Nach sieben Wochen klappt das Telefon

Oberlinxweiler · Der Geduldsfaden ist einem Kunden aus Oberlinxweiler beinahe gerissen. Immer wieder aufs Neue wurde er vertröstet. Doch niemand kümmerte sich um den toten Telefonanschluss. Erst seit Donnerstag – nach einem SZ-Bericht – hat der Mann wieder Festnetz.

Das wochenlange Hin und Her hat ein Ende, das Gezerre zwischen zwei Telekommunikationsgesellschaften um die Übergabe eines Oberlinxweiler Kunden ist vorbei. Sieben Wochen musste der 68-Jährige darauf warten. Dann die freudige Botschaft am Donnerstagmorgen: "Der Techniker kam kurz nach acht", meldet ein erleichterter Heinrich Leidel. Bei ihm zu Hause hat ein Mitarbeiter der Deutschen Telekom soeben den Anschluss umgestöpselt.

Jetzt ist der Rentner endlich bei dem Unternehmen, zu dem er bereits im März wechseln wollte, was aber wegen langer Vertragslaufzeit nicht so schnell möglich erschien. Erst zum Stichtag 7. November war die Telekom bereit, die Kündigung anzunehmen und Leidel Richtung Saarbrücker Regionalanbieter Schlaucom ziehen zu lassen.

Und genau damit begann an diesem Tag vor sieben Wochen die Odyssee. Denn während die Telekom die Leitung fristgemäß kappte, stellte Schlaucom nicht nahtlos den gewünschten neuen Anschluss mit alter Nummer bereit. Das bedeutete: kein Festnetztelefon, keine Nachrichten per Fax, kein Internet. Trotz zahlreicher Anrufe bei Schlaucom tat sich recht wenig. Wenigstens die Festnetznummer wurde zur besseren Erreichbarkeit auf Leidels Mobiltelefon zusätzlich zur Handynummer aufgeschaltet.

Erst nach einem Bericht der Saarbrücker Zeitung kam die ganze Sache in Gang. Zuvor hatten sich Sprecher beider Unternehmen ihre Hände in Unschuld gewaschen, gingen jeweils von einem Fehler der Gegenpartei aus.

Jetzt aber funktioniert's. Ein Bekannter richtete daraufhin rasch die Hausanlage mit allen Apparaten bei Leidel ein.

Der Helfer ist indes doch sehr verwundert über die Darstellungen von Schlaucom und Telekom: "Vor zwei, drei Wochen kam bei Herrn Leidel ein Fax an. Aus Spanien von einer Autovermietung . Also muss die Leitung ja funktioniert haben", schlussfolgert er. Nur: Leidel hatte nie etwas mit einer Autovermietung auf der iberischen Halbinsel am Hut, noch nicht einmal einen Urlaub dorthin geplant, versichert der Monteur.

Wie auch immer: Schlaucom will den Schaden wiedergutmachen. Ein Sprecher kündigte eine Gutschrift an. Zwei Monate sollen Leidel die Gebühren erstattet werden.

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