Kreistag An Rechte und Pflichten erinnert

St. Wendel · Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald verabschiedete neun Kreistagsmitglieder.

 In Anwesenheit von Werner Wilhelm (von rechts), Magnus Jung und Udo Recktenwald wurden neun Mitglieder aus dem Kreistag verabschiedet. Ein Teil davon ist auf diesem Foto zu sehen.

In Anwesenheit von Werner Wilhelm (von rechts), Magnus Jung und Udo Recktenwald wurden neun Mitglieder aus dem Kreistag verabschiedet. Ein Teil davon ist auf diesem Foto zu sehen.

Foto: Frank Faber

Insgesamt 27 Kommunalpolitiker sitzen im Kreistag des Landkreises St. Wendel. Nach der Sommerpause wird die Volksvertretung mit einem Drittel neuer Mitglieder besetzt. Landrat Udo Recktenwald (CDU), dem der Vorsitz obliegt, aber nicht stimmberechtigt ist, hat gleich neun Kreistagsmitglieder, die in der kommenden Wahlperiode nicht mehr im Amt sein werden, während einer Feierstunde verabschiedet. „Ein Drittel an Veränderung ist ein hoher Prozentsatz. Die Fluktuation gehört aber auch dazu, es kommt frischer Wind rein, aber die Kontinuität ist weiter gewährleistet“, sagte Recktenwald.

Überhaupt sei die ehrenamtliche, politische Arbeit unerlässlich und sehr wichtig. Die Kommunalpolitik sei darauf angewiesen, Ehrenamtliche zu haben, die politische Entscheidungen vorbereiten, treffen und auch dafür Verantwortung tragen. „Und das fordert ein hohes Maß an Idealismus, denn man opfert seine Freizeit“, sagte Recktenwald. Wegen der Politik, die auf einer anderen Ebene stattfinde, werde vieles in der Öffentlichkeit allgemein nicht positiv gesehen. „Aber wie würden wir sonst kommunalpolitisch dastehen? Und wie funktioniert Demokratie ohne die breite Basis?“, so Recktenwald fragend.

Im Landkreis sei politisch viel bewegt worden und dies, obwohl es politisch und gesellschaftlich nicht einfacher geworden sei und viel Populismus unterwegs sei. „Wichtig ist aber auch, dass wir eine demokratische Streitkultur pflegen und am Ende den richtigen Weg finden, um den Landkreis nach vorne zu bringen“, plädierte der Landrat. Und wenn dann dabei einer mal eine andere Meinung vertrete, so findet Recktenwald, sei dies doch das Salz in der Suppe. Dem neuen Kreistag nicht mehr angehören werden Liane Bonenberger und Günter Schwarm (beide CDU), Timo Keller, Klaus Dieter Kirsch, Hubert Maschlanka, Daniela Saar und Marietta Scheib (alle SPD) sowie Christof Falkenhorst und Willibald Brückmann (beide parteilos). Raus mit Applaus, das galt allerdings nur für  acht der scheidenden Kommunalpolitiker. Nach Ansicht von Recktenwald erfüllte der parteilose Brückmann dafür die Anforderungen nicht. „Neben dem Recht zum Amt gehören auch Pflichten, und ich finde es nicht gut, dass man das Recht mit Füßen tritt“, bemängelte er das häufige Fehlen Brückmanns. Es könne nicht sein, dass jemand drei Jahre am Stück krank sei. „Der Demokratie ist damit kein guter Dienst erwiesen worden“, meinte Recktenwald.

Zum Abschied überreichte er den nun gehenden Mitgliedern jeweils eine Dankesurkunde und ein Präsent. „In Geld kann man die Arbeit der Kreistagsmitglieder sowieso nicht aufwiegen. Immerhin haben sie in den vergangenen Jahren ihre Zeit damit verbracht, den Landkreis St. Wendel voranzubringen. Und wenn ich mir so ansehe, wie uns andere betrachten, haben wir gemeinsam viel Gutes und Richtiges getan“, lobte er die Zusammenarbeit. Gleichzeitig appellierte er an die künftigen Mitglieder, die mit der Wahl in dieses Gremium auch eine große Verantwortung ihren Wählern gegenüber haben. „Ein solcher Kreistagssitz ist daher auch mit der Pflicht verbunden, die Interessen derer zu vertreten, die einen gewählt haben. Dazu gilt es, in den Sitzungen und Ausschüssen mitzuarbeiten, um die Demokratie zu stärken“, betonte Recktenwald.

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