Neun zusätzliche Busse beseitigen Engpässe

St Wendel · Spätestens ab nächster Woche soll der Schulbusverkehr im Landkreis rund laufen. Das unterstrichen Landrat Udo Recktenwald (CDU) sowie die Vertreter der beiden für die Region zuständigen Busunternehmen nach einem Klärungsgespräch am Donnerstagmorgen. Wichtige Probleme seien schon gelöst, weitere Lösungen in Arbeit. So setzen die Unternehmen ab heute neun zusätzliche Busse ein.

Schüler , die im Regen stehen, nicht zur Schule und nicht von der Schule nach Hause kommen: Was in den letzten Tagen im Landkreis passiert ist, soll sich nicht wiederholen. Die meisten Probleme habe man gelöst, weitere Verbesserungen sollen heute greifen. Und spätestens am Montag soll der Schulverkehr normal laufen. So das Fazit nach einer Sitzung von Vertretern des Landkreises mit der Leitung der beiden beauftragten Busunternehmen .

"Wir sind guten Mutes, dass wir einen Großteil der Probleme schon behoben haben", sagte Rolf Tödtmann, Regionalleiter Südwest des Unternehmens Stadtbus Zweibrücken. Dieses ist für das Linienbündel 1 zuständig, dass den Bereich Marpingen, Tholey und die Verbindung zu St. Wendel umfasst. Drei weitere Busse habe man im Einsatz, um Kapazitätsprobleme zu beseitigen. Bis auf einen Engpass bei Marpingen, und Alsweiler gebe es keine weiteren großen Probleme im Schulbusverkehr in seinem Zständigkeitsbereich. Und dieser Engpass werde mit einem weiteren Bus ab Freitag beseitigt.

"Wir sind dabei, alle Probleme zu lösen und setzen zur Zeit schon vier weitere Busse ein, ab Freitag fünf", sagte Arne Bach, Geschäftsführer von Saar-Mobil. Sein Unternehmen ist zuständig für die Linienbündel 2 und 3 mit den Gemeinden Namborn, Nohfelden, Nonnweiler, Freisen, Oberthal und den dazugehörigen Verbindungen auch in St. Wendel . Kapazitätsprobleme habe es bei Fahrten nach Freisen gegeben. So zum Beispiel von Furschweiler nach Freisen. Hier setze man einen weiteren Bus ein. Oder bei der Fahrt von Fürth durch das Ostertal. Auch hier fahre ein weiterer Bus. Verspätungen gebe es nach wie vor auf der Linie über Urweiler nach Freisen. Diese seien einer Vollsperrung beim Finanzamt St. Wendel geschuldet. Wenn diese in den kommenden Tagen wegfalle, dann sind laut Bach auch diese Busse pünktlich.

"Die Sicherung des Schulbusverkehrs hat oberste Priorität", unterstrich Landrat Udo Recktenwald . Das, was vor Weihnachten gefahren worden sei, müsse auch jetzt fahren. Recktenwald. "Hier ziehen wir alle an einem Strang."

Was aber nicht bedeutet, dass die Busse auf die Minute genau so fahren wie vorher, es keine Wartezeiten beim Umsteigen gibt oder jeder Schüler einen Sitzplatz bekommt. Recktenwald: "Die Fahrt zur Schule und zurück muss funktionieren."

Wie konnte es aber zu dem Chaos in den ersten Tagen kommen? Mehrere Faktoren sind da zusammengekommen, erläuterten Bach, Tödtmann und Recktenwald. So gab es Veränderungen im Zeitraum von Planung über Ausschreibung und Umsetzung, die nicht berücksichtigt wurden. Es gab auch Fahrten von Schulen, die gar nicht gemeldet waren und so auch nicht Teil der Ausschreibung waren. Ein Manko habe es somit im Abgleich mit dem Schulbusverkehr gegeben.

Nicht zu vergessen das Informationsdefizit bei den Betroffenen. Für Recktenwald ein ganz wichtiger Punkt. So habe die Verteilung das Fahrplanbuches nicht funktioniert. Mit der Folge, "dass die Nutzer des ÖPNV über Veränderungen nicht informiert worden sind", so Recktenwald. Und sich so auch nicht auf Veränderungen hätten einstellen können.

Die Fahrpläne werde man nun aktualisieren und schnellstmöglich an die Schulen weitergeben, kündigte er an. Auch werde man die Pläne an den Haltestellen aktualisieren. Es mache jedoch keinen Sinn, das Fahrplanbuch nachträglich zu verteilen, weil es mittlerweile überholt sei.

Wo, wann, welcher Bus fährt, darüber informieren die Internetseite www.saarfahrplan.de oder die kostenlose VGS-App. Hinweise und Beschwerden zum ÖPNV können an den Landkreis St. Wendel per E-Mail gerichtet werden: Oepnv@lkwnd.de

Der saarländische Bildungsminister Ulrich Commerçon , SPD , hat Landrat Udo Recktenwald am Donnerstag aufgefordert, umgehend das Chaos im Schulbusverkehr im Landkreis St. Wendel zu beenden. In einer Pressemitteilung schreibt er: "Vor allem Schüler sind auf einen gut funktionierenden Öffentlichen Personennahverkehr angewiesen. Es ist eine Zumutung für Schüler , aber auch für ihre Eltern, dass nach den Weihnachtsferien Schulbusse gar nicht, verspätet oder nicht an die Unterrichtszeiten angepasst fahren." Es sei ein Unding, dass wegen Planungsfehlern das Angebot von Ganztagsunterricht oder Schulschwimmsport torpediert und Kinder im Regen stehen gelassen worden seien. "Ich erwarte, dass Landrat Recktenwald seiner Plicht nachkommt und schnellstmöglich für einen geregelten Schulbusverkehr sorgt", so Ulrich Commerçon .

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