. (0 68 51) 809-19 20.

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