Schöne Aktion Kinder schicken Karten aus den Ferien

St. Wendel · Zur Abschluss-Aktion trafen Posti Ingo und viele Schüler an der Nikolaus-Obertreis-Schule in St. Wendel zusammen.

 Posti-Ingo (Bildmitte, am Mikrofon) begrüßt die jungen Schreiberlinge vor der Grundschule in St. Wendel.

Posti-Ingo (Bildmitte, am Mikrofon) begrüßt die jungen Schreiberlinge vor der Grundschule in St. Wendel.

Foto: Frank Faber

Alle Schüler lieben dieses besondere Gefühl am letzten Schultag. Zeugnis schnappen, raus aus der Klasse. Endlich Sommerferien, die längsten Ferien des Jahres. Ausschlafen, Freunde treffen und eventuell mit den Eltern in Urlaub fahren. Super, sechs Wochen lang Ferien und 42 Tage nicht an die Lehrer denken müssen. Aber egal, wo sich die Schüler der St. Wendeler Nikolaus-Obertreis-Grundschule aufgehalten haben, ein Großteil von ihnen hat es nicht vergessen, dem Posti Ingo alias Ingo Jaudt einen Brief zu schreiben. Kurz vor den Sommerferien war der  Postbote noch in der Schule aufgetaucht und hat Werbung für die achte Sommerferienaktion gemacht.

Er mag keine E-Mail, Whatsapp oder SMS-Kurznachricht. „Ich will, dass die Kinder Spaß am Schreiben haben, völlig egal ob Brief oder Postkarte“, sagt der Briefzusteller, der so zudem den Umsatz seines Arbeitgebers ankurbelt. Zum Abschluss der Aktion ist Posti Ingo nun wieder in der Grundschule erschienen und legt den kompletten Unterrichtsbetrieb lahm. In der Pause sausen die Kinder auf dem Schulhof um die Ecke und umringen den auf der Treppe stehenden Postboten. „Die Kinder haben mir vom Urlaubsort und von daheim geschrieben. Jeder Brief hat mir große Freude bereitet“, bedankt sich der Initiator bei den jungen Schreiberlingen.

147 der 324 Grundschüler haben während der Sommerferien einen Brief verfasst oder eine Karte geschrieben. Maja aus der Klasse 3a hat insgesamt 32 Seiten mit Bildern dokumentiert, Zoe (Klasse 3c) elf Briefe abgeschickt. „Sie haben sich richtig viel Zeit gelassen“, freut sich Posti Ingo. Nachdem er sein Postfach dann geleert hat, begibt er sich auf Sponsorensuche und treibt Preise für die Kinder auf.

Die Aktion sei eine einzige Erfolgsgeschichte, betont Schulleiter Benjamin Warken. „Posti Ingo kommt bei den Kindern gut an und er sorgt dafür, dass sie sich mit kreativem Schreiben beschäftigen“, lobt der Schulleiter das Engagement des Briefboten. Die prozentual meisten Zusendungen sind von den Schülern aus der Klasse 3b abgeschickt worden, die als Belohnung mit dem Briefträger das Postzentrum in Saarbrücken besuchen. Den diesjährigen Hauptpreis hat Charlotte aus der Klasse 4b gewonnen. Anschließend geht Posti Ingo dann noch in alle Klassenräume und verteilt Präsente an die Schüler. Im Saarland kennt man den Postboten aus Fürth ja schon. Die SZ-Leser haben ihn im November 2017 zu „Saarlands bester Einzelperson“ gewählt. 2007 war der 47-Jährige unter den deutschlandweit 333 beliebtesten Briefträgern. Im November startet Posti Ingo im zwölften Jahr das Weihnachts-Wunschzettel-Schreiben. Die Briefe landen dann nicht in seinem Postfach, sondern beim Weihnachtspostamt im nordrhein-westfälischen Engelskirchen.

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