Nach Bäder-Konzept jetzt auch Geld für Kindergärten der Gemeinde?

St Wendel · Mit knapper Mehrheit befürworten Kommunalpolitiker einen Vorstoß der Freien Liste, Zuschüsse für kommunale Kindergärten einzufordern. Da Namborn finanziell stark durch das Kreis-Bäder-Konzept beansprucht werde, müsse es dafür einen Ausgleich aus der Kreiskasse geben.

Solidarität im Landkreis St. Wendel - die ist gerade auch in Zahlen zu messen. So beteiligen sich im soeben beschlossenen Kreis-Bäder-Konzept künftig alle Kommunen an den Kosten der Schwimmbäder im St. Wendeler Land.

Ob sich allerdings ein solches Konzept nicht auch auf andere Bereiche übertragen ließe? Diese Gedanken hat sich die Fraktion der Freien Liste Namborn (FLN) gemacht. Und den Kollegen im Namborner Gemeinderat prompt eine Idee präsentiert. Denn es gibt in der Kommune ein Alleinstellungsmerkmal, dass die Kasse stark belastet: Als einzige Gemeinde im Landkreis gibt es ausschließlich kommunale Kindergärten , drei an der Zahl. Bürgermeister Theo Staub (SPD ) spricht in diesem Zusammenhang von ungedeckten Betriebskosten in der Größenordnung von knapp 500 000 Euro.

"Der Landkreis St. Wendel soll daher aufgefordert werden, im Falle der übermäßigen Belastung durch die kommunalen Kindergärten Ausgleichszahlungen an die Gemeinde Namborn zu zahlen", trug Jürgen Scheid die Forderung der FLN vor.

Während zunächst der Vergleich der Fraktion mit dem Kreis-Bäder-Konzept für reichlich Diskussion sorgte. Man könne nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, hieß hier es hier und da, ging es dann auch um die Sache. "Ich finde den Antrag nicht falsch. Solidarität ist keine Einbahnstraße", sagte Horst-Josef Breyer von der SPD . Da das Kreis-Bäder-Konzept Namborn stärker belaste als andere Kommunen, könnte man einen Antrag auf Ausgleich stellen.

Verständnis uns Skepsis

Sein Kollege von den Christdemokraten, Ole Franke, zeigte ebenfalls Verständnis für den Antrag. Gab aber gleichzeitig zu bedenken: "Ob die Kindergärten der richtige Kompensationsweg sind?" Insgesamt gab sich die CDU-Fraktion skeptisch, wohingegen Karl-Peter Scheit (Die Linke ) sein Zustimmung signalisierte.

Bei der Abstimmung, ob nun die Verwaltung einen entsprechenden Antrag an Landrat Udo Recktenwald (CDU ) formulieren soll, sprachen sich zwölf Ratsmitglieder dafür aus, sieben lehnten den Vorschlag der FLN ab, zwei enthielten sich.

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