Konzert Pianist Christoph Soldan präsentiert Klavierzyklus

St. Wendel · In der Reihe „Kultur zum Feierabend“ widmet sich Christoph Soldan dem von Fanny Hensel komponierten Zyklus „Das Jahr“.

  Der Pianist Christoph Soldan spielt Werke von Fanny Hensel und liest aus „Geliebte Fenchel“ von Peter Härtling.

 Der Pianist Christoph Soldan spielt Werke von Fanny Hensel und liest aus „Geliebte Fenchel“ von Peter Härtling.

Foto: Josef-Stefan Kindler

() Die Veranstaltungsreihe „Kultur zum Feierabend“ wird mit einem Gastspiel des Pianisten Christoph Soldan am Mittwoch, 29. November, um 19.30 Uhr, in der Evangelischen Stadtkirche St. Wendel, Beethovenstraße 1, fortgesetzt. Passend zum Reformationsjubiläum präsentiert er ein Programm, in dessen Mittelpunkt Fanny Hensel, die Schwester von Felix Mendelssohn-Bartholdy, steht.

Soldan stellt sie als geniale Komponistin und glühende Verteidigerin der Reformation vor. Er zeigt dies anhand des, von Fanny Hensel komponierten, Klavierzyklus „Das Jahr“ auf der einen und anhand von Auszügen aus dem Roman „Geliebte Fenchel“ von Peter Härtling auf der anderen Seite.

Zwischen August und Dezember 1841, im Jahr nach der als so bereichernd erlebten Italienreise, komponierte Fanny Hensel zwölf Charakterstücke für das Forte-Piano. „Jetzt mache ich eine andere kleine Arbeit, an der ich viel Spaß habe, nämlich eine Reihe von zwölf Clavierstücken, die die Monate vorstellen sollen …“ Dieses Werk, das den Namen „Das Jahr“ trägt und das musikgeschichtlich ohne Vorbild ist, wurde erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt. Christoph Soldan stellt es seinem Publikum vor, indem er die einzeln auskomponierten Monate dieses zyklischen Werkes mit der Lesung aus Peter Härtlings Roman verbindet.

Zum besonderen Thema dieses Abends wird die im Roman erwähnte Konversion der jüdischen Familie Mendelssohn zum christlichen Glauben als Mitglieder der Lutherischen Kirche in Berlin. Diese Konversionen blieben innerhalb der Familie nicht unumstritten. Fanny Hensel wurde dabei zu einer glühenden Verteidigerin der lutherischen Lehre und reflektiert dies auch besonders in ihrem Klavierstück „Das Jahr“. So basiert der Monat März auf dem Choral „Christ ist erstanden“, der Dezember auf der lutherischen Komposition „Vom Himmel hoch“ und der Epilog auf dem Choral „Das alte Jahr vergangen ist“. Auf diese Weise erinnert Fanny Hensel an das Erbe der Reformation, ganz besonders, weil sie sich dem musikalischen Erbe Johann Sebastian Bachs verpflichtet fühlt. „Und der ist ja auch evangelisch“ (Fanny Hensel).

Eintrittskarten sind für zwölf, ermäßigt acht Euro im Vorverkauf bei allen Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen, in St. Wendel sind dies: Klein Buch + Papier, Wochenspiegel, Tante Guerilla Shop und Globus, unter www.ticket-regional.de und an der Abendkasse erhältlich.

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