St. Martin in Bliesen St. Martin mit Mundschutz und Laternen-Licht im Fenster

Bliesen/Lindscheid · Alternative Würdigung des Heiligen in Bliesen und Lindscheid.

 Hoch zu Ross und mit Mundschutz - so zeigte sich St. Martin den Bewohnern in Bliesen.

Hoch zu Ross und mit Mundschutz - so zeigte sich St. Martin den Bewohnern in Bliesen.

Foto: Irene Mattern

In diesem Jahr musste der traditionelle Martinsumzug in Bliesen coronabedingt abgesagt werden. Damit die Kinder aber nicht auf St. Martin verzichten mussten, hatte sich die Familie Theobald eine Alternative für ihr Wohngebiet Auf Thalrech ausgedacht. St. Martin ritt bereits am Sonntag hoch zu Ross durch die Straßen des Wohngebietes, mit Mundschutz und begleitet von zwei Fackelträgern sowie einem mit Laternen geschmückten Bollerwagen, in dem die Martinsbrezeln mitgeführt wurden. Die Anwohner waren durch Handzettel auf diesen Umzug aufmerksam gemacht worden, teilt eine Sprecherin mit. Die Martinsbrezeln sollten an die Kinder und die Senioren, die nicht mehr vor die Tür kommen konnten, verteilt werden.

Schon von weitem hörten die Anwohner die Musik, die aus einem Lautsprecher auf dem Bollerwagen kam und den kleinen Umzug ankündigte. Die Familien mit Kindern hatten sich vor ihren Wohnungen und Häusern mit Laternen aufgestellt. Ebenso warteten auch die Senioren  an den Fenstern oder im Rollstuhl an der Tür auf den Heiligen. Ein Mitglied der Familie Theobald zog den Bollerwagen und reichte den Kindern und Senioren ihre Martinsbrezel mit einer Greifzange. Nach einer Stunde war der Ritt beendet und der Bollerwagen leer. An der Resonanz war abzulesen, dass gerade in dieser schweren Zeit mit Ausgangsbeschränkungen und Maskenpflicht eine persönliche Begegnung mit St. Martin vor dem eigenen Haus den Anwohnern viel Freude bereitet hat und gerade der älteren Generation, die noch großen Wert auf Tradition legt, viel bedeutete, so die Sprecherin abschließend.

 In den Fenstern in Lindscheid leuchteten die liebevoll gestalteten Laternen der Kinder.

In den Fenstern in Lindscheid leuchteten die liebevoll gestalteten Laternen der Kinder.

Foto: Martin Springer

Trotz der Pandemie-Lage hat man auch in Lindscheid am Dienstag der Martins-Legende gedacht. Da der traditionelle Martinsumzug coronabedingt ausfallen musste, hatten viele Kinder, dem Aufruf des Ortsrates folgend, ihre teils selbstgebastelten Laternen mit dem Einbruch der Dunkelheit in den Fenstern platziert. Aber auch die Erwachsenen machten mit: So sah man anstatt des großen Martinsfeuers am Vereinshaus an manchen Häusern kleine Feuer brennen. Zudem waren einzelne Kinder mit ihren Laternen in der Dunkelheit unterwegs, und die Feuerwehrangehörigen hatten vor ihren Haustüren Fackeln aufgestellt. Diese wurden um Punkt 18 Uhr entzündet. Zeitgleich begann in der Wiesenstraße die Musikerfamilie Heckmann, mit Trompeten, Saxophon und Posaune das Martinslied und weitere passende Musikstücke zu spielen, teilt ein Sprecher mit. In der abendlichen Stille waren die Klänge im gesamten Ortsbereich zu vernehmen. Und es gab auch Brezeln: Ortsvorsteherin Elisabeth Biwer und ihre Helfer hatten sich mit Einbruch der Dunkelheit auf den Weg gemacht und die Brezeltüten an den entsprechenden Häusern ganz einfach an die Eingangstüren gehängt.

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