Wallfahrt Papst-Gesandter zu Gast bei Stadt-Botschafter

St. Wendel · Segen spendete der Botschafter des Papstes, Nikola Eterovic, am Wochendende in St. Wendel nicht nur den Menschen. Er weihte auch zwei Wendelin-Statuen.

 Nuntius Nikola Eterovic vor der Steinskulptur des Heiligen Wendelin im Pfarrgarten. Diese hat er zuvor eingesegnet.

Nuntius Nikola Eterovic vor der Steinskulptur des Heiligen Wendelin im Pfarrgarten. Diese hat er zuvor eingesegnet.

Foto: B&K

Zwei Tage weilte der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, anlässlich der Wendelinus-Wallfahrt in St. Wendel. Am Sonntag hat der 66-jährige Gesandte und Botschafter des Papstes das Pontifikalamt in der Wendelinus-Basilika zelebriert. „Es ist eine große Ehre für uns, dass Erzbischof Eterovic unsere Wallfahrt besucht“, stellt Anton Stier, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates fest.

Erzbischof Eterovic unterstrich, dass der Heilige Wendelin ein Vorbild für alle Gläubigen nah und fern sei. „Im Namen des Heiligen Wendelin den Glauben zu leben, ist euer Schmuck“, sprach er die Pfarrgemeinde und die Menschen in der Kreisstadt direkt an. Denn durch den Titel Basilika minor sei St. Wendel mit dem Papst verbunden. 1960 wurde die Kirche durch Papst Johannes XX III. zur Basilika minor erhoben. Der Titel bezweckt die Stärkung der Bindung der einzelnen Kirchen an den römischen Bischof und soll die Bedeutung des Gotteshauses für das Umland herausheben.

Erzbischof Eterovic stellt während seiner Predigt Wendelins Wirken in den Mittelpunkt. „Der Glaube an Gott ist keine Theorie, sondern eine praktische Tat“, verdeutlicht er. Wendelin habe in aufrichtiger Weise der Menschheit gedient. Von St. Wendel aus habe er seinen Siegeszug begonnen, sagt Bürgermeister Peter Klär (CDU) und ergänzt: „Er ist der wichtigste Botschafter der Stadt in aller Welt.“

Nach dem Gottesdienst hat der Bürgermeister eine neue Statue des Stadtheiligen an Pastor Klaus Leist im Pfarrgarten übergeben. „Dieser Wendelin bleibt im Pfarrgarten in Nähe zu der Basilika, damit sie jederzeit besichtigt werden kann“, freut sich Leist. Die hölzerne Version, die der Bliesener Andrej Löchel mit der Kettensäge geschnitzt hat, zieht dagegen nun um. „Zwei Figuren im Pfarrgarten wären zu viel“, so der Pastor. Der Wendelin aus Holz werde an die Wendelskapelle transportiert und dort inmitten der Natur präsentiert. Die neue und steinerne Ausführung wurde von Erzbischof Eterovic eingesegnet.

Wie schon sein Vorgänger Jean-Claude Perrisset an Pfingsten 2010 hat sich der aus Kroatien stammende und in Berlin-Neukölln lebende Vatikan-Diplomat am Sonntagmittag ins Goldene Buch der Stadt eingetragen. „Jesus Christus ist ein stabiles Fundament für St. Wendel“, schrieb der Erzbischof in Latein nieder. Für ihn seien die beiden Tage in St. Wendel eine große Ehre gewesen. Als Nuntius hat er eigentlich zwei Jobs aus. Er vertritt den Papst gegenüber den weltlichen Behörden der Bundesrepublik und genießt einen Ehrenvorrang vor den übrigen Botschaftern und ist Doyen des Diplomatischen Corps. Zudem wahrt er die Interessen des Vatikans gegenüber kirchlichen Einrichtungen. Nuntius Eterovic ist der Herr über das Auswahlverfahren für neue Bischöfe.

 Gute Laune im Maximiliansaal: Nuntius Nikola Eterovic (rechts) trägt sich im Beisein von Bürgermeister Peter Klär  ins Goldene Buch der Stadt ein. 

Gute Laune im Maximiliansaal: Nuntius Nikola Eterovic (rechts) trägt sich im Beisein von Bürgermeister Peter Klär  ins Goldene Buch der Stadt ein. 

Foto: B&K/Bonenberger/
 Eine gebückte Haltung mussten die 39 Teilnehmer der meditativen Pilgerwanderung einnehmen, als es in die Wendelinus-Höhle bei Baltersweiler nahe der B 41 ging. Sie ist seit 1958 Naturschutzdenkmal.

Eine gebückte Haltung mussten die 39 Teilnehmer der meditativen Pilgerwanderung einnehmen, als es in die Wendelinus-Höhle bei Baltersweiler nahe der B 41 ging. Sie ist seit 1958 Naturschutzdenkmal.

Foto: B&K/Bonenberger/

Bürgermeister Klär verabschiedete den Vatikan-Diplomaten in serbo-kroatischer Sprache. „Stretan put Dovidenja (Gute Reise, auf Wiedersehen)“, wünscht ihm der Verwaltungschef. Zum Andenken an den Besuch in der Kreisstadt erhielt der Erzbischof eine Wendelin-Plakette aus Ton und ein Gläschen Honig von den fleißigen Bienchen vom Rathausdach. „Das ist unser Beitrag zur Schöpfung“, sagt der Verwaltungschef locker. Anschließend chauffierte Pastor Leist den Papst-Botschafter zum Flughafen nach Frankfurt/Main.

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