Rallye „Kohle & Stahl“ Noller hat im Sekundenkrimi die Nase vorn

Wolfersweiler · Rallye „Kohle & Stahl“: Ex-Saarlandmeister siegt nach Ausfall des führenden Frank Färber. Brocker weiter auf Titelkurs.

 Rainer Noller auf dem Sprung zu Platz eins. Der Mitsubishi-Pilot feierte seinen fünften Sieg bei der Rallye „Kohle & Stahl“ – und ist damit Rekordgewinner der Rallye. Das war allerdings ein hartes Stück Arbeit.

Rainer Noller auf dem Sprung zu Platz eins. Der Mitsubishi-Pilot feierte seinen fünften Sieg bei der Rallye „Kohle & Stahl“ – und ist damit Rekordgewinner der Rallye. Das war allerdings ein hartes Stück Arbeit.

Foto: Sascha Dörrenbächer

Bei der 30. Rallye „Kohle & Stahl“ wurde am Samstagnachmittag das erste Auto kurz vor 17 Uhr im Ziel auf dem Wolfersweiler Kirmesplatz erwartet. Doch schon eine halbe Stunde vor der Zeit kamen Frank Färber und Co-Pilot Peter Schaaf (Neuwied/Mayen) mit ihrem Peugeot 207 S2000 von der Strecke zurück. Das Duo rollte heftig gestikulierend durch die Römerstraße und stellte das Auto am Festzelt ab. „Es geht nicht mehr, aus Sicherheitsgründen hören wir auf“, erklärte Färber.

Bei Halbzeit der sechs Wertungsprüfungen (WP) war das Peugeot-Team nach drei Bestzeiten mit einem Vorsprung von 20 Sekunden auf die Konkurrenz noch klar in Führung. „Auf der WP 4 hat der Motor kein Vollgas mehr angenommen, ich vermute mal, es liegt an der Drosselklappe“, rätselte der Neuwieder. Ein paar Versuche habe er noch gestartet, dann jedoch entschieden, die Rallye frühzeitig zu beenden. „Ärgerlich, aber so ist das eben im Rallyesport“, meinte Färber mit einer Portion Galgenhumor.

Nach seinem Ausfall war der Weg frei für Rainer Noller und Sarah Hess im Mitsubishi Evo Lancer 8. Noller raste auf der WP4 Haupersweiler Höhe zur Bestzeit und übernahm Platz eins. „Wir mussten aber über dem Limit fahren, sonst hätten wir es nicht gepackt“, sagte der Abstatter hinterher. Denn auf WP 5 (Füsselberg) holten sich Jörg Dörre und Hans-Peter Herzog im BMW M3 E36 die Bestzeit. Die Folge: Vor den abschließenden 14,9 Kilometern durch den Freisener Windpark lagen sie nur einen Wimpernschlag von 2,3 Sekunden hinter Noller. Und der musste ordentlich beißen. In 9:27,4 Minuten brauste Noller mit Vollgas über die Piste im Windpark, Konkurrent Dörre benötigte 3,9 Sekunden länger. Damit stand der fünfte „Kohle & Stahl-Erfolg“ für den Saarlandmeister des Jahres 2015 fest.

„Die ,Kohle & Stahl’ ist eine der schwierigsten nationalen Rallyes. Die jetzt fünfmal gewonnen zu haben, ist schon großartig“, jubelte Noller auf der Zielrampe. Der Zweitplatzierte Dörre haderte, dass er während einer WP auf einer Schotterpassage auf einen langsamer fahrenden Teilnehmer getroffen sei, und dabei wichtige Sekunden eingebüßt habe.

Für Lokalmatador Andreas Brocker aus Wolfersweiler und seine Co-Pilotin Sabrina Woll (Hasborn) reichte es mit einem Rückstand von 61 Sekunden zum vierten Gesamtrang. „Ab der ersten WP hatten wir technische Probleme“, berichtete der Mitsubishi-Pilot. Klar hätte er gerne im Heimatdorf auf dem Treppchen gestanden. „Einige Wege bei der Rallye bin ich ja früher mit dem Roller und später auch ohne Führerschein gefahren“, sagte Brocker. Doch alles in allem läuft es gut. „Vorrangiges Ziel ist jetzt, bei den beiden letzten Saisonläufen die Saarlandmeisterschaft einzufahren“, so Brocker. Er und Co-Pilotin Woll wollen bei der „Saarland-Rallye“ (27. Oktober) in Merzig und der Rallye „Saar-Ost“ (24. November) ihre Führung nicht mehr abgeben.

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