Nach US-Präsidentenwahl: Angst vor Verlust an Weltoffenheit

St Wendel · Ist das Wählervotum ein Warnschuss für deutsche Politiker? Oder sehen viele den Sieger der US-Präsidentenwahl in einem zu düsteren Licht? Zumindest fürchten viele, dass Toleranz einbüßt.

Für viele Wahlbeobachter ist der Ausgang der US-Präsidentenwahl eine Überraschung. Der polarisierende Republikaner Donald Trump gewann - für viele Analysten völlig unerwartet - das Rennen gegen Herausforderin Hillary Clinton , die für die Demokraten kandidiert hat.

Auch Leser der St. Wendeler Zeitung beschäftigt das Thema. Auf der lokalen Internetseite diskutierten sie. Darunter auch Alexandra Noster. Sie sieht offensichtlich einen Zusammenhang zwischen dem Ergebnis und der Unzufriedenheit der Wähler mit der bisherigen Politik. Sie schreibt: "Bleibt nur zu hoffen, dass die sogenannten etablierten Parteien in Deutschland den Weckruf ernst nehmen. Sonst sieht es bei uns nächstes Jahr auch nicht besser aus." Vor einem Vergleich mit faschistischen Zügen Trumps, insbesondere während seiner Wahlkampfauftritte, scheut der Nutzer unter dem Pseudonym Den Bohne nicht zurück: "Ich finde es mehr als beängstigend, dass nationalsozialistische, aber ansonsten inhaltsleere Parolen offenbar immer noch massentauglich sind - und das in einem der fortschrittlichsten Länder der Welt."

Nach Sabrina Kohls Ansicht gab das Geschlecht den Ausschlag: "Hillary Clinton hatte null Chance. Sie ist eine Frau. Und Amerika will nicht eine Frau im weißen Haus haben." Abwartend reagiert Bernd Schneider: "Die Demokratie hat sich so entschieden, jetzt ist er in der Pflicht."

Fassungslos reagiert Jens Conrad: "Ein Mensch, der für Hass- und Waffenpolitik steht. Der gegen Zuwanderer, Afroamerikaner, Homosexuelle hetzt und sich abwertend gegenüber Frauen äußert. Die Welt wird sehr schweren Zeiten entgegengehen, und dies macht mir große Angst. […] Deutschland hat dies alles bereits (. . .) erlebt. Es ist ein riesen Rückschritt, im Bezug auf Akzeptanz, Frieden und Gleichberechtigung." > Seiten A 1, A 2, A 3: Berichte; A 4: Kommentar

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