Noch große Auswahl an Ausbildungsplätzen

St Wendel · Kaum ist der Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt abgeebbt, tritt mit Beginn der Ferienzeit die Sommerflaute ein. Die Konsequenz: die Arbeitslosenzahlen im Kreis sind angestiegen. Gleichzeitig melden Arbeitgeber noch bedarf an Arbeitskräften und Auszubildenden.

1783 Menschen waren im Juli arbeitslos gemeldet, 36 mehr als im Juni und 6,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist im vergangenen Monat um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent gestiegen (Vorjahr: 4,1 Prozent).

"Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist für den Monat Juli typisch. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass in den Sommermonaten besonders viele junge Leute den Übergang von Schule, Ausbildung oder Studium in Beschäftigung bewältigen müssen. Nicht immer gelingt das nahtlos und Arbeitslosigkeit ist dann eine direkte Folge", erläutert Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland die Entwicklung. "Außerdem sind zum Quartalsende Zeitverträge ausgelaufen und Kündigungen ausgesprochen worden. Da die jetzt arbeitslos gewordenen Frauen und Männer in der Regel gut qualifiziert sind, haben sie die besten Voraussetzungen, rasch wieder in Arbeit zu kommen", so Haßdenteufel.

Bei den Jugendlichen unter 25 Jahren haben sich die Arbeitslosmeldungen nach dem Schul- oder Ausbildungsende deutlich ausgewirkt. Im Vergleich zum Juni lag die Zahl der Arbeitslosen in dieser Personengruppe mit 137 um 41 höher als im Juni und um 18 niedriger als vor einem Jahr. Die Agentur für Arbeit verzeichnete einen Anstieg der Arbeitslosigkeit . Die Zahl der dort gemeldeten Kunden ist um 51 auf 801 gestiegen, im Vergleich zu Juli 2014 allerdings deutlich um 12,2 Prozent gesunken. Beim Jobcenter im Kreis waren 982 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 15 weniger als im Juni und 20 weniger als vor einem Jahr.

Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen ist im Juli gestiegen. Die Arbeitgeber haben der Agentur für Arbeit rund 200 neue Stellen gemeldet, 76 mehr als im Juni und 13 mehr als vor einem Jahr. Aktuell stehen mehr als 600 freie Jobs zur Verfügung. Besonders gesucht sind Arbeitskräfte in den Berufsfeldern Metallerzeugung und- bearbeitung, Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Mechatronik, Energie- und Elektroberufe, Lebensmittelherstellung und -verarbeitung, Verkehr und Logistik, Verkauf, Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Gesundheitsberufe.

Die Zahl der seit vergangenen Oktober im Kreis St. Wendel gemeldeten Ausbildungsstellen hat sich gegenüber Juni weiter erhöht, liegt mit rund 400 um fast 20 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Gleichzeitig suchten 440 Jugendliche mit Hilfe der Agentur für Arbeit eine betriebliche Ausbildungsstelle, 8,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

"Auch in den Ferien und nach Ausbildungsbeginn geht noch was für Ausbildungssuchende", betont Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland. "Wer sich jetzt erst bewirbt, hat noch eine große Auswahl. Jugendliche, die bisher nicht bei der Berufsberatung waren, sollten schnell die Gelegenheit nutzen und einen Termin vereinbaren. Wichtig ist, sich nicht auf einen Beruf festzulegen. Es gibt immer Alternativen", so Haßdenteufel.

Ende Juli waren noch 120 junge Frauen und Männer auf der Suche. Ihnen standen 140 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Offene Ausbildungsstellen gibt es vor allem noch für Kaufleute im Einzelhandel, Köche, Hotelkaufleute, Verkäufer, Elektroniker, Bäcker oder zahnmedizinische Fachangestellte.

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