Rauch schlägt Alarm
St Wendel · Die Volleyballer des Drittligisten TV Bliesen empfangen an diesem Samstag im Sportzentrum St. Wendel den TuS Kriftel. Vor der Partie ist der TV tiefer im Abstiegsstrudel denn je. Nur zwei Zähler beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht Sinzig.
Es war der Tiefpunkt einer bislang verkorksten Saison: Am vergangenen Samstag verloren die Drittliga-Volleyballer des TV Bliesen beim zuvor sieglosen Tabellenschlusslicht LAF Sinzig mit 1:3 (28:26, 25:27, 16:25, 22:25). Und das ausgerechnet beim Comeback von Gerd Rauch auf der Trainerbank. Der langjährige Übungsleiter des TV ist dorthin nach der Entlassung von Peter Lember zurückgekehrt.
Bliesen zeigte in Sinzig eine erschreckend schwache Vorstellung. Das gibt auch Rauch uneingeschränkt zu. "Wir haben Eigenfehler über Eigenfehler gemacht. Das war einfach in allen Mannschaftsteilen schlecht", gab Rauch nach dem letzten Ballwechsel konsterniert zu. Den Hauptgrund für die schwache Leistung hat Rauch vor allem im fehlenden Selbstvertrauen ausgemacht. "Das Team wirkt total verunsichert. Jeder hat mit sich selbst zu tun und kann so natürlich nicht der Mannschaft helfen."
Durch die Niederlage beim Schlusslicht verpasste es der TV, der eigentlich in dieser Runde oben mitspielen wollte, das Abstiegsgespenst zu vertreiben. "Stattdessen haben wir uns jetzt selbst in eine ganz heikle Situation gebracht", stöhnte Rauch. Was Bliesen aber entgegenkommt: Da die 3. Liga Süd in dieser Saison nur mit neun statt zehn Mannschaften spielt, wird es aller Voraussicht nach nur einen Absteiger geben.
Harte Nuss am Samstag
Mit einem Sieg in Sinzig hätte Bliesen den Vorsprung auf den Abstiegsplatz auf komfortable acht Zähler ausbauen können - so ist er auf zwei Punkte zusammengeschrumpft. Sinzig hat nun vier Zähler auf dem Konto, davor stehen der TV Bliesen und der VfB Friedrichshafen II mit jeweils sechs Punkten. der sechstplatzierte TV Waldgirmes (elf Punkte) dürfte schon aus dem Gröbsten raus sein.
Ausgerechnet nach dem bislang schwächsten Saisonspiel in Sinzig wartet auf Bliesen jetzt an diesem Samstag im ersten Heimspiel des Jahres eine ganz harte Nuss: Der Tabellendritte TuS Kriftel kommt um 20 Uhr ins St. Wendeler Sportzentrum. "Von der Entfernung her ist dieses Spiel natürlich kein Derby, aber von dem Emotionen her ist das die Partie, die in dieser Liga einem Derby am nächsten kommt", sagt Rauch.
Der Grund: Vor drei Jahren kämpften Bliesen und Kriftel in der Regionalliga Südwest um den Aufstieg in die 3. Liga - am Ende durften beide hoch. Seitdem geht es in den Partien zwischen beiden Clubs immer heiß her. Zuletzt hatte allerdings immer Kriftel das bessere Ende für sich. Die letzten drei Partien gegen Bliesen konnten die Hessen zu ihren Gunsten entscheiden. Damit es am Wochenende nicht die vierte Niederlage in Folge gibt, hat Rauch in dieser Trainingswoche vor allem versucht, seinem Team die fehlende Sicherheit zurückzugeben. "Wir haben viele Wiederholungen von Spielformen gemacht, um uns in diesem Bereich zu stabilisieren", verrät der Übungsleiter.
