Noch keine Entwarnung am Arbeitsmarkt

St. Wendel. "Wenn die Konjunktur sich weiter stabilisiert, wird die Lage am Arbeitsmarkt weniger dramatisch als noch vor kurzem befürchtet. Für eine grundlegende Entwarnung ist der Zeitpunkt aber noch nicht da, denn die Frühjahrsbelebung hat noch nicht eingesetzt", blickt Susanne Haben, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Neunkirchen, verhalten optimistisch in die Zukunft

St. Wendel. "Wenn die Konjunktur sich weiter stabilisiert, wird die Lage am Arbeitsmarkt weniger dramatisch als noch vor kurzem befürchtet. Für eine grundlegende Entwarnung ist der Zeitpunkt aber noch nicht da, denn die Frühjahrsbelebung hat noch nicht eingesetzt", blickt Susanne Haben, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Neunkirchen, verhalten optimistisch in die Zukunft. "Die Unternehmen melden wieder mehr freie Stellen, die Zeitarbeit zieht wieder leicht an. Auch das Thema Kurzarbeit hat einen deutlich geringeren Stellenwert als noch vor einem Jahr", so Haben weiter. Der Anteil der ausgewählten Personengruppen am Arbeitslosenbestand war unterschiedlich groß. Am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen waren die Männer mit einem Anteil von 55,2 Prozent. 10,2 Prozent der arbeitslos gemeldeten Personen waren jünger als 25 Jahre und 28,7 Prozent älter als 50 Jahre. Sieben Prozent waren Menschen mit Migrationshintergrund. Bei den Männern sank die Arbeitslosenzahl um 71 auf 1359. Bei den Frauen ging die Arbeitslosenzahl um 30 zurück auf 1101. Binnen Jahresfrist ist die Zahl der arbeitslosen Männer somit um 101 oder acht Prozent gesunken, während die Zahl bei den Frauen um 89 oder 8,8 Prozent zurückgegangen ist. Die Arbeitslosigkeit Jugendlicher unter 25 Jahren zeigte im März wenig Veränderung. Im März entfielen 251 Arbeitslose auf diese Altersgruppe, neun weniger als im Vormonat.Mehr ältere Arbeitslose Insgesamt 706 über 50-Jährige waren im März im Landkreis St. Wendel arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 23 Personen weniger. Vergleicht man die aktuelle Zahl mit dem Vorjahresmonat, so ist ein Anstieg von 70 festzustellen. Die Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund ist in diesem Monat leicht gesunken. Im März entfielen 173 Arbeitslose auf diese Personengruppe, neun weniger als im Februar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich die Zahl um zwölf erhöht. Die Arbeitslosenzahl der schwerbehinderten Menschen lag mit 172 um 20 Personen über den Vorjahresstand. Gegenüber dem Vormonat ist ein Minus von 17 Personen zu verzeichnen. Für eine ungeförderte Beschäftigung haben Betriebe und Verwaltungen des Landkreises St. Wendel 97 offene Arbeitsplätze neu gemeldet. Seit Jahresbeginn standen 296 Arbeitsstellen zur Besetzung zur Verfügung. Am Monatsende lagen noch 217 unbesetzte Stellenangebote vor. Gesucht wurden vor allem Restaurantfachleute, Kellner, Köche, Raumpfleger, Kranken- und Altenpfleger, Sozialarbeiter und Erzieher. Arbeitsangebote gab es außerdem für Verkäufer, Versicherungsangestellte und Schlosserhelfer. Jedes Jahr im März liegen die ersten Daten zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt vor. Im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Neunkirchen, zu dem der Landkreis St. Wendel gehört, wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im Oktober 2009 1107 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 7,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 1196 junge Menschen suchten eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, von denen 502 bereits fündig wurden. Am statistischen Zähltag im März waren noch 736 Stellen unbesetzt und 694 Jugendliche unversorgt.Azubis: rechtzeitig bewerben "Jugendliche, die aktuell noch keine Lehrstelle gefunden haben, sollten spätestens jetzt das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit in Anspruch nehmen, damit sie nicht in Zeitnot geraten", so Susanne Haben, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Neunkirchen. "Neben der Vermittlung von Ausbildungsstellen werden Beratung zu Bewerbungsverfahren, Ausbildungsvoraussetzungen, Berufsausbildungsbeihilfe und weitere Hilfestellungen angeboten. Je früher sich Jugendliche mit der Agentur für Arbeit in Verbindung setzen, desto eher können individuelle Lösungsansätze für die Ausbildung gefunden werden. Dabei ist es besonders wichtig, sich nicht zu stark auf einen einzigen Wunschberuf festzulegen, sondern frühzeitig mögliche Alternativen auszuloten", so Haben weiter. red

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