Ohne Alkohol gut drauf sein

St Wendel · Zur Aktionswoche „Alkohol? Weniger ist besser!“ wurde im St. Wendeler Landratsamt ein vierminütiges Video vorgestellt, das zur Aufklärung über Alkoholkonsum bei jungen Menschen eingesetzt werden soll. Der Leiter des Gesundheitsamts, Andreas Kramer, informierte mit Statistiken zum Alkoholkonsum unter Jugendlichen.

 Bei der Präsentation des Kurzfilms anlässlich der Aktionswoche Alkohol? Weniger ist besser: Andreas Kramer, Landrat Udo Recktenwald, Florian Decker und Martina Scheid. Foto: Daniel Ames

Bei der Präsentation des Kurzfilms anlässlich der Aktionswoche Alkohol? Weniger ist besser: Andreas Kramer, Landrat Udo Recktenwald, Florian Decker und Martina Scheid. Foto: Daniel Ames

Foto: Daniel Ames

Gesunder Saft statt Alkohol . Im vier Minuten langen Video, gedreht von Florian Decker und Lukas Welter (beide 17), wird auf unterhaltsame Weise das Thema Alkoholkonsum unter Jugendlichen thematisiert. Darin schlägt beispielsweise das Jugendorchester des Musikvereins Steinberg-Deckenhardt plötzlich schräge Töne an, als ein Kasten Bier in den Proberaum gestellt wird. Der Missklang löst sich auf, als die alkoholische Getränke gegen gesunden Fruchtsaft getauscht werden. Auch in der Sportlerkabine oder dem Feuerwehrgerätehaus herrscht gute Laune ohne Alkohol .

Etliche Vereine angefragt

"Die Dreharbeiten begannen im vergangenen Jahr", berichtete Martina Scheid vom Psychosozialen Dienst des St. Wendeler Gesundheitsamtes. Für den Kurzfilm, der während der Aktionswoche "Alkohol ? Weniger ist besser!", im Landratsamt vorgestellt wurde, seien zahlreiche Vereine zur Mithilfe angefragt worden. "Die Rückmeldungen waren fantastisch. Fast jeder, den wir aufgefordert hatten, hat uns unterstützt." Unter anderem wirkten die Jugendfeuerwehr von Bergweiler-Sotzweiler, die Band Peaches and Cream, die B-Jugend der SG Bliesen-Winterbach sowie Triathlet Andreas Warschburger mit.

"Statt mit erhobenem Zeigefinger, wird hier augenzwinkernd ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol thematisiert", befand Landrat Udo Recktenwald . Die Schauspieler und Drehorte schafften wegen ihrer Nähe einen besonderen Bezug für das anvisierte junge Publikum. Hinter der Veröffentlichung steht die Kampagne Vollgetankt? No go! des Gesundheitsamtes und der Beratungsstelle Knackpunkt der Stiftung Hospital, die im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde und ein gemeinsames Verantwortungsbewusstsein im Umgang von Jugendlichen mit Alkohol im Landkreis schaffen will. Der Film wird auf der Internetseite des Landkreises sowie auf Facebook verlinkt und auf der Internetpräsenz von Saarland lebt gesund und der Facebookseite von St. Wendel lebt gesund veröffentlicht. Zudem hoffen die Verantwortlichen auf Verbreitung in den sozialen Netzwerken.

Nach der Filmpräsentation stellte Andreas Kramer, Leiter des Gesundheitsamtes, Statistiken zum Alkoholkonsum unter Jugendlichen vor. So sei der regelmäßige Alkoholkonsum (mindestens einmal pro Woche) von Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren seit zehn Jahren zwar rückläufig, "jedoch kommen wir von einem relativ hohen Niveau." Knapp 20 Prozent der Jungen und zehn Prozent der Mädchen greife demnach regelmäßig zur Flasche. Kramer stellte die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen in den Vordergrund. So seien Teilnehmer der bundesweiten Aktion Klasse 2000, bei der die Gefahren von Alkoholmissbrauch vor Schulklassen behandelt wird, deutlich weniger dazu bereit heimlich Alkohol zu trinken. 21,4 Prozent der Teilnehmer hätten schon einmal heimlich Alkohol getrunken, gegenüber 48,2 Prozent, die nicht beim Programm Klasse 2000 dabei waren.

Prävention an Schulen

Kramer stellte zudem die Aktionen des Arbeitskreises gemeindenahe Suchtprävention vor. Neben der Unterstützung von Klasse 2000 an Grundschulen, finden Präventionsmaßnahmen an weiterführenden Schulen, in der Klassenstufe sieben statt sowie Diskussionsrunden mit Jugendgruppen. Auch Telefonrunden mit Experten mit Unterstützung der Saarbrücker Zeitung standen im vergangenen Jahr auf dem Programm. Am Rauschbrillenparcours kann der Einfluss von Alkohol demonstriert werden. Mit der Maßnahme 7 aus 14 der Landesregierung werden Vereine unterstützt, den Jugendschutz auf Festen einzuhalten, anhand von 14 Kriterien aus einer Liste. Zudem werde diskutiert, in St. Wendel Alkohol-Testkäufe von Jugendlichen durchzuführen, um den Jugendschutz bei Getränkehändlern und Gastronomen zu prüfen.

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