Saar-Hunsrück-Region stärker voranbringen

St. Wendel · Die Saar-Hunsrück-Region, also jenes Gebiet, in dem sich der neue Nationalpark befindet, soll stärker nach vorne gebracht werden. Das wollen drei Lokale Aktionsgruppen durch enge Zusammenarbeit erreichen.

Das ist sinnvoll: Die drei Lokalen Aktionsgruppen (LAG) St. Wendeler Land, Erbeskopf und Hunsrück wollen im Kulturraum des künftigen Nationalparks eng zusammenarbeiten und die Gesamtregion voranbringen. Um dieses Ansinnen zu untermauern, unterzeichneten die drei LAG-Vorsitzenden Werner Feldkamp (St. Wendeler Land), Michael Hülpes (Erbeskopf) und Christian Keimer (Hunsrück ) in Börfink , quasi im Herzen des künftigen Nationalparks , eine Absichtserklärung.

Zwar mag der Arbeitstitel "Entwicklung und Vermittlung eines gemeinsamen Leitbildes für die Nationalparkregion" bürokratisch und recht konstruiert klingen. Die bisherigen Einzelerfolge der Aktionsgruppen St. Wendeler Land, Erbeskopf und Hunsrück allerdings vermitteln einen ganz anderen Eindruck und geben Anlass zu Optimismus. Allein die LAG Erbeskopf hat in den vergangenen Jahren 55 Projekte auf den Wege gebracht und dafür mehr als 2,3 Millionen Euro Fördergelder erhalten. Gut 100 000 Euro etwa flossen in das Café Heimat in Morbach, mehr als 120 000 Euro in den Erbstollen des Besucherbergwerks in Fischbach. Ähnlich beeindruckend sind auch die Bilanzen der LAG Hunsrück und der Aktionsgruppe St. Wendeler Land, die unter Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land (KuLanI), firmiert. Und gemeinsam wollen die drei Gruppen noch stärker werden.

Ein ganz wichtiges Themenfeld ist der Austausch von Informationen über die sogenannten Leader-Gebiete sowie ihre ländlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen, insbesondere im Hinblick auf die Einrichtung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Der Begriff "Leader" ist die Abkürzung eines französischen Ausdrucks. Er beschreibt einen methodischen Ansatz der Regionalentwicklung, der es Menschen in der betreffenden Gegend ermöglicht, regionale Prozesse entscheidend mitzugestalten. Dadurch solle das Potenzial einer Region besser für deren Entwicklung genutzt werden. Hierzu gehört insbesondere der Austausch von Informationen durch Vernetzung. Auch sollen gemeinsam Projekte erarbeitet werden, die die Nationalparkregion in besonderem Maße nach vorne bringen und unter den Bewohnern der Aktionsgebiete eine positive Identität schaffen. Zudem soll die Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Saarland verbessert werden. Denn da pflichteten die drei LAG-Vorsitzenden dem St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald bei: "Kultur kennt keine oder kaum Grenzen, und unsere Geschichte macht auch nicht vor irgendwelchen Bundeslandesgrenzen halt."

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